Velbert. .
Auch unser tägliches Brot braucht hin und wieder besonderen Zuspruch. So hat bereits 1999 die Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft den letzten Freitag des Monats September zum Tag des Deutschen Butterbrotes ausgerufen.
Dass Brot, besonders Vollkornbrot, ein wichtiger Bestandteil eines gesunden Frühstücks ist, wissen gerade viele Kinder heute oft nicht mehr. Bei ihrer Arbeit als Sonderschullehrerin an der Schule „In den Birken“ hat Jolanta Michalik schon so einiges erlebt. „Schon oft habe ich gesehen, dass Kinder ungetoastetes Weißbrot mit Nutella oder Mortadella als Frühstück dabei hatten.“ Eine Zeit lang war die Schule Teil des Projektes „Kein Kind ohne Frühstück“, wo ein Sponsor die Kosten für den gesunden Einstieg in den Tag übernommen hat, mittlerweile wurde dies aber aus Geldmangel eingestellt. Dafür wurde aber die gesunde Ernährung zum Thema von Unterrichtsreihen an der Schule.
„Wir haben hier schon an dem vom Kreis unterstützten Ernährungsführerschein teilgenommen. Wir nehmen beispielsweise die Ernährungspyramide durch, zeigen den Kindern, wo versteckte Zucker oder Fette drin stecken könnten und backen dann mit ihnen auch schon mal selbst Brot.“ Zumindest was das Essen von Obst und Gemüse betrifft, habe sich diese Form des Unterrichts bewährt. „Es wird mehr Rohkost mit in die Schule gebracht.“ Ob auch Vollkornbrot für das Frühstück mit eingepackt würde, sei aber häufig auch ein Frage des Geldes. Dennoch findet die Pädagogin einen gesunden Start in den Schultag sehr wichtig. „Das brauchen die Kinder, damit sie sich besser konzentrieren können.“
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Um schlechte Ernährungsangewohnheiten noch ändern zu können, empfiehlt Anna Schiffer, Leiterin des Sachgebiets Gesundheitsförderung im Kreisgesundheitsamt, die Kinder schon vor dem Schulbesuch zu beeinflussen. „Bereits zehn Prozent aller Erstklässler leiden beispielsweise als Folge schlechter Ernährung an Übergewicht.“ Darum bietet der Kreis speziell für Kindertagesstätten im Rahmen der Lott-Jonn-Initiative für Kinder- und Jugendgesundheit das Programm „Gut essen lernen“ an. Auch hier sei in den Kitas immer wieder zu beobachten, dass Kinder nicht nur mit stark gesüßten Speisen, sondern viele auch ganz ohne Frühstück den Tag beginnen. Mit weitreichenden Folgen: „Kinder brauchen Nährstoffe und Energie, um in der Kita oder Schule mitkommen zu können, Kinder mit Hunger werden zudem sehr schnell unruhig.“
Margret Stukenbrok, Leiterin der St. Paulus-Kita, die auch am Ernährungsprogramm des Kreises teilnimmt, ist gerade dabei, mit den „Neuen“ den Kampf um eine gesunde Ernährung aufzunehmen. „Bei uns lernen sie, dass man ein Brot auch mit der Kruste essen kann, oder dass auch ungeschälte Äpfel gut schmecken können.“ Ein gesunde Ernährung sei bereits vom ersten Elternabend an ein Thema, wo die Eltern gebeten würden, auf Süßigkeiten zum Frühstück wie Milchschnitten oder ähnliches zu verzichten. Beim gemeinsamen großen Frühstücksbuffet mittwochs seien nicht nur drei Sorten Vollkornbrot obligatorisch, sondern auch ungesüßter Früchtequark und ein selbst zusammengestelltes Müsli.
Auch an der Wilhelm Ophüls-Grundschule ist die erste Mahlzeit des Tages ein wichtiges Thema. „Ein gesundes Frühstück liegt uns am Herzen“, erklärt Lehrerin Ulrike Becker. Thema sei dies auch hier bereits direkt am ersten Elternabend. „Zweimal im Jahr bereiten bei uns die Eltern ein gesundes Frühstücks-Buffet, einschließlich Gemüsespießchen, vor.“ Ab der dritten Schulklasse steht hier auch der Ernährungsführerschein auf dem Stundenplan. Im praktischen Teil lernen die Kinder neben der Zubereitung von Fruchtquark und gesunden Kartoffelgerichten auch, wie man zum Frühstück leckere Brotgesichter fertigt.