Kreis Mettmann. . Martin Dahlmann von der Kreisbauernschaft Mettmann warnt vor falschen Rückschlüssen: Die geringen Erträge bei der aktuellen Weizenernte haben keinen großen Einfluss auf den Preis der Frühstücksbrötchen.

Martin Dahlmann fordert, dass trotz geringerer Ernteerträge Brötchenpreise nicht steigen dürfen. „Es wurde zwar rund zehn Prozent weniger Weizen gedroschen als im langjährigen Mittel, aber der Verbraucher muss sich keine Sorgen über steigende Brot- und Brötchenpreise machen“, betont der Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann. Der Einfluss des Getreidepreises auf den Brötchenpreis sei sehr gering, da der Erzeugerpreis nur einen geringen Anteil bei der Brotherstellung ausmache. Von jedem Brötchen bekommt der Bauer nur einen Cent für sein Getreide.

Inzwischen sei die Weizenernte im Rheinland weitestgehend abgeschlossen. „Wenn jemand steigende Brotpreise mit dem Weizenpreis begründet, ist das Irreführung des Verbrauchers“, so Dahlmann. Zur Verdeutlichung macht er folgende Rechnung auf: Zum Brötchenbacken benötigt ein Bäcker etwa 34 Gramm Brötchenmehl, das sind 49 Gramm Weizen. Der Landwirt bekommt bei einem Getreidepreis von augenblicklich 20 Euro pro Doppelzentner nur rund einen Cent. 2010 erhielten Landwirte 13 Euro pro Doppelzentner Weizen und 0,6 Cent pro Brötchen. Die „Materialkosten“ haben sich gerade mal um 0,4 Cent pro Brötchen erhöht. Erst bei einem schwindelerregenden Preis von 36 Euro pro Doppelzentner dürften Brötchen um einen Cent teurer werden.

Zur Erinnerung: Im März 2008, als die Weizenpreise mit 25,40 Euro pro Doppelzentner einen bisher nicht gebrochenen Rekord erreicht hatten, wollte man die Verbraucher mit der gleichen Argumentation irreführen.