Velbert. . Das Tierheim Velbert hat einen neuen Vorstand mit einem neuen Konzept. Hunde und Katzen werden weiterhin vermittelt.
Noch ist der Boden unbefliest, die Wände unverputzt und nicht erkennbar, dass in dem Rohbau mal eine Isolationsstation für Hunde entstehen soll. Getan hat sich seit der Schließung des Tierheims an der Langenberger Straße aber einiges.
Seit März gibt es einen neuen fünfköpfigen Vorstand. „Es ist ein neuer Anfang mit einem neuen Konzept. Wir wollen gemeinsam das Tierheim zu einem schönen Ort für Tiere und Menschen machen“, erklärt Kassenwärterin Natalie Kanonenberg. „Die Stimmung ist wieder positiv“, fügt die zweite Vorsitzende Dagmar Binder hinzu, „Es ist aber ein mühsamer Weg. Auch weil wir alles neben unserem Beruf in unserer Freizeit machen.“
Die umfassende Sanierung als Auflage zur Wiedereröffnung läuft seit fünf Wochen. Einiges wurde bereits umgesetzt. Vieles benötigt noch finanzielle und tatkräftige Unterstützung. „Die Katzenisolationsstation ist fast fertig, wir hoffen bald zumindest eine Teileröffnung feiern zu können“, erzählt die erste Vorsitzende Claudia Michel. „Wir wollen etwas gegen den schlechten Ruf tun. Es ist uns wichtig, dass die Leute sehen, dass hier was passiert“, meint Dagmar Binder. „Viele glauben, dass das Tierheim leer ist.“ Momentan würden durch diesen Trugschluss weniger als vier Tiere pro Monat vermittelt. Keine gute Bilanz.
Auf Hilfe angewiesen
Für den Umbau packen viele freiwillige Helfer und Vereinsmitglieder in ihrer Freizeit mit an. Doch ihr Engagement reicht nicht aus. Das Tierheim finanziert sich fast ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Für den Umbau ist der Verein auf verstärkte Hilfen von außen angewiesen.
Allein für die Renovierung des Katzenbereiches entstanden Kosten von 45000 Euro. „Für die Hundeisolationsstation brauchen wir noch ganz viele Helfer und ganz viel Geld“, mahnt Natalie Kanonenberg. „Es fehlen noch Fiesen, Wandbeläge und Türen. Das Dach muss gedämmt und eine neue Heizanlage und Elektronik eingebaut werden.“ Die dafür benötigten finanziellen Mittel in Höhe von 30 000 Euro kann der Verein bisher nicht aufbringen. „Im Internet kann man Bausteine für 15 Euro kaufen, um die Renovierung zu unterstützen oder Patenschaften für die Tiere abschließen“, so Natalie Kanonenberg. „Jeder Euro erreicht die Tiere“, versichert sie. Neben Geld werden dringend Handwerker gesucht, die bei den Arbeiten mithelfen. Bis der Umbau abgeschlossen ist, sind die übrig gebliebenen Hunde in den alten Zwingern untergebracht. Vor 30 Jahren hätten diese mit einer Größe von 2,16 mal 1,20 Meter dem Standard entsprochen. „Im Umbau machen wir aus zwei einen“, erzählt Schriftführer Heinz Röhrig. „Im nächsten Schritt wollen wir die Außenzwinger aufbessern.“
Besser sieht es auf anderen Baustellen aus: Neben der Katzen-Isolationsstation ist das neue Ärztezimmer fast fertig. Einmal wöchentlich schaut jetzt ein Vertragstierarzt nach, dass es den Vierbeinern gut geht. Offiziell ist das Tierheim, bis die Auflagen erfüllt sind, geschlossen. „Wir haben trotzdem noch viele liebe Hunde und Katzen, die wir gerne vermitteln möchten“, erzählt Dagmar Binder.
22 Hunde und elf Katzen suchen dringend ein neues zu Hause. Auf der Homepage des Tierheim Velbert-Heiligenhaus unter: www.tierheimvelbert.de stellen sie sich vor. Interessierte können per E-Mail oder Telefon einen Termin abmachen, um die Tiere persönlich kennenzulernen.