Neviges.. Bei der „Dino-Olympiade“ an der Tönisheider Grundschule zählt der Gemeinschaftsgedanke mehr als gute Ergebnisse. 20 Kinder durchlaufen zwölf Stationen
Lässig setzt Tim sein linkes Knie auf die Sitzfläche eines Bobby-Car. Als das Startsignal ertönt, bringt der Grundschüler das rote Gefährt durch drei kräftige Tritte aufs Pflaster ins Rollen. Mit einem geschickten Manöver an der Spitzkehre weist Tim seinen Konkurrenten in die Schranken und überfährt als Erster die Ziellinie. Somit kann der dunkelhaarige Junge die ersten Punkte auf seinem Konto verbuchen. Ein guter Start für ihn in die „Dino-Olympia“.
Und doch sind die Ergebnisse an diesem Vormittag sekundär. Für die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Tönisheide gilt auch beim Ferienprogramm der Gedanke der großen Olympischen Spiele: „Dabei sein ist alles.“ Vera Kaufmann-Röser, die an der Schule für die Ganztagsbetreuung mitverantwortlich ist, legt weniger Wert darauf, dass die Kinder mit tollen Zeiten glänzen. Sie freut sich eher darüber, wenn sie sich an den Stationen gegenseitig anfeuern. „In letzter Zeit nahmen die Schimpfwörter bei uns überhand. Deswegen haben wir die vergangenen Monate unter das Motto ‘Ich bin ich. Auf mich achten und auf andere achten’ gestellt“, erklärt Kaufmann-Röser.
Um den Gemeinschaftsgedanken zu fördern, galt es für die 20 Kinder erstmal, die passenden Requisiten für den Olympia-Tag zu basteln. So liegen auf einem Tisch Papp-Medaillen bereit, die die Kinder sich nach zwölf absolvierten Wettkämpfen ans bemalte T-Shirt heften dürfen. Und zu den Olympischen Spielen gehören auch Fahnen. Auf dem Schulhof hängen die Flaggen von Japan, Spanien, Griechenland – die Landesfarben und Symbole haben die Kinder zuvor auf alten Bettlaken aufgemalt. So gibt es noch Geografie-Unterricht nebenbei.
Aber die Spiele stehen im Vordergrund. Besonders beim Bootsrennen haben die Kleinen ihre helle Freunde. „Pauline, Pauline, Pauline!“, feuern drei Mädchen ihre Freundin an. Die lautstarke Unterstützung zahlt sich aus. Pauline wickelt eine Schnur ganz schnell auf, und das Boot — ein mit Korken verzierter Schuhkarton – läuft nach weniger als zwei Minuten im Hafen ein. Das blonde Mädchen jubelt, weil sie die Aufgabe so schnell bewältigt hat.
„Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass es trocken bleibt“, sagt Vera Kaufmann-Röser. Ihr Wunsch geht in Erfüllung, während der Wettkämpfe bleiben die jungen Olympioniken trocken. Es sei denn, in der Disziplin „Wasser tragen“ fehlt ihnen die nötige Balance und die Schale schwappt über.