Velbert. . Thomas Renner will für die Velberter Mission hungernden Menschen in Ostafrika helfen. Seine Arbeit birgt auch Gefahren.
Seit einigen Jahren arbeitet Thomas Renner schon in Kenia. Für die Velberter Mission versucht er in Nairobi und Umgebung, der Bevölkerung den Weg zum Christentum zu vermitteln, Entwicklungshilfe leistet er zudem in einem Krankenhaus nahe der Hauptstadt. Jetzt ist Renner aber woanders gefragt. Anfang der Woche brach er in Richtung Norden auf, in die Region, wo Kenia an Somalia grenzt.
Besonders die somalische Bevölkerung muss in diesen Tagen unfassbares Leid ertragen. Im ostafrikanischen Land herrscht eine extreme Dürre, die in Kombination mit einem seit fast 20 Jahren tobenden Bürgerkrieg fatale Folgen hat. Die Vereinten Nationen sprechen nach fast drei Jahrzehnten wieder offiziell von einer Hungersnot – laut den Kinderhilfswerk Unicef sind allein eine halbe Millionen Kinder vom Hungertod bedroht.
Die Menschen in der Krisenregion benötigen nun vor allem eines: finanzielle Hilfe. Und damit diese nicht versickert, bedarf es der nötigen Kontakte vor Ort. „Über diese verfügt Thomas Renner in Ostafrika“, berichtet Wolfgang Petersen, der die Verwaltungsleitung in der Velberter Mission hat. Renners Vorteil: er kann sich mit den Einheimischen in der Landessprache verständigen, spricht Somali und auch Kisuaheli.
Die Velberter Zentrale der Mission und Renner stehen nun häufiger in Kontakt: Telefonate gibt es seltener, meistens erfolgt der Austausch per Mail. „Es kann aber auch mal sein, dass wir mehrere Tage nichts von ihm hören“, berichtet Petersen. Dann haben er und seine Leute oft ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. „Wir müssen bei unserem Mann vor Ort immer die Sicherheitslage berücksichtigen“, berichtet Wolfgang Petersen. Schon oft sei es vorgekommen, dass es Helfer sich in lebensbedrohliche Situationen begaben. Der Grund: viele Flüchtlinge haben den islamischen Glauben und zum Teil radikale Ansichten. Petersen: „Das könnte für Helfer aus christlichen Organisationen schon mal gefährlich werden.“
Dennoch ist er zuversichtlich, dass Renner genügend Informationen sammelt, damit künftige Spendengelder auch in der richtige Hände gelangen. „Wir haben dabei im Gegensatz zu den großen Organisationen wie dem Roten Kreuz noch stärker die Nachhaltigkeit im Blick“, beschreibt Petersen die Aufgaben der Mission.
Auch in den evangelischen Kirchengemeinden ist die somalische Tragödie ein Thema. „Zuletzt haben wir für die Flutopfer in Bangladesch gesammelt, da wir auch vergessene Katastrophen nicht außer Acht lassen wollen. Angesichts der Zustände in Somalia werden wir unseren Fokus nun auf dieses Land legen“, erklärt Uwe Flaig, Pfarrer in der Markuskirche. Beim morgigen Gottesdienst will Flaig zu Spenden für Somalia aufrufen. Das Leid in der 12000 Kilometer entfernten Region scheint in den Köpfen der Velberter angekommen zu sein.