Velbert. Spurensuche am Tag danach: Mitarbeiter von Polizei und Stadt versuchten am Montag an der Deilbachstraße die Ursache des Feuers zu ergründen, bei dem in der Nacht zu Sonntag das früherer Hotel-Restaurant „Deilbachmühle” bis auf die Grundmauern niedergebrannt war.
Ein Autofahrer hatte die Velberter Feuerwehr am Sonntagmorgen gegen halb fünf alarmiert, weil das denkmalgeschützte Gebäude an der Deilbachstraße zwischen Velbert-Neviges und Velbert-Langenberg lichterloh brannte. Zehn Stunden lang hatten 110 Kräfte der hauptamtlichen Wehr sowie der fünf Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehren Neviges und Langenberg gegen das Feuer gekämpft – vergeblich. Lediglich ein Übergreifen auf benachbarte Gebäude konnten sie verhindern.
Beobachtet von zahlreichen Medienvertretern gingen Brandermittlungsexperten der Polizeiam Montagvormittag daran, den Unglücksort eingehend zu untersuchen. „Ja”, bestätigte Kriminalhauptkommissar Norbert Fangmann der WAZ am Mittag, „wir haben die Stelle ermitteln können, wo der Brand ausgebrochen ist.” Wo genau das war, ob es Anzeichen für einen technischen Defekt oder Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung gibt – zu all dem wollte der Brandermittler am Montag keine Angaben machen.
Denn dazu soll zunächst noch ein weitere Experte den Unglücksort in Augenschein nehmen: Ein Brandmittelspürhund, am Montag wegen eines Einsatzes in Bielefeld nicht abkömmlich, wird am Dienstag Vormittag in den Trümmern der Deilbachmühle nach Spuren von Brandbeschleunigern wie Benzin, Terpentin oder anderen leicht entzündlichen Stoffen suchen. Was den Verdacht nahelegt, dass die Polizei tatsächlich auf Spuren gestoßen sind, die auf Brandstiftung hindeuten.
Immerhin: Inzwischen gehen Polizei und Stadt davon aus, dass sich zum Zeitpunkt des Feuers tatsächlich niemand mehr in dem erst kürzlich zwangsversteigerten Haus aufgehalten hatte. „Beim Gebäude allerdings ist wohl von einem Totalverlust auszugehen”, so Kornelia Wirtz von der städtischen Bauaufsicht, die sich am Montag vor Ort selbst ein Bild von der Lage machte.
Dass es beim Feuer nicht zu einer Tiertragödie kam, war offensichtlich nur dem Zufall zu verdanken. Nach der WAZ vorliegenden Informationen soll der neue Besitzer, der die Immobilie erst vor kurzem ersteigerte, die Räumung einer Zwingeranlage erwirkt haben. In der hatte der frühere Besitzer hinterm Haus 30 Foxhound-Jagdhunde gehalten. Neben dieser so genannten „Deilbachmeute”, die er früher auch auf Reitjagden geführt haben soll, wurden offenbar auch vier Pferde beschlagnahmt und in neue Quartiere gebracht. Nur wenige Stunden, nachdem alle Tiere am Freitag und Samstag von Tierschützern aus Zwingern und Ställen geholt und auf Pflegestellen in ganz NRW verteilt worden waren, brach das Feuer in dem früheren Hotel aus.