Velbert. .
Seit dem 1. Juni gehören die Spezialisten für Darmerkrankungen im Klinikum Niederberg in Velbert zu den Vorreitern, denen der von der Uniklinik Münster entwickelte Schnelltest zur Identifikation des Ehec-Erregers (Enterohämorrhagische Escherichia coli) zur Verfügung steht.
Nur einen Tag nach der Implementierung des Test hat das am Klinikum Niederberg angesiedelte Facharztlabor MVZ Dr. Stein + Kollegen die Möglichkeit, den neuen Test anzuwenden. „Unsere Bemühungen, durch sinnvolle Kooperationen und hoch spezialisierte Mediziner eine schnelle und optimale Versorgung vor Ort zu gewährleisten, tragen auch hier wieder erfreuliche Früchte“, sagt Klinikum-Geschäftsführer Christian Engler. Dauerte es bisher ein bis zwei Tage bis zur Entwarnung oder der Notwendigkeit weiterer Analysen zur Typisierung des Ehec-Erregers, so liegt jetzt innerhalb von wenigen Stunden ein zuverlässiges Ergebnis vor.
Verdachtsfälle verliefen bisher harmlos
Bisher verliefen alle am Klinikum eingetroffenen Verdachtsfälle harmlos. Diese werden zunächst in der Interdisziplinären Notaufnahme (INA) aufgenommen, isoliert und erstversorgt, danach in die Obhut der Spezialisten für Darmerkrankungen gegeben. In der Gastroenterologie kümmern sich die auf die Behandlung von Darmerkrankungen spezialisierten Ärzte während der Erstellung der Laborergebnisse um die Versorgung.
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Neben der steigenden Zahl der Erkrankungen sind schon mehr als ein Dutzend Menschen an den Folgen der Darmerkrankung gestorben. Experten befürchten, dass mit weiteren Todesfällen zu rechnen ist. Oftmals spielt dabei nach jetzigen Erkenntnissen Nierenversagen eine Rolle. Sollte sich am Klinikum Niederberg ein Fall bestätigten, bei dem auch die Nieren akut betroffen sind, so ist das Haus in Kooperation mit den Spezialisten um Professor Dr. Michael Koch, Leiter des Nephrologischen Zentrums gegenüber dem Klinikum-Haupteingang, medizinisch gut gerüstet. „Wir sind in der Lage, betroffene Patienten adäquat vor Ort zu versorgen“, sagt der erfahrene Arzt für Innere Medizin und Nephrologie.
Da die Symptomatik bei der Erkrankung durch Ehec denen anderer schwerer Durchfallerkrankungen sehr ähnlich ist, muss bei jedem Verdachtsfall umsichtig gehandelt werden. Bereits nach Auftreten der ersten Häufungen in Norddeutschland wurden zwischen Hygienemanagement und Notfallmanagement Verhaltensregeln formuliert, die bisher zu 100 Prozent erfolgreich greifen.