Velbert.. Wie erlebten die Velberter den Tag der Hochzeit des britischen Thronfolgers William mit Kate Middleton? Die beiden Velberter Nadine und Sascha Sonnenberg gaben sich ebenfalls das Ja-Wort - ganz bürgerlich und von den Live-Übertragungen unberührt.

„Heute gehe ich früher einkaufen, ich will gleich zu Hause sein, wenn es losgeht.“ Margarethe Lohmann packt flink ihren Einkauf in Tüten. Ihr Ziel: der Fernseher im Wohnzimmer. Der Grund: die Hochzeit des Thronfolgers William und seiner Braut Kate.

Trotz dieser Vermählung, deren Bilder wahrscheinlich um die ganze Welt gehen, bleibt die Fußgängerzone von diesem Ereignis scheinbar unberührt – ebenfalls das Ehepaar Sonnenberg. Nadine und Sascha heiraten zeitgleich mit den Royals, kommen strahlend aus dem örtlichen Rathaus. „Wir wussten gar nicht, dass die auch heiraten“, berichtet die frisch gebackene Gattin Sonnenberg. „Als wir es wussten, war uns das aber auch völlig egal“, fügt Sascha Sonnenberg hinzu. Ihr schönster Tag im Leben bleibt von den Live-Übertragungen unberührt.

Nadine und Sascha Sonnenberg gaben sich ebenfalls am Freitag das Ja-Wort - allerdings ganz bürgerlich.
Nadine und Sascha Sonnenberg gaben sich ebenfalls am Freitag das Ja-Wort - allerdings ganz bürgerlich. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool

Ganz anders sieht es im Media Markt aus. Ein Rolls-Royce ohne Nummernschild fährt etwa 200 bis 300 Mal im Elektronikfachhandel. Eine zarte Braut winkt. Immer wieder bleiben Kunden vor den Flachbildschirmen hängen, auch wenn noch rockige Musik läuft.

Auch die Blicke von Jenny Molitor und Louis Junghanns sind auf einen riesigen, besonders edlen Apparat gerichtet. Die jungen Erwachsenen erklären: „Es ist die erste große Hochzeit, die wir mitbekommen – abgesehen von Camilla und Charles.“ Die sei aber nicht so pompös gewesen. Eigentlich wollten sie zu Hause schauen, haben es aber nicht mehr rechtzeitig geschafft. Einen Blick richten sie stets auf ihre Elterngeneration, die sich Herde anschauen. Zum traditionellen „I will“ stehen auch sie live vor dem Bildschirm.

„So ein Aufwand gehört zur Dialektik des Lebens“

Die Mitarbeiterin des Marktes, Marion Fischeisen, spricht sich komplett gegen das allgemeine Betrachten der Hochzeit im Fernsehen aus. Stattdessen berichtet sie von Facebook und einer Gruppe dort, sich dem Hochzeitgucken zu verweigern. Der Verkaufsleiter des Marktes, Manfred Krickel, sieht die Hochzeit des Jahres recht ambivalent. „Alles hat eine Berechtigung“, findet Krickel, „so ein Aufwand gehört zur Dialektik des Lebens“.

Für Yvonne Hohrath-Eicker hat dieser Tag wenig Spektakuläres in sich. Ein Hochzeitspaar hat sich angemeldet, braucht ihre Beratung. Sie verkauft Brautmoden, kümmert sich auch um das gesamte Management drumherum. „Ich guck im Laufe des Tages schon, was Kate Middleton anhat“, erklärt die Inhaberin. „Den Schnitt werde ich mir auch merken“, ergänzt sie. Hohrath-Eicker glaubt aber nicht, die Materialien hier verkaufen zu werden.