Velbert. .
Karneval und Alkohol – das muss wohl irgendwie zusammengehören. Deshalb führt die Polizei an den tollen Tagen wieder in großem Umfang Fahrzeug-Kontrollen durch. „Zu jeder Tages- und Nachtzeit“, betont Polizeisprecher Ulrich Löhe. „Man sollte sich darauf einstellen, dass wir auch morgens den Restalkohol kontrollieren.“
Das erste Negativbeispiel einer Trunkenheitsfahrt hat die Polizei schon aus dem Verkehr gezogen, bevor am Donnerstag um 11.11 Uhr der Weiberkarneval begann: Der Alkoholtest bei einer 46-jährigen Audi-Fahrerin in der Nachbarstadt Ratingen um 7.20 Uhr ergab 0,7 Promille. Für die betroffene Fahrerin, so die Polizei, sei nun schon zu Karnevalsbeginn Aschermittwoch.
Vorbereitet auf die tollen Tage hat sich auch der Ordnungsdienst der Stadt. „Wir werden Taschenkontrollen bei Jugendlichen durchführen“, kündigt Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach an. Sturzbetrunkene Jugendliche, die in Notfallzelten des Rotes Kreuzes ihren Rausch ausschlafen oder mit Alkoholvergiftung in der Klinik landen, soll es in Velbert nicht geben. „Die einen oder anderen Vorkommnisse“, bleibt Blißenbach vage, habe es in den vergangenen Jahren gegeben. „Deshalb hat man sich zu den Kontrollen entschieden.“
Im Klinikum hingegen hat man sich nicht besonders auf die Karnevalstage vorbereitet. „Es hat sich in den vergangenen Jahren gar nicht bemerkbar gemacht, dass Karneval ist“, erklärt Beate Toporowski, Praktikantin in der Pressestelle. „Zwei, drei schwere Fälle“ würden wohl reinkommen, aber die habe man an normalen Wochenenden auch.
Keine Probleme mit Betrunkenen zu Karneval sieht Kristina Dörr, Einsatzleiterin das DRK-Sanitätsdienstes. „Die Velberter benehmen sich an den lustigen Tagen sehr gesittet – sowohl die Jugendlichen als auch die Erwachsenen.“ So hätten die DRK-Sanitäter während des Zugs meist wenig zu tun: „Hoffentlich auch dieses Jahr.“
Auch Zugleiter Michael Schmidt hatte bislang keine Probleme mit betrunkenen Jugendlichen beim Rosenmontagszug. „Die Betreiber unserer Bierstände sind angehalten, das Jugendschutzgesetz einzuhalten“, betont er, „und die Zugbegleiter dürfen eh nichts trinken.“ Auch Schmidt selbst muss in diesem Jahr bis zum Ende des Zugs abstinent bleiben. „Eine neue Auflage vom Ordnungsamt.“
Anders als beispielsweise in Ratingen wird beim Velberter Rosenmontagszug von den Wagen aus auch kein Alkohol an die Teilnehmer verteilt. „Das habe ich untersagt, weil man nicht kontrollieren kann, wer das letztlich in die Hand bekommt“, erklärt Schmidt. Deshalb sei er auch froh, dass die Stadt Taschenkontrollen durchführen will, „weil alkoholisierte Jugendliche ein schlechtes Licht auf den Karneval werfen“. Einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Karneval und Alkoholmissbrauch gebe es nicht: „Karneval ist da höchstens ein Anlass von vielen.“