Wenn Kinder unbegleitet im Internet surfen, wissen Eltern oft nicht, was da bei ihrem nachwuchs so über den Bildschirm schwebt. Für mehr Aufklärung sorgte Dozentin und Medienberaterin Monika Dohrenbusch in der Aula des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums.

Sie ist selbst Mutter und kennt das ungute Gefühl, auf dem Bildschirm des Computers oder Handys Dateien vorzufinden, die eigentlich nicht in Kinderhände gehören. Die Multifunktionalität der Mobiltelefone wird durch die Smartphones immer größer. Internet, Kamerafunktionen, Sprachaufnahmen und Social Networks befinden sich auf einem Gerät. Natürlich sei die Versuchung groß, diese Fähigkeiten komplett auszunutzen. „Wer hätte das von Ihnen mit 14 nicht gemacht?“, fragte die die Expertin in die Runde. „Smartphones werden Bestandteile unseres Lebens werden und unserer Kinder sein. Es bringt nichts, sie davor zu bewahren“, so eine Reaktion aus dem Publikum. Das gibt die Expertin auch gerne zu und verweist auf Gespräche mit den Kindern: Es müsse eben frühzeitig über Internet und Mobiltelefone aufgeklärt werden. Das Risiko allerdings ist, dass viele Kinder sich nicht bewusst sind, dass sie sich mit Videos von Freunden oder ihren Bildern im Internet strafbar machen können, wenn sie die Erlaubnis zum Veröffentlichen nicht bekommen haben.

Monika Dohrenbusch weist auf den Mobbing-Faktor auf den Seiten der Social Networks wie etwa Schüler VZ hin: „Es ist vielleicht eine Schulhofsituation, die sich dort abspielt – der einzige Unterschied, sie findet weltweit statt.“ So etwas könne leicht zu „digitalen Fußabdrücken“ werden, ein irreversibler Vorgang. „Man muss genau darauf achten, was man ins Netz stellt, was man von sich preisgibt“, mahnt Dohrenbusch. Mit einem hochroten Kopf habe einmal ihr Sohn vor dem Computer gesessen, vergeblich versuchend, eine Pornoseite wegzuklicken.

„Im ersten Moment war ich schockiert“, sagt sie, doch dann wurde es geklärt. Manche Seiten sind nämlich so programmiert, dass sie über einen Zeitraum hinweg auf dem Bildschirm bleiben. Ihr Sohn war wohl per Zufall auf diese Seite gelangt, doch es gebe Jugendliche, die regelmäßig Web-Seiten mit pornografischem Inhalt konsumieren – wobei Jungs deutlich in der Mehrheit seien. „Gehört das wirklich in Kinderhände?“, fragt Monika Dohrenbusch. Fakt ist, dass man über einfache Suchbegriffe auf solchen Seiten landet. Die Expertin führt ein Beispiel auf: „Der Begriff Hausfrau zum Beispiel, bei Google leicht nachprüfbar.“

Wie kann man sich davor schützen? Dohrenbusch: Nur teilweise über Filtersysteme, doch am besten sei immer noch das Gespräch mit dem Kind – oder eine Anmeldung zum Computerführerschein.