„Der Gesundheitsmarkt, und hier besonders der Bereich der Altenpflege, ist ein stetig wachsender Arbeitsmarkt und bietet ein erhebliches Potenzial für Beruf und Ausbildung“, sagt Werner Schneider.
Allein in Niederberg gibt es nach Auskunft des Geschäftsführers der Arbeitsagentur Wuppertal etwa 20 Pflege- und Seniorenheime und rund 25 ambulante Pflegedienste.
Ein Blick in die Beschäftigtenstatistik zeigt den enormen Fachkräftebedarf der Altenpflege. So hat sich die Zahl der Menschen, die in Altenheimen und bei Pflegediensten in Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus beschäftigt sind, innerhalb der letzten zehn Jahre fast um die Hälfte gesteigert. Waren im Dezember 2000 noch 405 Menschen in Heimen und bei Pflegediensten beschäftigt, so waren es im Dezember 2009 bereits 595.
„Fachkräfte in der Altenpflege werden händeringend gesucht. Der Bedarf steigt seit Jahren“, so Schneider. Aktuell würden in Niederberg 29 Altenpfleger gesucht. Zusammen mit Wuppertal seien es sogar 80 und damit 48 % mehr als im Vorjahr. NRW-weit gebe es einen Bedarf nach rund 2400 Kräften in der Altenpflege – 2,5 % mehr als in 2009.
Um die wachsende Nachfrage zu befriedigen, vermittelt die Agentur nicht nur qualifiziertes Personal, sondern fördert sie auch arbeitslose Frauen und Männer, die für diese Tätigkeit geeignet sind. So kann sie heuer aus Mitteln der bundesweiten „Initiative zur Flankierung des Strukturwandels“ etwa 60 Umschulungen zu Altenpflegern bzw. -helfern finanzieren. Werner Schneider: „Der Markt für examinierte Altenpfleger ist vorhanden und entsprechend qualifizierte Arbeitslose finden zunehmend besser eine Anstellung.“
Trotz der guten Beschäftigungschancen kann sich aber nicht jeder Arbeitslose vorstellen, in der Altenpflege zu arbeiten. Für die nächste Umschulung, die im Oktober beginnt, sind in Wuppertal und Niederberg noch 15 Plätze frei. „Die Besetzung ist schwierig, weil der Beruf nicht für jeden etwas ist“, schildert Werner Schneider die Lage.
Neben der Qualifizierung von Arbeitslosen fördert die Agentur auch die Fortbildung gering qualifizierter Arbeitnehmer, weil diese ein höheres Risiko haben, arbeitslos zu werden. „Damit leisten wir einerseits einen Beitrag, Arbeitslosigkeit zu verhindern und sichern zugleich den Unternehmen den Fachkräftebedarf von morgen.“