Velbert. Zunehmend mehr junge Menschen – sowohl Kinder als auch Jugendliche – leben so gar nicht unbeschwert und sorgenlos. Denn sie leiden z. B. unter Ess-Störungen, haben Depressionen oder hegen gar Selbstmord-Gedanken.

Aber selbst in solch schier ausweglosen Lebenslagen gibt es Lösungen. Wie und welche – das will das Kreisgesundheitsamt frühzeitig und präventiv mit dem neuen Schulprojekt „Was heißt denn hier verrückt?“ aufzeigen. Noch ist das Ganze im Aufbau, nach den Ferien geht’s an den Start, soll es nach und nach für sämtliche Schulformen ab Stufe 9 angeboten und auch noch ausgeweitet werden. Allerdings nicht flächendeckend.

Der grundsätzliche Anstoß, „mehr für Kinder und Jugendliche zu tun“, der kam aus der Politik, genauer: aus dem Kreistag. 2007 war das, bei den Etatberatungen, wie Regina Kunert berichtet. Und schon bald reifte im Gesundheitsamt die Überlegung, so dessen stv. Leiterin weiter, „was für die seelische Gesundheit zu tun“. Für die Aufbau-Arbeit wurde eigens eine fachlich versierte Mitarbeiterin eingestellt.

Ziel der verstärkten, gezielten Aufklärung ist die pädagogische Präventionsarbeit mit Blick auf mögliche Lebenskrisen bis hin zu psychischen Erkrankungen sowie eine Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen vom Leben. Dabei geht es um Themen wie Sinnsuche, Bodenhaftung, Höhenflüge, Anderssein, Essverhalten, um Angst, Depression und vieles mehr. Und so läuft’s: Auf Anfrage der Schulen besuchen so genannte „Schulgesundheitsteams“ – jeweils bestehend aus einer psychiatrischen Fachkraft, einem psychisch erkrankten Menschen und einem Familienangehörigen des Erkrankten – die Klassen und bieten die Möglichkeit, im direkten Austausch zu erfragen, wie eine Krise bewältigt werden und wo man fachkundige Hilfe finden kann.

Hierzu hat der Kreis Mettmann auch einen Krisenwegweiser erstellt. Die Broschüre heißt „Hilfe, mir geht’s schlecht! Angebote für Jugendliche“. Darin sind Beratungsstellen rund um Themen wie Ärger in der Familie, Schulschwierigkeiten, Gewalterlebnisse, Sexualität, Selbstverletzung, Psychosen etc. aufgelistet. Ebenso Hotlines und Internet-Links. Noch exisitiert dieser Krisenwegweiser nur für die Regionen Erkrath/Haan/Mettmann, Hilden/Langenfeld/Monheim sowie Ratingen. Die Broschüre für den Raum Niederberg – Velbert/Heiligenhaus/Wülfrath – wird zurzeit erarbeitet und geht wohl im Herbst in Druck.

Weitere Infos zu dem Schul-Präventionsprojekt „Was heißt denn hier verrückt“ findet man im Internet auf der Seite des Vereins „Irrsinnig menschlich e. V.“ unter www.verrueckt-na-und.de.