Wuppertal. . Der Angeklagte (15) im Fall Kassandra hat überraschend ausgesagt. Seine Verteidigerin trat vor die Presse und berichtete von einem Geständnis.
Der 15-jährige Angeklagte im Fall Kassandra hat überraschend ausgesagt. Seine Verteidigerin trat vor die Presse und berichtete von einem Geständnis. Damit muss Kassandra wohl nicht mehr vor Gericht aussagen.
Im Fall der schwer misshandelten Kassandra aus Velbert hat am Morgen der nicht-öffentliche Prozess am Landgericht Wuppertal begonnen. Am Nachmittag trat die Verteidigerin des Angeklagten, Astrid Denecke, vor die versammelte Presse und berichtete, dass ihr Mandant die Tat gestanden habe. Das erklärte ein Gerichtssprecher auf Anfrage von DerWesten. „Ich denke, er ist erleichtert darüber, dass er endlich gestanden hat“, sagte die Anwältin. Damit werde dem Mädchen eine Zeugenaussage vor Gericht erspart, erklärte sie. Einzelheiten nannte sie nicht.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem angeklagten 15-jährigen Förderschüler vor, das neunjährige Mädchen mit einem Stein geschlagen und dann lebensgefährlich verletzt in einen Gullyschacht geworfen zu haben.
Laut Anklage hatte er Kassandra töten wollen, um damit seine brutale Attacke auf das Mädchen zu vertuschen. Den Abwasserkanal soll er mit einem Deckel verschlossen und die Gullyöffnung mit Geäst bedeckt haben. Erst nach Stunden wurde das Mädchen von einem Spürhund der Polizei gefunden.
Bislang hatte es geheißen, dass der Angeklagte vor Gericht nicht aussagen wolle. In dem Fall hätte Kassandra am Freitag selber vor Gericht erscheinen und aussagen müssen. Im Fall eines Urteils droht dem Jungen nach Jugendstrafrecht eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Der Prozess soll bis Mitte Juni dauern. (mit Agentur)