Velbert. .
Die Temperaturen haben die 30-Grad-Marke längst überschritten: Tropenwetter. Und die Schüler schwitzen in ihren Klassenräumen. „Hitzefrei“ lautet der einzige Wunsch. Die Schulen in Niederberg reagiere auf die Hitze auf unterschiedliche Art und Weise.
Laut Kultusministerium entscheidet der Schulleiter, wenn möglich nach Anhörung des Lehrerrats oder des Schülersprechers, ob Hitzefrei erteilt wird – oder nicht. Das Thermometer muss eine Raumtemperatur von mehr als 27 Grad Celsius anzeigen, unter 25 Grad Celsius darf kein Hitzefrei gegeben werden.
Die Schüler des Nikolaus-Ehlen-Gymnasiums (NEG) durften sich erstmals am Donnerstag über Hitzefrei freuen. Nach der fünften Schulstunde wurden sie aus dem Unterricht entlassen – einzig die Oberstufe musste weiter schwitzen: Für die Sekundarstufe II zählen keine Temperaturen. Thomas Giebisch, stv. NEG-Schulleiter: „Die Schüler sind weniger konzentriert.“ Trotzdem versucht er, den Unterricht möglichst gut durchzuziehen – als Lehrer mit dem Unterrichtsfach Mathematik nicht immer zur Freude der Schüler.
Die Schüler der Hauptschule „Am Baum“ müssen bis zum regulären Unterrichtsende in der Schule bleiben: Da diese Schule eine erweiterte Ganztagsschule ist, ist sie dazu verpflichtet, die Kinder bis 16 Uhr zu betreuen. Daher kann nicht ohne weiteres Hitzefrei gegeben werden. Schulleiterin Renate Raab: „Wir versuchen, den Schülern so gut es geht entgegenkommen. Je nach weiterer Wetterlage werden wir einen Kurzstundenplan einrichten.“ Diese Möglichkeit haben auch andere Schulen in Erwägung gezogen: Die Schul-Stunden werden verkürzt, aber so alle Fächer unterrichtet. Auch Thomas Giebisch (NEG) findet die Idee „Kurzstunden“ prinzipiell gut. Aber: „Da wir mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium kooperieren, ist es praktisch unmöglich, alles umzustellen.“
Die Schulleiterin der Gesamtschule Velbert, Antje Häusler, ist von dem System der Kurzstunden nicht überzeugt: „Der neue Kurzstundenplan, der dann für nur wenige Tage gilt, bringt eher den Schulalltag durcheinander, als dass er hilft.“ An der Gesamtschule durften sich die Schüler am Donnerstag schon ab der 7. Stunde über Hitzefrei freuen, gestern wurden sie nach der 4. Stunde aus dem Unterricht entlassen. Antje Häusler: „Schon morgens um 10 Uhr haben wir in den Klassenräumen eine Temperatur über 30 Grad gemessen. Wir versuchen, den Unterricht anderweitig zu gestalten, zum Beispiel draußen.“
In der kommenden Woche werden die Schulleiter mehr oder weniger spontan entscheiden, ob Hitzefrei gegeben wird oder nicht.