Velbert.

Nach der Wahl des Bundestagspräsidenten gibt sich Bundestagsmitglied Peter Beyer aus Heiligenhaus enttäuscht, fast politikverdrossen. Es sei weniger um die Person, sondern vielmehr um Machtgezerre gegangen.

Nach der Bundespräsidenten-Wahl in Berlin – beim Telefon-Gespräch mit der Velberter WAZ und mit Blick auf die Spree –, da hört sich Peter Beyer ziemlich enttäuscht, ja beinahe politikverdrossen an. „Die Stimmung war doch eigentlich so, als stünden wir wie eine Eins“, berichtet der MdB-CDU für den Nordkreis. Er sei „natürlich keiner der Abweichler“ gewesen, „die es ja gegeben haben muss“. Darüber näher mutmaßen will der Heiligenhauser allerdings nicht: „Das bringt doch überhaupt nichts.“

Es sei im wahrsten Sinne des Wortes ein Kampf um das Amt des Bundespräsidenten zwischen Wulff und seinem Gegenkandidaten Joachim Gauck gewesen. Er selbst habe von Anfang an hinter Wulff gestanden und selbstverständlich gehofft, dass dieser gleich im ersten Wahlgang durchkomme. „Das wäre das gewünschte Signal der Geschlossenheit gewesen.“

„Erschöpfte Erleichterung“

Warum Christian Wulff aber nicht im ersten oder aber spätestens zweiten Wahlgang eine klare Mehrheit bekommen habe, das sei ihm persönlich „völlig unverständlich. Muss das sein?“ Nach dem dritten Auszählen sei die „erschöpfte Erleichterung“ im Plenum unter seinen Kollegen dann deutlich spürbar gewesen.

„Es ging leider weniger um die Person Christian Wulff und den neuen Bundespräsidenten“, bedauert der 39-Jährige Rechtsanwalt, „es war vielmehr eher ein Machtgezerre in den Fraktionen der Regierungskoalition und eigentlich von allen Parteien.“ Dass Schwarz-Gelb dem Ende nahe sei, das glaubt Peter Beyer nicht. „Die Koalition wankt nicht“, bekräftigt er entschieden, „das geht hier weiter!“