Am Hordtberg haben die Arbeiten für Langenbergs neue Touristik-Attraktion begonnen - den Waldkletterpark am Bismarckturm. In sechs Wochen will man fertig sein.

„Hier geht alles mit rechten Dingen zu – das ist mir wichtig”, betont Hermann-Josef Schmitz. Und damit auch ja keiner auf den Gedanken kommt, am Hordtberg könne irgendetwas Ungesetzliches geschehen, weist der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Langenberg auch gleich auf das Dokument hin, das seine Pächter Jerome Lavrut und Pierre-François Marteau gut sichtbar neben dem Kiosk der Gaststätte „Am Bismarckturm” angebracht haben: das städtische Baustellenschild fürs „genehmigungspflichtige Vorhaben 'Errichtung eines Waldabenteuer/Waldkletterparks einschließlich Nebengebäude'”.

Waldkletterpark am Bismarckturm: Nicht einmal ein Jahr, nachdem die beiden französischen Investoren bei der Stadt Velbert wegen eines geeigneten Waldgrundstücks zur Pacht angefragt haben, begannen nun die Arbeiten an dem nicht unumstrittenen Freizeitpark. Hatte doch eine Gruppe von Bürgern im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens, auf dessen Einleitung sich Stadt, VVV und Investoren geeinigt hatten, massive Bedenken gegen den Kletterpark angemeldet. Über 140 Anwohner des Hordtbergs und aus Bonsfeld hatten sich dagegen gewehrt, künftig den Autoverkehr von jährlich bis zu 25 000 Kletterparkgästen zusätzlich zum ohnehin nicht geringen Ausflugsverkehr auf dem Senderberg erdulden zu müssen.

Vergeblich: Einmütig hatten der Bezirksausschuss am 6. Mai und am Dienstag vergangener Woche auch der Umwelt- und Planungsausschuss alle Bedenken zurückgewiesen und dem Bau zugestimmt. Worauf die Verwaltung, wie es Bürgermeister Stefan Freitag schon vor Wochen angekündigt hatte, den Betreibern nun auch eine vorläufige Baugenehmigung erteilte – noch bevor der Hauptausschuss in seiner gestrigen Sitzung und der Rat (am 23. Juni) dem Vorhaben zugestimmt hätten.

Mit einem zehnköpfigen Team ist Bauleiterin Claudia Meißner seit gestern damit beschäftigt, die eigentlichen Bauarbeiten für den Kletterpark vorzubreiten. Auf dem Parkplatz des Forsthauses am Sender wurden die Baustellenleitung und ein Lager eingerichtet. In dem stapeln sich bereits kesseldruckimprägnierte Hölzer, die in den nächsten Wochen in den Bäumen am Sender „verbaut” werden sollen.

Wobei das „Verbauen” nach strengsten Umwelt- und Naturschutzkriterien erfolge, wie Claudia Meißner betont: „Hier wird nichts gebohrt, genagelt oder geschraubt”, erläutert sie das Verfahren, mit dessen Umsetzung eine erfahrene Firma aus Frankreich, dem Mutterland der Waldklettergärten beauftragt wurde. Alles erfolge in Klemmtechnik, wobei die Bäume noch durch eine spezielle Schaumstoffschicht vor den „Klemmbrettern” geschützt würden.

In sechs Wochen hofft die Bauleiterin die Arbeiten abschließen zu können. Wobei man vom Wetter relativ unabhängig sei. Und auch auf eine Leiter oder einen Hubsteiger kann man verzichten. Claudia Meißner: „Die Männer klettern mit Seilen in die Bäume.” Na ja – Waldkletterpark eben!