Velbert. Ausbauprojekt "Zweite Erschließung" kostet 14,4 Mio Euro

Alle Wege führen nach Rom. Aber in den Langenhorst gibt’s nur einen. Noch. Denn die seit Jahren geplante „Zweite Erschließung“ wird bald fertig. Gerade mal 660 Meter lang ist nach Angaben der Technischen Betriebe Velbert (TBV) die neue Straße. Wobei TBV-Bauleiter Roger Rohde beim Ortstermin gleich korrigiert, dass es sich um kein echtes Neu-, sondern ein Ausbauprojekt handelt. Sind es doch die beiden ehemals schmalen Siedlerstraßen Am Wasserfall und Am Kalksteinbruch, die – nunmehr durchgängig 6,50 Meter breit – eine Verbindung schaffen. Einerseits zur Werdener- und andererseits bis zur Langenhorster Straße, kurz vor der Brücke über die A 44.

Projekt-Start war schon im Dezember 2008. Doch den TBV kamen „zwei lange harte Winter“ in die Quere und streckten den gesteckten Zeitplan. Zudem, so Olaf Rakowski (Sachgebietsleiter Neubau/Entwicklung/Verkehr), handele es sich um eine sehr aufwändige Maßnahme. So waren zum Beispiel – sowohl in direkter Nähe als auch im weiteren Umfeld – umfangreiche Abstützungen und meterlange Beton-Stützwände erforderlich, musste zur Regulierung des Rosentalbachs ein Drosselbauwerk nebst Stauraumkanal und Ölabscheider angelegt werden. Unterm Strich summiert sich das Ganze auf satte 1,4 Mio Euro.

Darin enthalten sind ca. 50 000 Euro für eine freiwillige Maßnahme zugunsten der Amphibien, die dort in Rückhaltebecken und Bachläufen leben – und auf lebensgefährliche Wanderungen gehen. Erstens queren die Straße jetzt drei helle, nach oben durchlöcherte und niveaugleich eingepasste Betonelemente. Und damit Kröten, Frösche und Co. ihre Kriechtunnel auch finden und nicht umgehen, gibt’s zweitens fest installierte Leitwände aus kunststoffbeschichtetem Beton. Ausgetüftelt haben das die TBV-Planer mit den Leuten vom NABU, die künftig zur Laichzeit nicht mehr mit ihren mobilen Leitzäunen anrücken müssen.

In der nächsten Woche wird die „Zweite Erschließung“ eröffnet. „Na endlich“, freut sich die erste Frau der Siedlergemeinschaft, Sonja Spiekermann: „Dann müssen die Rettungswagen keinen Umweg mehr machen, und wir haben eine schnelle Anbindung zur Autobahn und nach Essen.“