Velbert. Zum 9. Mal richtet Graf von Thun und Hohenstein ein Charity-Turnier auf dem Golfplatz Velbert aus. Der Grund ist ein ganz persönliches Schicksal.
Rainer Graf von Thun und Hohenstein steht an Loch 13. Einen Moment lässt er den Blick auf dem höchsten Punkt des Golfplatzes in die Ferne schweifen, genießt die Ruhe und das Idyll, bevor der den Ball abschlägt. Heute kann er eine entspannte Golfrunde auf einem der schönsten Golfplätze NRWs genießen, bevor der Alltag ihn wieder einholt.
Denn seit einigen Wochen ist der aktive Senior intensiv mit der Planung seines Charity-Turniers beschäftigt, das am 17. August stattfindet. Zum neunten Mal wird der Graf von Thun Cup (G.v.T. Cup) auf dem Velberter Golfplatz ausgetragen. Ein Herzensprojekt für den Grafen.: Denn die Spenden, die bei dieser Charity-Veranstaltung zusammen kommen, gehen stets an die Essener Tumorklinik. „Meine Frau und ich hatten schon immer gespendet“, erinnert sich der Witwer. „2007 verlor ich meine Frau, die an Krebs erkrankt war.“ Spenden gab es seitdem vom Rainer Graf von Thun und Hohenstein nicht mehr, „aber ich hatte fest versprochen, dass ich etwas anderes mache.“
Damals, so erzählt er weiter, „spielte ich Tennis und fuhr Ski. Golf konnte ich gar nicht.“ Doch ein befreundeter Arzt schwärmte von dem Sport und nahm ihn schließlich mit auf den Velberter Golfplatz. „Ich spielte fürchterlich“, gesteht der sportliche Mann lachend. „Und ich war drei Monate lang sehr unglücklich.“ Doch er gab nicht auf, „und irgendwann ist der Knoten dann geplatzt“.
Graf richtet zum 9. Mal ein Golfturnier für den guten Zweck aus
Nach zwei Jahren, in denen Rainer Graf von Thun und Hohenstein stets sein Handicap verbessert und immer mehr Freude am Sport im Grünen findet, richtet er das erste Charity-Turnier aus. „Im ersten Jahr kamen 7000 Euro zusammen“, erinnert er sich, im Folgejahr waren es dann schon 16.000 und dann 25.000 Euro. „Aber ich habe gemerkt, dass man zwischendurch mal eine Pause machen muss“ und so entschließt sich der Graf, den G.V.T. Charity Cup alle zwei Jahre auszurichten.
Alle Infos zum G.V.T. Cup in Velbert
Für 200 Euro können die Teilnehmenden sowohl am Charity Cup samt Verpflegung als auch an der Abendveranstaltung am 17. August im Golfclub Velbert teilnehmen. Wer nicht Golf spielen kann oder möchte, kann für 100 Euro einen Platz bei der Abendveranstaltung reservieren. Unterstützt wird der Graf beim Charity Cup von der Bethmann Bank als Hauptsponsor.
Zudem gibt es einige attraktive Preise in der Tombola. Teilnehmen kann man hier, wie sollte es anders sein, mit einem Golfball, der als Los gilt. Zu gewinnen gibt es unter anderem tolle Reisen. Eine davon können die Gäste auch ersteigern. Eine siebentägige Reise nach Mauritius, die Beachcomber zur Verfügung stellt.
Alle Infos zur Veranstaltung gibt es auch bei Facebook auf der Seite GVT Golfcup oder Instagram gvt_charity_golfcup. Anmeldungen und Anfragen können Interessenten auch per Mail an grafvonthun@modim.de stellen.
„Ich bin sehr dankbar, dass ich so eine große Unterstützung von Geschäftsführer Michael Ogger erfahre und er das alles möglich macht“, findet er nicht selbstverständlich. Denn für die Zeit der Veranstaltung ist das Grün für alle anderen Spieler bis nachmittags (der Golfclub hat derzeit etwa 1200 Mitglieder) gesperrt. Mittlerweile sind bei allen Charity Cups des Grafen insgesamt rund 220.000 Euro zusammen gekommen. Eine Summe, die der Organisator gerne nennt und hofft, dass auch beim nächsten Benefiz-Turnier wieder viele Spenden zusammen kommen.
Noch knapp drei Monate hat Graf von Thun Zeit, das Event zu organisieren. Und da er Perfektionist ist, wird alles genau geplant. „Die Gäste müssen sich wohlfühlen, müssen gerne kommen, es muss einfach alles stimmen“, weiß er. 35 seiner bis zu 100 Gäste, die er empfangen kann, sind schon seit dem ersten Charity-Cup dabei. Aber immer wieder gibt es neue Gesichter und auch der eine oder andere bekannte Name ist unter den Golfspielern dabei.
„Dieses Jahr kommen zum Beispiel Brosis, Verena Weiß und Hellmut Krug“, zählt Rainer Graf von Thun auf. Aber „jeder, der die Platzreife hat, kann hier mitspielen.“ Während seine Gäste Bälle abschlagen, oder es sich an der einen oder anderen Station gutgehen lassen, ist der Graf ständig unterwegs.
„Mal gibt es einen Anruf von Loch 12, dass dort ein paar Getränke benötigt werden, dann klingelt schon das Handy, dass die Spieler bei Loch 18 gerne ein Glas Champagner trinken möchten,“ weiß er aus den vergangenen Jahren. Dann macht er sich mit seinem Golfkart auf den Weg, und bringt die Abkühlung schnell vorbei. Auch kümmert er sich darum, dass seine Gäste sicher von ihrer Unterkunft zum Golfplatz und wieder zurückkommen. Dafür gibt es an dem Tag extra einen Shuttle-Service. „Fahrten bis nach Köln sind da ganz normal.“ Und auch abends gibt es für den Gastgeber „keinen Alkohol, ich muss ja schauen, dass alles gut läuft.“ Zur Ruhe wird der Organisator an diesem Tag wohl kaum kommen.
Graf bringt den Champagner persönlich zu den Golfspielern
Auch wenn alles bis ins Detail geplant ist, sogar die Fähnchen auf den Golf-Pins das G.v.T.-Cup-Logo tragen, auf das Wetter hat Rainer Graf von Thun keinen Einfluss. Aber: „Der Golfer muss spielen, auch bei Regen“. Etwas, das sich für den Tag wohl niemand wünscht: „Denn auch am Abend ist es natürlich besonders schön, wenn wir auch den Außenbereich nutzen können.“ Bis dahin ist für den Gastgeber noch jede Menge zu tun: „Das Betteln ist besonders schlimm“, gesteht er. Damit meint er die Preise, die er bei Firmen und Veranstaltern für seine Tombola zusammen bekommen möchte.
An Loch 14 wartet auf die Teilnehmer übrigens noch eine besondere Herausforderung: „Wer hier ein Hole in One schafft, bekommt eine Reise, die ebenfalls nach Mauritius geht, geschenkt“. Das allerdings, „ist bei allen acht Turnieren noch niemanden gelungen.“
Ohnehin kommt es an diesem Tag gar nicht auf den Erfolg an, sondern „dass der Tag Bombe ist“ - und die Gäste von Rainer Graf von Thun gerne wieder kommen. „Den zehnten Cup wird es noch geben“, versichert er. Danach ist schon ein anderes Projekt in Planung, bei dem Michael Ogger der Veranstalter ist. Dann kann auch der Graf endlich mal selbst beim Charity-Turnier auf seinem Lieblingsplatz in Velbert endlich mal den Schläger schwingen.