Velbert. Seit einem Jahr fahren alle Schüler mit der dieser Fahrkarte . Doch für einige geht es nun zurück zum Schokoticket. Wer betroffen ist und weshalb

Der Ratsbeschluss der Stadt Velbert hat viele Schülerinnen und Schüler in Velbert erfreut. Denn seit einem Jahr gilt: Alle Schüler der weiterführenden Schule fahren ab sofort mit dem Deutschland- statt des Schokotickets. Und das zum gleichen Eigenanteil wie bisher.

Die neuen Tickets landeten vor etwa einem Jahr rechtzeitig im Briefkasten der Schüler und statt des grün-braunen Tickets fuhren fortan mit der grauen Karte zur Schule und auch durch ganz Deutschland.

Diese Schüler bekommen in Velbert wieder das Schokoticket

Damit ist nun, zumindest für einige Schüler, Schluss. Denn: Die Bezuschussung für da Deutschlandticket gilt lediglich für die Schulen, bei denen die Stadt Velbert auch Träger ist. Sprich: Bei allen privaten Schulen muss die Frage der Refinanzierung des Deutschlandstickets durch den Schulträger geklärt werden.

Konkret muss also der Träger entscheiden, wie mit den Tickets verfahren wird. Die CGB, Christliche Gesamtschule Velbert, hat ebenfalls die Deutschlandtickets an ihre Schüler im vergangenen Jahr ausgeben lassen. Die zusätzlichen Kosten aber werden nicht refinanziert Und so heißt es in einem Schreiben des Schulträgers: „ Leider haben wir keine Möglichkeit mehr, das Deutschlandticket anzubieten, da die gegenüber des Schokotickets entstehenden Mehrkosten nicht refinanziert werden.“

Für einige Velberter Schüler geht es ab dem neuen Schuljahr wieder mit dem Schokoticket in den Schulbus.
Für einige Velberter Schüler geht es ab dem neuen Schuljahr wieder mit dem Schokoticket in den Schulbus. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Weiter heißt es: „Laut Schülerfahrkosten-Verordnung dürfen wir auch den Eigenanteil der Eltern nicht erhöhen. Daher ist das Deutschland-Ticket für uns auf Dauer ein Zuschuss-Geschäft.“ Die Schüler der CGB fahren also ab August wieder mit dem Schokoticket. Wer eine Fahrt beispielsweise nach Köln geplant hat, kommt mit der neuen Karte also bald nicht mehr ohne zusätzliche Kosten ans Ziel. Denn das Schokoticket ist lediglich im VRR-Verbundraum gültig.

Bei der Windrather Talschule in Langenberg bleibt alles beim Alten. Hier wurde der Wechsel auf das Deutschlandticket im vergangenen Jahr gar nicht erst vorgenommen und so fahren die Schülerinnen und Schüler, weiter wie gewohnt, mit dem Schokoticket.

Für städtische Schulen muss noch ein Beschluss gefasst werden

Anders handhabt es die St.Anna-Schule in Wuppertal. Das erzbischöfliche, katholische Gymnasium wird auch weiter Deutschlandtickets für die Schüler ausgeben. Schulleiter Benedikt Stratmann erläutert: „Das Erzbistum Köln refinanziert den Beitrag auch weiterhin.“

Für alle Schüler, die eine städtische Schule besuchen, wird der Beschluss, ob die Kosten für das Deutschlandtickets weiter refinanziert, im Hauptausschuss am 11. Juni gefasst. Bereits im April 2024 wurde ein weiterer gemeinsamer Runderlass zum Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler für das Schuljahr 2024/25 erlassen. Die Chancen, dass das Deutschlandticket bei gleichleibenden Kosten auch im kommenden Jahr den Schülern erhalten bleibt, dürften ganz gut stehen.

Diese Schüler haben Anspruch auf ein Ticket

Die Eigenbeträge bleiben für die Eltern, egal ob Schoko- oder Deutschlandticket gleich: Sie werden nach der Entfernungsregelung berechnet. für die weiterführenden Schulen gilt: Jeder Grundschüler, der der weiter als zwei Kilometer, jeder Schüler der Sekundarstufe eins, der weiter als 3,5 Kilometer und jeder Schüler der Sekundarstufe zwei, der weiter als fünf Kilometer von der Schule entfernt wohnt, hat einen Anspruch auf Fahrtkostenübernahme durch den Schulträger.

Der Eigenanteil für ein SchokoTicket - oder aber Deutschlandticket liegt bei 14 Euro für das erste Kind und für das zweite Kind sieben Euro pro Monat und Ticket. Ab dem dritten Kind wird kein Eigenanteil mehr berechnet.

Denn, so erklärte der damalige erste Beigeordneter der Stadt Velbert (als Fachdezernent u. a. auch für die Schulen zuständig) Gerno Böll beim Ratsbeschluss im Juni 2023: „Wir zahlen weiter wie bisher und nicht mehr.“ Hierbei entscheidend sei nämlich der so genannte Referenzbetrag. Demzufolge können „Schulträger, die bislang weniger als 588 Euro pro Jahr bzw. 49 Euro pro Monat für anspruchsberechtigte Schüler zahlen, am Modell teilnehmen, wenn sie die Differenz zum Preis von 49 Euro pro Monat aus eigenen Mitteln zuzahlen“. Velbert liegt jedoch darüber, die Stadt berappt ohnehin schon rund 595 Euro pro Nase fürs Schokoticket bzw. Schülerticket. Dabei bleibt’s.