Langenberg. Ob Gemeindemitglied oder nicht: Die evangelische Gemeinde Nierenhof hat ein Angebot für alle, die Kinder haben. Ein Besuch an der Kohlenstraße.
Ob Bällebad, Hüpfburg, Tischtennis oder Basteltisch: In den Räumen der evangelischen Kirchengemeinde in Nierenhof ist das Spiel- und Beschäftigungsangebot groß. Eltern sitzen im Familiencafé bei einem Stück Kuchen, kleine Kinder spielen auf dem Teppichboden und rennen herum. In der Turnhalle im Erdgeschoss ist am meisten los: Hier springen vor allem Schulkinder auf der Hüpfburg, hängen an der Kletterwand und werfen riesige Bälle umher.
„Hier ist alles total schön, die Leute sind sehr herzlich und man kann tolle Gespräche führen“, meint Katja Stein. Sie ist mit ihren zwei Kindern hier, ihr Sohn spielt im Familiencafé und ihr wenige Wochen altes Baby hat sie auf dem Arm. Gemeinsam mit einer anderen Mutter sitzt sie am Tisch. Die ist ebenfalls mit zwei Kindern vor Ort und sagt: „Als Mama kann man sich hier auch ein bisschen ausruhen, wenn die Kinder mit ihren Freunden spielen“. Auch sie lobt das Angebot und die Atmosphäre in der Gemeinde. „Es ist wie nach Hause kommen“.
Indoor-Spielplatz in Velbert-Nierenhof ist „offen für alle“
„Wir haben hier eine große Vielfalt an Menschen, denn unsere Gemeinde ist offen für alle“, erzählt Gemeindemitglied und Projektleiterin Claudia Scheuermann. „Verschiedene Kulturen, mehrere Generationen“, Menschen unterschiedlicher Herkunft. „Man kann hier einfach vorbeigehen und Kontakte knüpfen“.
Zentral seien hierbei die Aspekte „Sicherheit, Spaß und soziale Kontakte ohne soziale Beschränkungen“. Deswegen wird für Kuchen und Eintritt kein fester Preis verlangt. Spenden sind gerne gesehen, doch „die Ausgaben decken sich nicht allein durch die Spenden“.
Der Spielplatz in Velbert-Nierenhof finanziert sich über Spenden und Fördermittel
Insbesondere um die Spielgeräte finanzieren zu können, sei die Gemeinde auf externe Fördermittel angewiesen. Ehrenamtliche, fest Angestellte und FSJler sind an den Spielenachmittagen beteiligt: Die Kinder werden betreut und angeleitet, Jacken und Taschen in der Garderobe aufbewahrt und Kuchen und Getränke ausgegeben sowie gespendet.
Reinhild Arnscheidt trägt maßgeblich dazu bei. „Jede Woche backt sie sechs Kuchen“, heißt es. „Ich fange früh morgens an und backe verschiedene Kuchen, das mache ich schon mehrere Jahre“, berichtet sie.
Das Angebot in Velbert-Nierenhof gibt es schon zwölf Jahre
Das Angebot der Spielenachmittage im Winter laufe bereits seit 2012, „als die Idee bei einem Kongress aufkam und wir überlegt haben, wie wir unsere Räume für alle öffnen können. Wir wollten unsere Türen weit aufmachen, damit die vielen verschiedenen Menschen herkommen können“, erinnert sich Claudia Scheuermann.
Seit Corona werden die Spielenachmittage sogar zwei Mal wöchentlich abgehalten. Mittwochs und donnerstags von 14 bis 18 Uhr strömen teilweise mehr als 100 Kinder in die Gemeinderäume, um sich mit anderen zu treffen und zu spielen. „Letzte Saison hatten wir 2000 Kinder zu Besuch“. Das Angebot läuft noch bis zum 14. März 2024.
Den Kindern gefällt der Indoor-Spielplatz in Velbert-Nierenhof
Die 10-jährige Alina ist in der sogenannten Tobehalle. „Das macht viel Spaß und ist einfach nur cool“. Gemeinsam mit ihren Freunden ist sie sich sofort einig, dass die Hüpfburg „auf jeden Fall das Beste“ an dem Angebot ist. „Hier trifft man Freunde von früher, die man sonst nicht so oft sieht und wenn man eine Pause braucht, kann man sich im Café eine Kleinigkeit zu essen holen oder was basteln“, erzählt Sophie, die besonders im letzten Winter oft zum Spielen hergekommen sei.
„Unsere Gemeinde ist mobil“, denn wöchentlich werden Spielplatz und Cafébereich jeweils auf- und abgebaut, da zahlreiche andere Aktivitäten in diesen Räumen stattfinden. So auch der Gottesdienst, der aufgrund hoher Besucherzahlen in der Turnhalle abgehalten wird.
Ende April ist Trödelmarkt in der Mehrzweckhalle
Am 27. April veranstaltet die Kirchengemeinde außerdem von 10 bis 15 Uhr einen Kindertrödel. Verkauft werden sollen Kleidung, Spielzeug und Bücher für Kinder.