Langenberg. Dominic Güthaus erweckt „K.I.T.T“ aus der beliebten Serie wieder zum Leben. Dafür gab es sogar Lob von David Hasselhoff alias Michael Knight.

Ein Auto, ein Computer, ein Mann – Knight Rider, ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht. Kaum ein Kind der Achtziger kennt es nicht, das schwarze, sprechende Auto mit Herz und Seele: K.I.T.T.

Auch Dominic Güthaus, Baujahr 1986, ist dem amerikanischen Kult des Pontiac Firebird leidenschaftlich verfallen. Selbst als Erwachsener lässt ihn der Zauber um dieses besondere Auto nicht los.

Dominic Güthaus baut in seiner Werkstatt in Velbert Pontiacs zu K.I.T.T. um

Gerne schaute der Inhaber von Doms Car Garage in Velbert-Langenberg abends mit seiner Partnerin, in nostalgischer Erinnerung, „Knight Rider“ mit David Hasselhoff in der Rolle von Michael Knight zum Einschlafen.

„Eines Tages – vor 17 Jahren“, erinnert sich der gelernte Einzelhandelskaufmann aus Mülheim, „habe ich dann einen schwarzen Firebird mit Lauflicht auf der Straße gesehen.“ Er konnte sein Glück kaum fassen, begutachtete staunend das Replikat. Sofort rief er seine Freundin an, holte sie ab und fuhr zurück. „Die dachte erst, ich spinne und sagte, dass wir vielleicht aufhören sollten, die Serie abends zu sehen“. Zum Glück stand der „K.I.T.T.“ (steht für Knight Industries Two Thousand) noch an Ort und Stelle. Und auch sein Besitzer tauchte kurze Zeit darauf auf, der ein Brautpaar mit dem Auto chauffierte.

Dominic Güthaus hat sich auf amerikanische Oldtimer spezialisiert

Er verriet: „Das ist alles kein Hexenwerk“. Dass er damit den Grundstein für etwas ganz Besonderes legte, war zu diesem Zeitpunkt noch niemandem klar. „Ich habe drei bis vier Wochen Tag und Nacht im Internet recherchiert“, erinnert sich Dominic Güthaus. Aber mit abnehmendem Erfolg bei der Suche nach einem passenden Auto, verschwand die Idee auch nach und nach wieder.

Doch ein halbes Jahr später, bei einem verregneten Kirmesbesuch, zückte er sein Handy und suchte wieder nach einem Firebird. Dass ihm ein Fahrzeug direkt in Mühlheim, seinem Wohnort angezeigt wurde, sollte Schicksal sein.

Das ist kein Modell-Auto, sondern der K.I.T.T., den Dominic Güthaus selbst gebaut hat.
Das ist kein Modell-Auto, sondern der K.I.T.T., den Dominic Güthaus selbst gebaut hat. © Gruppe C Photography | Gruppe C Photography

In Velbert wird ein Firebird zu K.I.T.T. - ein Umbau, der Jahre dauert

Sofort fuhr er mit seiner Partnerin los und kaufte das Auto. „Ohne den Preis zu verhandeln, dabei sollte mir so etwas ja als Einzelhandelskaufmann gut liegen“, erinnert er sich lachend, „ich wollte den einfach haben und hatte ja keine Ahnung“. Das rächte sich schnell, denn der Wagen musste zum TÜV und die Mängelliste „ging über drei Seiten.“ Ein Fass ohne Boden schien der Kauf gewesen zu sein.

Doch aufgeben war zu diesem Zeitpunkt keine Option mehr. Nachdem alle Mängel behoben waren, der Pontiac den TÜV bekam, stellte Dominic Güthaus fest: „Das ist nicht die richtige Variante“. Also gab er den Wagen wieder auf, suchte weiter und fand ein passendes Modell in Dresden, das er kaufte.

Dominic Güthaus am Steuer seines „K.I.T.T.“ aus der Serie „Knight Rider“. Der Velberter baut die Autos nach.
Dominic Güthaus am Steuer seines „K.I.T.T.“ aus der Serie „Knight Rider“. Der Velberter baut die Autos nach. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Wissen für den Umbau der Filmautos in Velbert durch Youtube angeeignet

Aus diesem Wagen baute sich Dominic Güthaus endlich seinen K.I.T.T. Über Jahre hinweg eignet er sich Wissen über Youtube-Videos an, schaut immer wieder die Serie und macht Screenshots an relevanten Stellen, die er für seinen Umbau braucht. Und ganz ohne Ausbildung im KFZ-Bereich verwirklicht er in fünf Jahren akribischer Arbeit seinen Traum. Als sein K.I.T.T. endlich fertig ist, ist Dominic Güthaus nicht nur stolz auf sein Werk, sondern erntet auch überall bewundernde Blicke.

Er stellt den Wagen auf Events vor, man kann ihn für Meet and Greets oder zu jeglichen Anlässen buchen und selbst an David Hasselhoffs Seite darf sein Firebird Trans Am auf die Bühne.

Sieben K.I.T.T. hat Dominic Güthaus mittlerweile nachgebaut

Sieben K.I.T.T. hat er mittlerweile gebaut und verkauft. „Je nachdem wie der Zustand ist und ob die Kunden nur einen Außen- oder auch Innenumbau haben möchten, kann es schon mal sechs bis zwölf Monate dauern, wenn der Wagen noch umlackiert werden muss und viel Rost hat.“

Die Autos kauft und importiert Dominic Güthaus mittlerweile größtenteils aus den USA. Hier findet er noch „die early Birds von 82 bis 84, die die richtige Basis für den Umbau bilden“. Die Firebirds sind in den USA übrigens gar nicht so beliebt, „sie sind quasi der deutsche Manta“, erklärt Oliver Mangold, der als KFZ-Meister mittlerweile Dominic Güthaus unterstützt. So ist auch der K.I.T.T. in seinem Herkunftsland gar nicht so beliebt wie in Europa - und hier hauptsächlich in „Deutschland, Italien und Holland.“

Wer einen fertigen K.I.T.T. kaufen möchte, muss allerdings etwa 50.000 bis 60.000 Euro hinblättern und „das ist ein Auto, das fährt man nicht bei Regen oder im Winter.“

Ein Mann und sein Auto. Ein Leben ohne K.I.T.T. kommt für Dominic Güthaus nicht mehr in Frage.
Ein Mann und sein Auto. Ein Leben ohne K.I.T.T. kommt für Dominic Güthaus nicht mehr in Frage. © WAZ | Dominic Güthaus

Auch Filmautos aus anderen Serien der Achtziger werden in Langenberg umgebaut

Neben dem Firebird gesellen sich inzwischen auch andere amerikanische Klassiker dazu. Weitere Filmautos beispielsweise sind der GMC Vandura und die Corvette C4, ebenfalls bekannt aus einer Serie der Achtziger Jahre: Das A-Team. Auch der Jeep aus Jurassic Park wird in seiner Langenberger Werkstatt „Dom‘s Car Garage“ wieder lebendig.

Seinen eigenen, ersten K.I.T.T. hat Dominic Güthaus mittlerweile wieder zurückgebaut und verkauft, denn auch wenn er aussah wie das echte Modell aus der Serie, etwas fehlte ihm dann doch. „Wenn ich die Motorhaube aufgemacht habe, war da immer reichlich Platz“, denn sein K.I.T.T. hatte nur einen V6-Motor.

Ein neuer K.I.T.T. wird bald in Velbert Langenberg geboren

Doch für Nachschub ist gesorgt. Mit dem passenden V8-Motor. Noch in Rot. Aber schon bald wird ein neuer K.I.T.T. geboren, mit Lauflicht und natürlich echter Stimme. In Deutsch. Auch dieses Auto möchte er gern präsentieren und wird Fahrten mit ihm anbieten.

Gerne möchte er dann mit seinem Auto auch andere Menschen glücklich machen, etwas Gutes tun. Beispielsweise mit seinem K.I.T.T. Kinderaugen zum Strahlen bringen, die bislang noch nicht so viel Freude im Leben gehabt haben. Dann kann Dominic Güthaus endlich wieder die Nostalgie leben, die er so liebt und für einen kleinen Moment die Welt ein bisschen besser machen, eben ganz genauso wie Michael Knight.

Ein neuer K.I.T.T. befindet sich derzeit im Umbau in der Werkstatt in Langenberg.
Ein neuer K.I.T.T. befindet sich derzeit im Umbau in der Werkstatt in Langenberg. © WAZ | Dominic Güthaus

>>> Infos zu den Filmautos und der Werkstatt

Wer Interesse daran hat, einen amerikanischen Oldtimer zu erwerben oder sein eigenes Auto restaurieren zu lassen, findet alle Infos zu Doms Car Garage in Velbert Langenberg auf www.doms-cargarage.de.

Für die Buchung der unterschiedlichen Filmautos gibt es eine gesonderte Homepage von Dominic Güthaus: www.kitt-muelheim.de.

Dass aus dieser Karosse mal ein echtes Filmauto wird, kann man sich bislang kaum vorstellen.
Dass aus dieser Karosse mal ein echtes Filmauto wird, kann man sich bislang kaum vorstellen. © WAZ | Dominic Güthaus