Velbert. Michael Reetz kennen alle nur als „Keks“. Vor fünf Jahren konnte er sich seinen Traum erfüllen. Weshalb er es liebt, hinterm Tresen zu stehen.

Betreutes Trinken, das ist das Motto im Keks. Der Velberter Wirt Michael Reetz hat sich, gemeinsam mit seiner Frau Eva, vor fünf Jahren selbstständig gemacht und mitten in der Innenstadt seine Bar eröffnet. Hinter dem eigenen Tresen stehen, ein Traum, den sich der heute 57-Jährige 2018 endlich erfüllen kann.

Denn eigentlich arbeitete der Velberter bei eine Versicherung als Innenarchitekt. Doch es gibt Umstrukturierungen und Michael Reetz entschließt sich, statt in eine andere Abteilung eingesetzt zu werden, die Abfindung zu akzeptieren, mit der er endlich voll in die Gastronomie einsteigen kann.

Dank Umstrukturierungen in der Firma wird Keks zum Barbesitzer in Velbert

Seine Frau, damals noch Erzieherin, unterstützt ihn, gibt ihren Job ebenfalls auf und gemeinsam eröffnen sie das „Keks“. Eine Bar, die genau nach den Vorstellungen des Paares gestaltet ist, denn „ich habe hier alles selbst geplant und gebaut“, sagt Keks. Vom Boden bis zur Lüftung und der selbst konzipierten Theke, die dann von einem Schreiner nach Maß gefertigt wurde.

Dabei war es keine Liebe auf den ersten Blick. Denn den ehemaligen Friseurladen wollte er sich erst „gar nicht anschauen – denn Treppen sind in der Gastronomie eigentlich ein No Go.“ Doch als sich die Türen bei der Besichtigung öffnen, hat der Gastronom „seine“ Bar vor Augen. Der Schnitt, die Lage, die Geräumigkeit, all das überzeugt ihn, dass genau hier die Bar entstehen soll.

Gute Getränke, gemütliche Atmosphäre und eine individuelle Beratung: Im Keks an der Bahnhofstraße in Velbert soll sich jeder wohlfühlen.
Gute Getränke, gemütliche Atmosphäre und eine individuelle Beratung: Im Keks an der Bahnhofstraße in Velbert soll sich jeder wohlfühlen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Für alle Freunde ist klar, sie gehen ins Keks nach Velbert

Nach acht Monaten Umbauzeit ist es im August 2018 dann endlich so weit und Michel Reetz kann seine Bar eröffnen. „Wir hatten eine Liste mit den Top-Ten-Namen für unsere Bar“, erinnert er sich. Doch egal, welchem Freund oder Bekannten er sie zeigt, sie sagen immer „Du kannst die nennen, wie du willst, wir gehen eh ins Keks“. Denn eigentlich kennen Michael Reetz seit seiner Kindergartenzeit alle nur als „Keks“. Und so führt er fortan das „Keks“ gemeinsam mit seiner Frau an der Bahnhofstraße.

Mehr als 80 Cocktailrezepte hat der Velberter Keks im Kopf

„Vom ersten Moment an war der Laden voll“, erinnert sich der Gastronom. Es kamen viele bekannte Gesichter und auch neue Besucher, die zu vertrauten Gästen wurden. Das Konzept kommt an. „Mir war es wichtig, dass wir ein gutes Spirituosen-Angebot haben“ erklärt er. „Wir haben alleine 60 Sorten Whiskey und noch einmal so viel Rum und Gin.“ Auch „habe ich 80 Cocktailrezepte im Kopf“, ergänzt Keks, neue Rezepte und Eigenkreationen kommen stets dazu.

Erfahrungen, die er sich nicht erst einige Wochen vor der Eröffnung angeeignet hat: „Ich habe schon in den Neunzigern immer hinter dem Tresen gestanden. Im 08/15, im Life, im Depot“. Anfangs hatte er nur einem Freund ausgeholfen, doch schnell wird die Aufgabe des Barmanns für Keks zu einer Berufung. Immer stärker wird der Wunsch, selbst einen Laden zu eröffnen, bis ihm dann das Schicksal in die Karten spielt.

Seit den 90er Jahren steht Keks hinterm Tresen in Velbert

Besonders stolz ist Barbesitzer Michael Reetz alias Keks auf sein vielfältiges Angebot an Spirituosen.
Besonders stolz ist Barbesitzer Michael Reetz alias Keks auf sein vielfältiges Angebot an Spirituosen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Doch nicht wegen der Getränkevielfalt und des Fachwissens kommen die Velberter gerne ins Keks. „Das ist ein Familienunternehmen“, sagt er, seine Kinder unterstützen ihn mittlerweile tatkräftig – das Motto „betreutes Trinken“, kommt nicht von ungefähr: „Wir sind für unsere Gäste da“, das bedeutet auch „mal ein Glas Wasser hinzustellen“, ergänzt seine Frau „oder die Besucher auch ins Taxi zu setzen.“ Die 56-Jährige lacht, „deswegen nennen mich einige wohl auch Mama.“

Mehr als nur eine Bar ist das Keks in Velbert

Das familiäre Gefühl ist den beiden Gastronomen wichtig, genauso wie das Zuhören und für die Gäste da zu sein, sei es mit der Beratung nach dem passenden Drink oder auch einfach nur einem offenen Ohr. Dass die Beiden einmal gemeinsam hinter ihrem eigenen Tresen stehen werden, haben sie sicher vor 25 Jahren, als sie sich kennengelernt haben, nicht gedacht.

Und auch nicht, dass es so gut klappt, Tag für Tag Seite an Seite zu arbeiten. „Wir sind beide einfach sehr entscheidungsfreudig und haben in den meisten Dingen den gleichen Geschmack“, aber, gesteht Keks: „Klar zicken wir uns auch mal an, wenn es stressig ist aber das ist ja ganz normal.“

Wenig Freizeit hat Familie Reetz – doch das Keks macht sie glücklich

Freizeit haben die Beiden dennoch kaum. „Wir verlassen den Laden immer so, dass wir am nächsten Tag theoretisch direkt öffnen können“, verrät der Barmann. „Also fegen und wischen wir zumindest noch einmal durch.“ So kommen Eva und Michael meist nicht vor vier Uhr sonntags früh ins Bett. Und dann? „Ausschlafen, auf der Couch rumgammeln und abends Freunde treffen, da ist unser Sunday Diner Club“. Denn auch wenn die Freunde ebenfalls häufig im Keks anzutreffen sind, Zeit für gute Gespräche findet sich besser ohne Arbeit.

Die erste Kooperation mit dem renovierten Forum war nun ein Erfolg für das „Keks“ und Familie Reetz hofft auf weitere gelungene Veranstaltungen und darauf, auch dort, genauso wie mit ihrer Bar, „etwas für die Velberter tun zu können.“ Aber vor allem wünschen sie sich eins: „Noch viele schöne Abende in der Bar mit netten Gästen.“ Denn das ist es, was die Beiden glücklich macht: „Wenn alle ihre Freude bei uns haben.“

60 Sorten an Whiskey, zudem 60 Sorten Rum und auch Gin warten im Keks in Velbert auf die Verkostung.
60 Sorten an Whiskey, zudem 60 Sorten Rum und auch Gin warten im Keks in Velbert auf die Verkostung. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

>>>Öffnungszeiten und Sonderveranstaltungen im Keks Velbert

Das Keks Velbert an der Bahnhofstraße 10 hat donnerstags von 18 Uhr bis Mitternacht und freitags sowie samstags von 19 bis 3 Uhr nachts geöffnet.

Sonderöffnungszeiten für geschlossene Veranstaltungen können auch an anderen Tagen vereinbart werden.

Ebenfalls bietet der Gastronom Michael Reetz für interessierte Whiskey-, Gin-, oder Rumtastings zu gesonderten Terminen oder auch während der Öffnungszeiten an.

Einen Einblick in die Karte gibt es auf der Homepage unter www.keks-velbert.de. Aktuelle Veranstaltungen und Termine werden auch auf Facebook auf der Seite Keks Bar&Lounge gepostet. Kontakt via Mail unter oder telefonisch unter 02051 802 28 66.

Für Partys wird das Mobiliar weggeräumt, dann kann im Keks auch gefeiert und getanzt werden.
Für Partys wird das Mobiliar weggeräumt, dann kann im Keks auch gefeiert und getanzt werden. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller