Neviges. Jede freie Minute verbringt eine junge Velberterin auf Rollschuhen, Sie übt Pirouetten, Figuren und Sprünge. Wo man sie bald sehen kann.

Isabell reitet, turnt, betreibt Gardetanz. Damals ist sie acht Jahre alt. Dass ausgerechnet ein Moment nach ihrer Turnstunde im Emka-Sportzentrum ihr Leben verändern wird, ahnt sie da noch nicht.

„Nach meinen Training bat ich meine Mama, ob wir nicht mal beim Rollkunstlaufen zuschauen können“, erinnert sich die heute 13-Jährige. Und so setzen sich die Beiden auf die Tribüne und um Isabell ist es geschehen. Sie ist begeistert von dem, was sie sieht.

Von der Zuschauerin zur Läuferin beim RSC Velbert-Neviges

Isabell erinnert sich: „Ich habe meine Mama direkt gefragt, ob ich nicht auch Rollkunstlauf machen kann.“ Aber Mama Barbara hatte eine Bedingung: Isabell muss sich dann beim Turnen abmelden. Schwer fiel das Isabell nicht. „Da hatte ich ohnehin nicht so eine große Freude dran.“

Und dann kann es endlich losgehen. Vor der ersten Stunde beim RSC Neviges war die junge Velberterin ganz schön aufgeregt: „Ich konnte noch nicht einmal Rollschuhfahren“, erinnert sie sich und so „fuhr ich immer an der Hand meiner Trainerin.“ Aber irgendwann, da „hatte ich den Dreh raus“.

Heute, fünf Jahre später, hat Isabell schon einige Medaillen und Pokale gewonnen, wurde jüngst Zweite bei den Landesnachwuchsmeisterschaften. Doch der Erfolg ist ihr nicht zugeflogen. Sie weiß: „Wenn man Rollkunstlauf machen möchte, muss man ehrgeizig sein und Kritik aushalten können.“

In ihren Rollschuhen fühlt sich die Velberterin Isabell besonders wohl – dann vergisst sie alles um sich herum.
In ihren Rollschuhen fühlt sich die Velberterin Isabell besonders wohl – dann vergisst sie alles um sich herum. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Isabell trainiert in Velbert mindestens dreimal pro Woche Rollkunstlauf

Dreimal in der Woche trainiert Isabell mindestens, vor Wettkämpfen auch fünfmal. Dass sie mal keine Lust hat, kommt nie vor. „Klar gibt es mal Momente, in denen was nicht so gut klappt oder ich einfach nicht so gut war“, gesteht sie ein. „Dann bin ich natürlich frustriert und frage mich, woran es liegt.“ Doch dann ist da der notwendige Ehrgeiz, der sie weitermachen lässt.

Auf Rollschuhen vergisst die Schülerin alles um sich herum

„Wenn ich Rollschuh laufe, dann vergesse ich alles andere um mich herum“, versucht Isabell zu erklären, weshalb sie ihren Sport so liebt, er ihr ein und alles ist. Den Gardetanz und das Reiten, das hat sie schon lange aufgegeben, sie lebt für die Zeit auf den Rollen. Dass der Sport fast ihre ganze Freizeit einnimmt, stört Isabell nicht. „Das ist es mir wert und ich habe auch viele Freundinnen beim Rollkunstlauf.“

So übt sie Pirouetten und Figuren – und auch seit einem Jahr auch den Rittberger. „Das Schwierige an dem Sprung ist, dass man nur auf einem Bein landet“, erklärt sie. Doch für die nächste Kür muss der Sprung sitzen. Der größte Wunsch von Isabell ist, „irgendwann mal bei den Deutschen Meisterschaften mitzumachen“, sagt sie. Doch erst einmal trainiert sie gemeinsam mit vielen anderen Läuferinnen auf etwas ganz anderes hin.

Isabell (Mitte) probt die Choreographie mit den anderen Läuferinnen des RSC Neviges.
Isabell (Mitte) probt die Choreographie mit den anderen Läuferinnen des RSC Neviges. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Rollkunstlauf-Training für Musical vom RSC Velbert-Neviges

Denn einmal im Jahr führt der RSC Neviges ein Rollschuhmusical auf. Dieses Mal mit dem Titel „Alice – märchenhafte Zauberwelt“. Für Isabell etwas ganz anderes als die Wettbewerbe, denen sie sich sonst stellt. „Es ist einfach eine total coole Idee und der Verein steckt da sehr viel Liebe rein.“ Hier bekommt jeder eine Rolle, egal, ob erst neu dabei oder alter Hase. Ein Gemeinschaftsprojekt, in dem jede Menge Arbeit und Herzblut steckt, von Choreographie über Kostüme und Bühnenbild bis zur Musik.

„Das ist viel besser als Starlight Express“ schwärmt Mama Barbara – und sie ergänzt lachend: „Und auch viel günstiger.“ Und so freut sich Isabell darauf, gemeinsam mit allen anderen Läufern das Publikum in der Show mit ihrer Leidenschaft zu begeistern, bevor es dann für sie wieder zum nächsten Wettkampf geht, auf den Rollen, die für sie die Welt bedeuten.

>>>Tickets für das Rollschuhmusical und Infos zum Probetraining

Für das Schaulaufen „Alice – märchenhafte Zauberwelt“ am Samstag, 4. November, und Sonntag, 5. November, gibt es noch Karten. Die Vorstellung findet samstags um 16 Uhr und sonntags um 15 Uhr in der Sporthalle Birth (Von Humboldt-Straße 64) statt.

Der Eintritt kostet 15 Euro für Erwachsene und 9 Euro für Kinder ab drei Jahren. Tickets können per Mail bei reserviert oder direkt an der Tageskasse erworben werden.

Wer Lust auf ein Schnuppertraining bekommen hat: Jeden Samstag gibt es die Möglichkeit, von 11 bis 12 Uhr in der Sporthalle der HKS Tönisheide und jeden Mittwoch von 16 bis 17 Uhr im Sportzentrum Velbert vorbeizukommen.

Eine Teilnahme ist nach einer Anmeldung unter 0172 899 15 03 immer möglich. Aktuelles rund um den Verein gibt es auf der Webseite rsc-neviges.de.

Für das Rollschuhmusical des RSC Neviges wird hier ein „Soldatengang“ geübt.
Für das Rollschuhmusical des RSC Neviges wird hier ein „Soldatengang“ geübt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth