Langenberg. Rund um Velbert geht es ländlich zu. Wer da in der Dämmerung mit dem Auto unterwegs ist, kann schnell auf Wildtiere treffen. Was dann zu tun ist.
Der Herbst ist da: Die Tage sind kürzer, die Nächte kälter und auf den Straßen wird es rutschiger. Dazu kommen Tiere, die im Halbdunkel oder Dunkel plötzlich auftauchen. Da steigt das Risiko, mit dämmerungs- oder nachtaktiven Tieren wie Rehen und Wildschweinen zu kollidieren. Auch für Igel und Eichhörnchen sind Straßen eine tödliche Gefahr.
Tiere schauen naturgemäß nicht nach links und rechts, bevor sie eine Straße überqueren, erläutern Naturschützer. Deswegen gelte für Autofahrende: Immer umsichtig fahren und darauf gefasst sein, dass plötzlich ein Tier im Scheinwerferlicht auftaucht. Und weil manche Tiere in Gruppen unterwegs sind, sollte man auf Nachzügler gefasst sein.
Was tun, wenn ein Tier plötzlich auf der Straße steht?

Was aber tun, wenn plötzlich Tiere auf der Straße sind? Sofort das Tempo drosseln, aber den nachfolgenden Verkehr beachten, raten die Experten vom Auto Club Europa (ACE). Und bloß nicht ohne Not scharf abbremsen.
Steht ein Wildtier bei Dämmerung oder in der Dunkelheit auf der Fahrbahn, heißt es: Fernlicht aus (wenn es denn angeschaltet war). Hupen kann Tiere zwar vertreiben – aber es können eben auch immer noch Nachzügler auftauchen.
Auf gar keinen Fall ist ausweichen angesagt: Wer riskante Fahrmanöver startet, prallt im schlimmsten Fall mit einem entgegenkommenden Fahrzeug zusammen. Oder gegen einen Baum. Wer einen Zusammenprall mit dem Tier nicht mehr vermeiden kann, sollte so stark wie möglich weiterbremsen und dabei das Lenkrad festhalten.
Wildunfälle unbedingt der Polizei melden
Wer ein Tier überfährt oder mit einem zusammenprallt, sollte zunächst Ruhe bewahren, den Warnblinker einschalten, die Warnweste anziehen und – wie bei jedem Unfall – die Gefahrenstelle absichern und die Polizei rufen bzw. bei Verletzten auch einen Rettungswagen.
Was gar nicht geht: Ein totes Tier mitnehmen. Das gilt als Jagdwilderei und kann strafrechtlich verfolgt werden. Davon ab sollte das Tier, wenn überhaupt, dann nur mit Handschuhen angefasst werden. Besser auf die Profis warten, denn bei einem Wildunfall informiert die Polizei auch den zuständigen Jäger.
Ist das Tier verletzt soll es auch nicht angefasst werden, raten die Experten. Denn verletztes Wild kann panisch reagieren und die Helferin oder den Helfer am Ende sogar verletzen.
Rücksicht auf Igel nehmen

Etwas kleiner, trotzdem genauso gefährdet sind Igel. Die sind abends und nachts unterwegs in ihrem Revier, denn als Winterschläfer müssen sie sich rechtzeitig ein ausreichend großes Fettpolster anfressen. Das Revier kann bis zu einem Quadratkilometer groß sein und erstreckt sich dabei natürlich auch über Straßen hinweg.
Leider sind Igel keine Fluchttiere: Fühlen sie sich bedroht, rollen sie sich zusammen. Das hilft nur bei einem herannahenden Auto nicht. Deswegen sollten Autofahrende auch hier in Dämmerung und Dunkelheit vorbereitet sein und auf die stacheligen Vierbeiner Rücksicht nehmen.
>>>Ein paar Fakten zum Igel<<<
Igel haben bis zu 8000 Stacheln, wiegen ausgewachsen rund 1500 Gramm und können bis zu sieben Jahre alt werden.
Igel vertragen keine Milch. Sie sind von Natur aus laktoseintolerant und bekommen von Milch Durchfall und Koliken, die tödlich enden können.
Tipps für Igelfans: Im Garten Insekten- und käferfreundliche Pflanzen auswählen. Laub, Reisig und Totholz liegen lassen, auf Mähroboter verzichten und Laubbläser nur mit Vorsicht einsetzen.
Igel, die Hilfe benötigen, sind zum Beispiel bei anhaltendem Bodenfrost oder Schnee tagsüber unterwegs und zeigen Anzeichen von Unterernährung. Dann am besten Experten informieren.
Zum Beispiel das Netzwerk Igel in Wuppertal (0202 3097717 oder info@netzwer-igel-wuppertal.de). Denn falsche Hilfe kann mehr schaden als nutzen.