Velbert. Der ehemalige Velberter Presbyter leitet einen Seniorentanzkurs in Velbert. Erst kurz vor dem Ruhestand hat er die Tanzlehrerausbildung gemacht.
Der Tanzkreis im Begegnungszentrum Kostenberg startet an diesem Freitag mit einem israelischen Volkstanz. gefolgt von einer schwungvollen Choreographie zu „Rote Lippen soll man küssen“ und einer weiteren zu dem Helene-Fischer-Ohrwurm „Atemlos“.
Neun Damen und Klaus-Dieter Hilbertz (79), der die Gruppe leitet, tanzen in die Mitte des Raumes und wieder zurück, drehen sich um sich selbst und umeinander, setzen die Füße gekonnt in komplexen Schrittfolgen. Mit sichtlicher Freude tanzt die Truppe, der, wenn alle da sind, 14 Tänzerinnen angehören.
Zufällige Begegnung mit dem Erlebnistanz
„Ich bin gelernter Kaufmann und habe noch in meinem Berufsleben zufällig an einem Tanzkreis in Bayern teilgenommen. Den hat eine 88-Jährige geleitet und ich fand das so toll, dass ich gedacht habe, das wär doch was für mich, wenn ich in Rente bin“, denkt Hilbertz gern an seine erste Begegnung mit der Sparte Erlebnistanz zurück.
Ausbildung dauerte vier Jahre
Gesagt, getan. Ganze vier Jahre dauerte die berufsbegleitende Ausbildung zum Tanzleiter im Bundesverband Seniorentanz, in der Hilbertz viel über Gruppenführung, Kommunikation und auch über Medizin lernte. „Man muss beispielsweise beachten, dass für Senioren Stampfschritte oder Hüpfer nicht sinnvoll für die Knochen sind.“
Gruppe wurde vor fast 40 Jahren gegründet
2006 stieg der Tanzleiter dann am Kostenberg ein, die Gruppe dort wurde bereits vor fast 40 Jahren gegründet. „In der Ausbildung habe ich die Figuren und Schrittfolgen zu 30 Liedern gelernt, mittlerweile ist mein Repertoire auf rund 500 Lieder gewachsen“, erzählt Klaus-Dieter Hilbertz. Die Bandbreite ist groß: Elvis Presley ist genauso im Angebot der Tänze wie der bekannte kleine, grüne Kaktus, „Rose of my heart“ oder „Take me home“, getanzt wird in Kreis-, Block- oder Gassenform.
„Die Teilnehmerinnen sind in einem Alter ab 60 Jahre aufwärts, die Älteste, die bei mir getanzt hat, war 95“, schmunzelt der Wuppertaler, der 16 Jahre lang in Velbert Presbyter war und davor bereits lange Jahre im CVJM tätig.
„Tanzen beugt Demenz vor“
Was ihn am Seniorentanz so begeistert? „Tanzen macht Spaß, hält fit und ist eine der besten Formen, Demenz vorzubeugen! Das Lernen von Schritten und Figuren trainiert das Gedächtnis, aber auch Gleichgewicht und Orientierung werden geschult.“ Den Damen ist der Spaß an der Bewegung anzusehen, sie scherzen, schauen aber auch, ob alle noch können.
Die Angst vorm Tanzen nehmen
Und Hilbertz, der außer den beiden Tanzkreisen in Velbert auch noch je einen in Schwelm, Remscheid und Düsseldorf leitet, erinnert sich, wie er erstmals mit dem Tanz in Berührung kam. „Ich tanze seit meinem 6. Lebensjahr. Meine Oma ist immer zum Tanztee in den Grugapark gegangen und ich habe sie als Kind dahin begleitet und immer viel Spaß gehabt.“ Und muss man als Einsteiger – in beiden Gruppen im Kostenberg sind noch Plätze frei – denn viel Begabung mitbringen? „Überhaupt nicht! Wir haben auch Leute dabei, die konnten anfangs nur mit den Ohren schlackern. Und jetzt tanzen sie souverän mit und man sieht, wieviel regelmäßiges Training bewirkt“, möchte Hilbertz allen die Angst vorm Tanzen nehmen.
Auftritte hat der Kreis auch: Achtmal im Jahr gestaltet die Gruppe einen Nachmittag in einem Velberter Seniorenheim und erlebt dort immer viel Begeisterung.
>>>Die Tanzkurse
Die Kurse im Begegnungszentrum Kostenberg finden beide freitags statt. Einmal von 14.30 Uhr bis 16.45 Uhr mit einer Kaffeepause und einmal von 17 bis 18 Uhr. Zu beiden Kursen wird herzlich eingeladen, Infos gibt es unter 0202-509517 oder per Mail an kdhilbertz@gmx.de