Velbert. Das Velberter Nikolaus-Ehlen-Gymnasium ist als Digitale Schule ausgezeichnet wurden. So integriert die Schule neue Medien in den Unterricht.
Handy, Tablets, Notebooks, Internet-TV und Smart-Home gehören zu unserem Alltag. Die heutigen Kinder und Jugendlichen sind in diese digitale Welt hineingeboren worden. Der Umgang damit kann fast als eine neue Kulturtechnik verstanden werden, die auch durch die Schule vermittelt werden soll. Das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium hat sich ein digitales Medienkonzept erarbeitet und ist unter anderem dafür nun als „Digitale Schule“ ausgezeichnet worden.
Velberter stellten sich erstmals der Jury
Die Auszeichnung ist noch so frisch, dass die Plakette noch nicht an die Schulwand angebracht worden ist. In der vergangenen Woche sind Urkunde und Plakette den Velbertern während einer Feierstunde in Düsseldorf überreicht worden. 75 Schulen aus NRW erhielten den Titel “Digitale Schule”, 29 davon waren wie die Velberter erstmals dabei. Insgesamt sind rund 300 der 5500 NRW-Schule Digitale Schulen. Die Ehrung der „Digitalen Schulen“ steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministers für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing.
Von externer Jury geprüft
„Bei Vorliegen einer entsprechenden Profilbildung und nach strenger Prüfung durch eine externe Jury kann von einer digitalen Schule gesprochen werden“, heißt es in einer Mitteilung der nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen“. Der Kriterienkatalog „Digitale Schule“ umfasst fünf Module, die alle von den Schulen nachgewiesen werden: 1. Pädagogik & Lernkulturen; 2. Qualifizierung der Lehrkräfte; 3. Regionale Vernetzung; 4. Konzept und Verstetigung; 5. Technik und Ausstattung. Die Auszeichnung gilt zunächst für drei Jahre.
Vorteile für die Schule
Für die Schule hat die Auszeichnung einige Vorteile. So erhalten die Lehrer kostenfreie Zugriff auf verschiedene Apps, gibt es spezielle Seminare für Schüler und ergeben sich über MINT Kontakte zu Sponsoren.
Für Jens Raffenberg, stellv. Schulleiter und Mitglied der Medienkompetenzgruppe erklärt, dass nicht in erster Linie die Ausstattung der Schule bewertet wurde, sondern auf die Konzepte. Denn wie heißt es im Digitalen Medienkonzept des NEG: „Die wichtigste Hardware bleibt der eigene Kopf“.
Aber natürlich muss eine gewisse Grundausstattung vorhanden sein, um digitale Medienkompetenz vernünftig unterrichten zu können. So sind an dem Gymnasium in der Velberter Innenstadt 150 I-Pads vorhanden. Es gibt drei Computer-Arbeitsräume, Wlan überall und Smart-TV oder Beamer in allen Klassenräumen.
Alle Fächer werden einbezogen
Digitale Medienvermittlung ist, so Schulleiter Conrad Aust, kein eigenes Fach, sondern findet Einzug in alle Fächer. So werden in Mathe Excel-Tabellen gelernt, die dann im Physik angewendet werden können. Oder in Deutsch ist jetzt Email-Schreiben ebenso angesagt, wie das Verfassen eines Briefes. Informatik ist Thema in der Unterstufe, dort werden die Kinder an die Hardware herangeführt, im Wahlpflichtbericht in der Mittelstufe wird unter anderem eine Programmiersprache erlernt und in der Oberstufe geht es dann wissenschaftlich weiter.
Zu Medienscouts ausgebildete Schüler bringen 5. Klässlern die Grundregeln der sozialen Medien näher, erklären, wie sie sich sicher im Internet bewegen können und gestalten einen Projekttag gegen Cybermobbing.
Das Tabu am NEG
Doch bei aller vermittelter Kompetenz, gibt es ein Tabu am NEG. Die Handys der Schüler dürfen auf dem Schulgelände nicht angeschaltet sein. Aust: „Die Lernenden halten sich daran. Und es ist schön zu sehen, dass sich die Jungen und Mädchen auf dem Pausen tatsächlich unterhalten und nicht in ihr Handy stieren“. Und für Recherchen im Unterricht sollen die Handys sowieso nicht eingesetzt werden. Raffenberg: „Die Schülerinnen und Schüler müssen solche Internet-Recherchen erst erlernen, damit die auch auf verlässliche Quellen treffen“.
>>>DIe MINT-Initiative
MINT Zukunft schaffen!”: Die Nationale Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ hat den Schwerpunkt, Schülerinnen und Schüler für MINT zu begeistern und Schulen im Bereich MINT zu motivieren, fördern und auszuzeichnen. Hierzu nehmen wir insbesondere die MINT-Profile von Schulen im Allgemeinen sowie des Informatik- bzw. Digitalisierungsprofils im Besonderen durch die Programme „MINT-freundliche Schule“ und „Digitale Schule“ in den Blick. Die weiteren Ziele der Nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ sind die Erhöhung der Zahl der Studienanfänger in MINT-Studiengängen an den Hochschulen in Deutschland und dabei insbesondere die Erhöhung des Frauenanteils, die Sicherung und Steigerung der Qualität der Absolventen von MINT-Studiengängen und -Ausbildungsberufe