Velbert-Neviges. Eins ist klar: Wenn es um Wasser geht, stellt sich Zwergspitz hinten an. Wir testen im Panoramabad Velbert, wie schwimmtauglich Gigi ist.
Wenn der Sonntagmorgen bei strahlend blauem Himmel und Temperaturen weit jenseits der 20 Grad-Marke ins Wasser fällt, können Hundebesitzer nur an einem Ort sein: Beim Hundeschwimmen im Nevigeser Panoramabad.
Denn hier gibt es, bereits zum zweiten Mal, zum Ende der Freibadsaison die Möglichkeit für Hunde, sich mal im Menschenschwimmbad zu erfrischen. Ein Platz, der für Vierbeiner gewöhnlich absolut tabu ist. Doch der Sommer neigt sich dem Ende, das Chlor ist bereits entfernt und bevor das Wasser abgelassen wird, dürfen die Hunde sich noch mal erfrischen.
Hundeschwimmen im Panoramabad zum Ende der Saison
Sehr zum Leidwesen von Gigi, genauer genommen „My precious Pomeranian Cappuccino“, unserem fast vierjährigen Zwergspitz. Denn sein langes Fell und er finden Wasser völlig unnötig, egal ob als Regen, als Dusche oder als körperliche Erfrischung.
Doch heute wollen wir einmal probieren, ob wir ihn nicht doch ins kühle Nass locken können. Immerhin trifft er im Panoramabad auf einige „Leidensgenossen.“ Während die ersten Hunde sich schon mit oder auch ohne Besitzer bellend und schwanzwedelnd vor Freude in die Fluten stürzen, beäugt Gigi skeptisch das Geschehen. Nun gut, mag er meinen, offenbar finden scheint das ja irgendwie was Tolles zu sein. Und dann ist da noch Emmi, sein Frauchen, das auch schon die Füße im Wasser hat und mit dem Quietscheball lockt.
Von Wasserratte bis Angsthase war beim Hundeschwimmen alles dabei
Als das Wasser aber seine Bauchunterseite erreicht, ist Schluss. Sichtlich doof findet Gigi, dass sich sein langes Fell allmählich mit Wasser vollsaugt, wenn da nur nicht sein Bällchen wäre. Das möchte er auf keinen Fall aufgeben. Denn natürlich landet der neongelbe Tennisball auch mal in anderen Hundeschnauzen, dafür treiben dann andere Spielzeuge herrenlos durch die Gegend und Gigi schwankt zwischen Neugier und Abneigung, sobald er aber sein Bällchen ergattert hat, gibt es nur eins: Zurück ins Trockene. Andere Hunde finden es derweil weitaus attraktiver, statt ihr Spielzeug zu fangen, sich mit ihren Kumpels im Wasser zu raufen.
Ebenso wie Gigi gibt es aber auch andere Hunde, die das Geschehen am liebsten etwas verhalten vom Beckenrand beobachten wollen. Für die Besitzer kein Problem: „Wir tun mit dem Eintritt ja was Gutes, da ist es nicht schlimm, wenn die Hunde nicht schwimmen wollen.“
Kleinere Hunde dürfen sich im Babybecken im Panoramabad austoben
Kann Gigi denn überhaupt schwimmen? Wir wollen es heute endlich wissen und nehmen ihn schließlich auf den Arm. Als das Wasser uns bis zu den Knien geht, setzen wir ihn vorsichtig ab und erinnern uns, daheim liegt ja auch noch eine Schwimmweste. Doch nötig ist sie nicht, denn Gigi paddelt, den Kopf streng in die Höhe gestreckt, eifrig und eilig. Bloß möglichst schnell ans Ufer und in Sicherheit bringen.
Einmal kräftig schütteln und dann das Fell und die Nase an den Bodenfliesen schubbeln, denn der nasse Pelz gefällt ihm so gar nicht. Als dann aber wieder sein Lieblingsbällchen fliegt, kann Gigi sich damit arrangieren, es im seichten Gewässer wieder einzufangen, in der Nichtschwimmerzone. Denn da gibt es dann auch die eine oder andere freundliche Begegnung mit gleichermaßen zurückhaltenden und wasserscheuen Hunden.
Erlöse vom Hundeschwimmen gehen an den Tierschutz
Und dann entdecken wir noch das Babybecken. Wasser, in dem auch Gigi auch in seinem Komfortbereich bleiben kann: Einmal durch ganze Bassin stapft er an der Leine neben Emmi her und dann wartet am Rand des Beckens endlich ein trockenes Handtuch auf ihn. Das Ritual kennt und liebt er schon, „Rubbeldiekatz-machen“, wie es bei uns heißt: Einmal so gut es geht, sein Fell trocken rubbeln. Das Fazit für unseren wasserscheuen Gigi: So schlimm war es nicht, aber freiwillig würde er wohl keine Wiederholung wählen.
Während wir die eigenen Füße noch trocken rubbeln und dann den Heimweg antreten, strömen schon die nächsten Hunde samt Besitzer ins Panoramabad. Voller Vorfreude, Neugier und mit dem guten Wissen, dass am Ende des Tages jeder einen Teil dazu beigetragen hat, mit dem Eintritt den Tierschutz zu unterstützen. Denn auch in diesem Jahr wird der gesamte Erlös der Ticketverkäufe dem Tierschutzvereinen Velbert-Heiligenhaus e.V., dem Betreiber des Tierheims Velbert, sowie dem Tier- & Naturschutzverein Niederberg e.V. gespendet.
>>>Aktionen für den Tierschutz vor Ort
Zwischen 10 und 16 Uhr konnten sich Hunde und ihre Besitzer in die Fluten stürzen. Für das leibliche Wohl wurde ebenfalls gesorgt. Die Tickets hatten eine Gültigkeit von einer halben Stunde und wurden im Vorfeld online gebucht. Erlöse aus der Tombola vor Ort, die von den Velberter Fressnapf-Filialen organisiert wurden, kommen ebenfalls dem Tierschutz zu Gute. Auch das Tierheim Velbert und die Vier-Pfoten-Physiotherapie waren an diesem Tag vor Ort.