Velbert. Beim Sommerspektakel „Langenberg kulturinarisch“ sorgten das Rockgerät für super Stimmung. Für die Beiden war der Auftritt ein Heimspiel.

Bis so ein „Rockgerät“ ans Laufen kommt, braucht es einiges an Vorbereitungen: Die Instrumente werden aufgebaut, die Effektbeleuchtung und Boxen installiert und schließlich brauchen die Musiker eine Verkabelung.

Cornelia Hellus reißt ein Stück Heftpflaster ab und klebt es ihrem Mann Ingo in den Nacken, anschließend ist Jorma Ahlborn dran, die Kabel für die In-Ear-Monitore sitzen jetzt fest. Damit hören die beiden Musiker, was sie spielen.

Verbindung zwischen kulturellen und kulinarischen Genuss in Velbert-Langenberg

Zur Begrüßung zitiert das Duo die „Blues Brothers“ mit „Everybody Needs Somebody to Love“. Schon kommt Stimmung im „Alt Langenberg“ auf: Die ersten Hüften kreisen, es wird im Takt mitgewippt. Die Kellnerinnen jonglieren derweil geschickt volle Teller und Gläser an die Tische: Die spezielle Langenberger Verbindung zwischen kulturellen und kulinarischen Genuss ist an dem zweiten Ferienwochenende wieder bestens gelungen.

Die beiden Musiker haben in der Langenberger Altstadt-Gaststätte so richtig aufgedreht.
Die beiden Musiker haben in der Langenberger Altstadt-Gaststätte so richtig aufgedreht. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Zwei Langenberger Jung auf der Bühne

Die beiden Langenberger Jungs, die ihre Zwei-Mann-Band nach einem selbstgebauten Rhythmusgerät benannt haben, kamen bereits vor Corona bei „Kulturinarisch“ gut an. Das wurde nicht vergessen. Da lag es auf der Hand, dass Arndt Schiller wünschte, dass in seinen Laden das „Rockgerät“ so richtig aufdreht.

Alle gut drauf

Dabei war das Duo, die wie eine ganze Band klingt, ein wenig indisponiert: „Wir haben gestern auf dem Feierabendmarkt in Willich gespielt. Das waren 500 Leute, die waren alle gut drauf. Hier sind es etwas weniger, aber ich bin sicher, Ihr werdet auch gut drauf sein und tanzen, auch wenn unsere Stimmen ein wenig gelitten haben“, schränkt Jorma Ahlborn ein.

Mit rauer Stimme

Davon bekam das Publikum nichts mit. Im Gegenteil: Durch die etwas raueren Stimmen kamen die Songs von Johanny Cash und Bob Dylan noch authentischer rüber. Viel mehr als durch die Halsbeschwerden wurde Ingo Hellus, der neben der Gitarre und der Blues Harpe das Schlagzeug bedient, durch einen Zeckenbiss geplagt. „Ausgerechnet am linken Bein, mit der ich fast permanent die Basedrum schlage. Die Wade ist angeschwollen. Ich habe vom Arzt ein Antibiotikum erhalten. Da ich unangenehme Nebenwirkungen befürchte, werde ich die Pillen erst nach dem Konzert einnehmen“, gibt sich der Langenberger hart, der zwar sehr professionell rüber kommt, der aber neben der Musik noch dem Beruf eines Betreuers nachgeht.

Dem Publikum gefiel die Musik der Zwei-Mann-Band.
Dem Publikum gefiel die Musik der Zwei-Mann-Band. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Geschickte Songauswahl

Jorma Ahlborn hat sich ganz der Tonkunst verschrieben: Er ist Musiklehrer. Vor sechs Jahren schraubten die beiden das „Rockgerät“ zusammen und haben sich damit auf unzähligen Stadtfesten und privaten Feiern durch den gesamten Rock‘n‘Roll und Country gecovert. Dabei verstehen sie es geschickt, mit ihrer Songauswahl die Stimmung anzuheizen. „Die Neue Deutsche Welle, die Hits der Achtziger und Neunziger kommen immer gut an. Das kennen die Jüngern und die Älteren. Das sind die Sachen zum Tanzen.“

Ein kleines technisches Problem

Wie es technische Geräte so an sich haben, gibt es plötzlich technische Probleme: Den kurzzeitigen Ausfall der Funkstrecke des Gitarrenverstärkers wurde mit dem improvisierten „Funkstrecken-Blues“ überbrückt. Als die spielfreudigen Herren sich nach fast einer Stunde ein kühles Bier gönnen, wird Jacqueline Winking ein wenig unruhig. „Da wollen wir mal hoffen, dass die Pause nicht so lang ist – endlich ist mal wieder was los in Langenberg.“ Mit ihrem Mann Dieter ist sie sich einig, dass diese Musik gut in die Kneipe passt.

>>>So geht es weiter

Am kommenden Wochenende geht „Kulturinarisch“ mit zwei Veranstaltungen zu Ende. Knut Kornatz und Andreas Brunk präsentieren Smoothjazz am 8. Juli um 19 Uhr im „Hirsch“ neben dem Bürgerhaus.

Am 9. Juli, 11 Uhr, ist der Singer/Songwriter Nico Mono im „Baumhaus“ am Kletterpark auf dem Hordtberg zu Gast.