Velbert. Es ist eine Wissenschaft: das perfekte Brautkleid finden. Welche Trends und Größen findet man in Velbert? Und: Was kostet der Traum in weiß?
Eine Zeremonie ist es für viele Bräute. Mit der besten Freundin, der Mama und Gefolge ziehen sie von einem Brautmodengeschäft zum nächsten, um DAS Kleid zu finden. Das Kleid von Mama, Schwester und Freundin sollte es auf keinen Fall sein.
Die Preise für Brautkleider haben kaum eine Grenze nach oben und schnell liegt da die Versuchung nahe, das Traumstück zum Schnäppchenpreis im Internet zu ordern. Die Enttäuschung ist dann oft groß, die Importware entspricht in der Realität mitnichten dem Produktbild. Für solche, aber auch alle spontane Hochzeiten oder aber auch für Bräute, die sich doch noch einmal beim Kleid umentscheiden, gibt es in Velbert auch „last Minute“-Hochzeitskleider.
Hochzeitskleid kann zeitnah angepasst werden
Beispielsweise bei Lilija Kupcov. Die 55-Jährige liebt ihren Beruf – schon immer wollte sie Brautkleider verkaufen und nach einer betriebsbedingten Kündigung wurde ihr Traum endlich Wirklichkeit. Seit 2012 findet sie für ihre Bräute in ihrem Geschäft an der Schloßstraße das passende Kleid.
„Dass Frauen aber wirklich kurzfristig kommen, ist selten“, sagt Lilija Kupcov. Dennoch kann die Fachfrau dann behilflich sein. „Ich habe hier etwa 200 Kleider auf Lager, von Konfektionsgröße 34 bis 52.“ Konfektionsgröße 36 hat Lilija Kupcov übrigens am wenigsten im Angebot. „Am meisten sind die Größen 40/42 gefragt.“ Doch wer kurzfristig kommt, der kann auch nur kaufen, was da ist und was – zumindest in etwa – passt. „Die Bestellung eines Kleides dauert schon vier bis sechs Monate, per Express geht es bis zu vier Wochen schneller.“
Wenn die angehenden Bräute so kurzfristig kommen, dann zeigt Lilija Kupcov auch nur die Kleider, die sie in der Kürze der Zeit passend machen kann. „Ein bis zwei Kleidergrößen sind gut zu verändern“, weiß sie, Manchmal, so verrät sie, wenn die Zeit knapp ist, näht sie auch eine Nacht lang durch. Schließlich hat sie den Anspruch an sich selbst, dass am Ende das Kleid wirklich gut sitzt und jede Braut, egal ob kurzfristig oder lange geplant, mit ihrer Wahl glücklich ist.
Kleider gibt es im Brautmodenladen in allen Größen
Probleme mit der Länge der Kleider gibt es nicht. „Da müsste die Braut schon 1,90 m sein, dass der Rock zu kurz ist.“ Wenn eine Änderung mal ganz schnell gehen muss, dann reicht der erfahrenen Beraterin auch eine Woche: „Aber dann gilt es Nerven bewahren, meist bin ich in solchen Situationen nervöser als die Braut“. So empfiehlt Lilija Kupcov auch bei einem kurzfristigen Kauf, sechs Wochen Vorlaufzeit.
Für eine schlichte, standesamtliche Variante geht der Preis bei Lilijas Brautmoden ab 350 Euro los. Für ein richtiges Brautkleid müssen die Kundinnen schon 1000 Euro aufwärts investieren, „meistens liegen die Kleider preislich um 1500 Euro“. Das teuerste Kleid, dass die Beraterin derzeit im Angebot hat, liegt bei 2500 Euro, ein Traum aus Perlen, einem tiefen Ausschnitt und einer langen, bestickten Schleppe.
Hersteller liefert auf Wunsch vorrätige Kleider zur Anprobe
Doch sogar für Schnäppchenjäger hat Lilija Kupcov einige Angebote. „Kleider aus vergangenen Kollektionen, die auch nicht mehr nachbestellbar sind, biete ich mit einem Nachlass von 50 Prozent an.“ Doch auch hier gilt: „Solange es da ist.“
Mit einem deutschen Hersteller, von dem die Brautmodenverkäuferin schon viele Jahre ihre Kleider bezieht, hat sie sogar einen besonderen Deal: „Wenn eine Braut spontan ein Kleid benötigt und ich die Größe und den Stil kenne, schickt er mir alles, was passen könnte und er auf Lager hat zur Anprobe vorbei. Alles, was nicht gefällt, kann ich einfach wieder zurücksenden.“ Wenn die Braut dann noch Accessoires, Wäsche oder Schuhe benötigt, wird sie bei Lilija ebenfalls fündig.
Velbert: Zweite Chance für Brautkleider
Wer auch einem bereits getragenen Kleid eine Chance geben möchte, kann im Gebrauchtwarenhaus der Bepro fündig werden, die Kleider sind allerdings nur auf Nachfrage einsehbar: „Wir haben derzeit einige von schneeweiß über cremeweiß bis eierschalenfarbene Kleider in den verschiedensten Größen auf Lager“, so Lisa Lilienthal, Abteilungsleiterin. Preislich liegen die Kleider zwischen 39 bis 89 Euro.
„Eine Änderung ist bei uns ebenfalls möglich, kostet je nach Aufwand ab 10 Euro aufwärts (z.B. für das Kürzen eines Kleides) und dauert ab einem Tag, ebenfalls nach Aufwand“. So können Bräute im Gebrauchtwarenhaus kurzfristig und nachhaltig einkaufen. „Möglich ist es natürlich auch, eine Zeitreise zu machen: Bei uns gibt es auch Kleider aus den 70er, 80er oder auch 2000ern“, so Lilienthal.
Secondhand heißt nicht zwingend schon getragen
Bei „Brautpoesie“ in Velbert-Neviges können Kundinnen ebenfalls fündig werden. Bei Jacqueline Lawin gibt es stets zwischen 150 und 200 Secondhandkleider. „Es ist aber wichtig zu wissen, dass es Secondhand-Kleider gibt, die ich von Privatkundinnen in Kommission gebe, also die bereits getragen wurden. Aber auch Outletkleider gehören dazu. Also Ausstellungsstücke.“ Diese kauft sie auch bei anderen Brautgeschäften an. „Von den Größen 34 bis 52 habe ich alles da, aber die meisten Kleider sind in der Größe 38 oder aber auch 40 bis 42 vorhanden.“
Auch wenn die angehenden Bräute bei ihr die Kleider sofort mitnehmen können, rät sie dazu, die Auswahl sechs bis neun Wochen im Vorfeld zu treffen, denn „man muss beachten, dass auch die Schneiderinnen in den Sommermonaten viel zu tun haben.“ Bei der Auswahl hilft die Brautkleidexpertin dann ebenfalls. Zudem hat Jacqueline Lawin auch 20 Kleider als Ausstellungsstück im Geschäft, die sie mit einer Lieferzeit von wenigen Tagen bis Wochen in allen Größen bestellen kann.