Velbert. Nahe der Velberter Innenstadt ist ein Spielplatz, der von Politik und Bewohnern vergessen wurde. Warum darin mehr Potenzial steckt. Eine Analyse.
Spielplätze, auf denen kein Kind spielt, sind keine Spielplätze. Es sind bestenfalls Plätze. Sobald dort die installierten Sitzplätze nicht zum Sitzen einladen, sondern eher zum Weitergehen verleiten, ist ein Platz auch das nicht mehr. Leider trifft dies aktuell auf einen Ort zu, den offensichtlich viele Velberter und Velberterinnen sowie die Politik nicht auf dem Schirm haben: den Friedensplatz.
Die einladenden Grünflächen sind umringt von Bäumen und bieten genügend Schatten für sonnige Sommertage – eigentlich, denn dort ist selbst bei schönstem Wetter am Nachmittag nichts los.
Vereinzelt gibt es Spielgeräte, die jedoch jeweils etwa 30 Meter voneinander entfernt stehen, wodurch der Spielplatz, auf den die Schilder offiziell hinweisen, auseinandergerissen wird. Bekanntlich macht es mehr Spaß, in Gesellschaft zu spielen. Auf dem Friedensplatz ist das so gut wie unmöglich. Zudem werden die wenigen Sitzflächen kaum benutzt und sehen verkommen aus. Zum Draufsitzen sind sie eigentlich auch zu schmutzig. Nicht einmal die Tischtennisplatte im Windschatten des Parkhauses, deren metallisches Netz sich leicht wellt, wird bespielt.
Nach Aussagen der Technischen Betriebe Velbert liegen keine Pläne für den Spielplatz vor
Dabei hat der Friedensplatz so viel Potenzial: Er liegt etwas abseits der Hauptstraße und zum Toben steht theoretisch eine große Fläche zur Verfügung. Highlight des Spielplatzes ist ein Häuschen mit einer Rutsche und Klettermöglichkeiten, das einsam inmitten eines Kiesbettes steht. Die umliegenden Steine, die wohl als Sitzmöglichkeiten fungieren sollen, sollten tendenziell eher abgebaut werden, um kein Sicherheitsrisiko mehr darzustellen.
Auf dem Radar der technischen Betriebe Velbert (TBV) ist der Platz momentan nicht. Laut einer Sprecherin sei aktuell nichts in Planung, weder für die Bepflanzung noch für den Ausbau der Spielgeräte. Vor allem während der Bauphase des angrenzenden Parkhauses hätte eine Umgestaltung „wenig Sinn ergeben“. Seit geraumer Zeit können die Velberter ihre Autos sicher abstellen, während es für den schönen und friedlichen Friedensplatz noch keine Ideen gibt.
Für die vier Spielgeräte gilt: „Sie werden in regelmäßigen Abständen auf ihre Sicherheit überprüft“, heißt es vonseiten der TBV. Auf Rückfrage stellen sie klar, dass eine Neugestaltung des Spielplatzes vor allem vom Verwaltungsrat und von den entsprechenden Geldern abhängen würde. Potenzial für einen gemeinschaftlichen Treffpunkt und ein Spieleparadies bietet der Friedensplatz allemal. Hoffentlich kann dieses in Zukunft entfaltet werden, sobald Politik und Gesellschaft auf dem vergessenen Spielplatz wieder zueinander gefunden haben.