Velbert. Velberts Bürgermeister Lukrafka hofft, dass nach Schließung des Seniorenheims am Wordenbecker Weg alle Betroffenen in der Nähe umziehen können.
Bürgermeister Dirk Lukrafka ist nach Angaben der Stadt erschüttert, dass ein Weiterbetrieb des Seniorenzentrums Velbert am Wordenbecker Weg nicht möglich ist, da sich der Vermieter und der interessierte Käufer nicht geeinigt haben. Dass nun die mehr als 100 Seniorinnen und Senioren aus ihrem gewohnten Umfeld in andere Einrichtungen umziehen müssen, sei ein menschliches Desaster.
Der Bürgermeister habe persönlich in den letzten Wochen viele Gespräche geführt - sowohl mit dem Insolvenzverwalter als auch mit dem Kreis Mettmann – um aktuell über den Stand der Verkaufsverhandlungen und den nun leider nicht mehr zu vermeidenden Umzügen informiert zu werden. Nach den vorliegenden Informationen scheint die Situation insbesondere dem teilweise überhitzten Immobilienmarkt geschuldet zu sein.
Heimbewohner weniger geschützt
„Hier wurde Geld auf dem Rücken der Seniorinnen und Senioren und der Beschäftigten verdient. Eine Situation, die auch andernorts zu beobachten ist“, so Bürgermeister Dirk Lukrafka. „Zudem deutet vieles darauf hin, dass Heimbewohnerinnen und Heimbewohner in der Insolvenz weniger geschützt seien als Mieterinnen und Mieter.“
Zu den anstehenden erforderlichen Umzügen sagt er: „Ich bin nach den mir vorliegenden Informationen optimistisch, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums Velbert in anderen Einrichtungen untergebracht werden können. Ein Umzug in eine Velberter Einrichtung sei das Ziel, dass aber leider in einigen Fällen nicht erreicht werden kann.“
Koordinierungsgruppe ist aktiv
Immerhin gebe es nach den ihm vorliegenden Informationen der Koordinierungsgruppe des Insolvenzverwalters und der Heimleitungen, die sich gerade eigenverantwortlich abstimmen, die Absicht, die zu Pflegenden und deren Pflegepersonal gruppenweise in die neuen Einrichtungen unterbringen zu wollen. Ziel sei es, bestehende Kontakte zwischen den zu Pflegenden und das Ihnen bisher zugeordnete Personal zusammenzuhalten.
Im Austausch mit dem Kreissozialamt
Der Bürgermeister weist darauf hin, dass die städtische Abteilung Soziale Sicherung im Austausch mit dem Kreissozialamt steht, um Anfragen von Bewohnerinnen und Bewohnern und deren Angehörigen zum Umzug in andere Einrichtungen koordiniert zu beantworten.„Da unsere Gesellschaft weiter altert, die Zahl der pflegebedürftigen Menschen weiter zunimmt und immer mehr Pflegeplätze und Pflegeeinrichtungen benötigt werden, fordere ich Bund und Land dazu auf, die Situation der Altenpflege schnellstmöglich und nachhaltig zu verbessern“, so der Bürgermeister. „Der Prüfung der Trägerschaft von Pflegeheimen in kommunaler Trägerschaft stehe ich dabei aufgeschlossen gegenüber.“