Velbert. Wie fahrradfreundlich ist die Stadt? Das wollte der ADFC von Radfahrern wissen. Velbert landet dabei ganz unten im Ranking. Das sind die Gründe.
Radfahren in Velbert macht offenbar nicht viel Spaß. Bei einem Ranking des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) landete die Schlossstadt am unteren Ende der Tabelle auf Platz 104 von 113 Orten vergleichbarer Größe. Die 254 Umfrage-Teilnehmer aus Velbert gaben der Stadt die Schulnote 4,5 – fast ein Mangelhaft. Der ADFC hatte gefragt „Wie ist das Radfahren bei Dir vor Ort“. Seit 2020 hat sich nach Ansicht der Radler in Velbert die Lage in keiner Weise verbessert.
Besonders bemängelten die Umfrage-Teilnehmer (Note 5,5) die mangelnden Möglichkeiten in Velbert ein Fahrrad leihen zu können. Ebenfalls kritisiert wurden die Ampelschaltungen für (Radfahrer (Note: 5,0) und die Verkehrsführung an Baustellen (4,9). Auch die Breite der Radwege in Stadtgebiet (4,9) wurde als nicht ausreichend bewertet, ebenso wie die Möglichkeit seinen Drahtesel in Bus und Bahn mitzunehmen. Auch an Sicherheitsgefühl mangelt es den Radlern (4,7) und ihrer Meinung nach wird das Falschparken auf Radwegen von der Stadt zu wenig kontrolliert.
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In einigen Kategorien schneidet Velbert besser ab
Es gibt aber auch Kategorien, das schneidet Velbert nach Meinung der Umfrage-Teilnehmer besser ab, als der Durchschnitt der vergleichbaren Städten. Dies ist erfreulicher Weise der Fall beim Thema Fahrraddiebstahl (Note 3,5), bei den Konflikten mit den Fußgängern (3,8) und bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums.
Mehr Stress als Spaß
Radfahren ist für die Velberter mehr Stress als Spaß (Note 4,1) und sie fühlen sich als Radfahrer im Verkehr nicht ernst genommen (4,4), außerdem vermissen sie im Stadtgebiet Werbung für das Radfahren (4,7). Schlechte Noten bekommt auch die Technischen Betriebe Velbert (TBV). Da werden schlecht abgestimmte Ampelschaltungen kritisiert, im Winter würde nicht gestreut und auch die regelmäßige Reinigung der Radwege wird vermisst. Die Wege seien oft zu schmal für Radfahrer und es gebe kaum geeignete Abstellmöglichkeiten. Und auch an Bahnhöfen könnte man das Rad nicht sicher, wettergeschützt und komfortabel abstellen. Für Kinder und Jugendliche sei Radfahren in Velbert gefährlich, sie könnten ihre Wege nicht sicher mit dem Rad zurückgelegen, so die Meinung der Teilnehmer an der ADFC-Umfrage.
Für Holger Boden, Sprecher des ADFC Velbert, wird von der Stadt Velbert zuviel Geld für Maßnahmen für Radfahrer ausgegeben, die in Wirklichkeit nur wenig bringen. Er nennt als Beispiel die geplante Brücke bei Lidl auf den Panoramaradweg – sie sei überflüssig – sowie die geplante Bedarfsbeleuchtung auf dem Panorama-Radweg. Es gebe einfachere Maßnahmen, so beispielsweise im zweispurigen Velberter Ring eine Fahrspur für den Radverkehr zu reservieren. Viele zu eng sei auch die Radspur auf der Friedrich-Ebert-Straße. Auf der Langenberger Straße sei der Parkstreifen eine Gefahr für Radler, wenn plötzlich Türen geöffnet werden, so der ADFC-Mann.
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