Velbert. Zur „Nacht der Bibliotheken“ hat die Zentralbibliothek in Velbert-Mitte einen Spieleabend organisiert. Für Spiele-Fans gibt es gute Neuigkeiten.

Es ist bereits 19 Uhr und die Räume der Zentralbibliothek Velbert-Mitte sind hell erleuchtet. An den Tischen zwischen den Buchreihen sitzen junge und alte Menschen und spielen. Es ist die zehnte „Nacht der Bibliotheken“ in Nordrhein-Westfalen, die hier mit einem Spieleabend begangen wird – eine von rund 200 Veranstaltungen landesweit.

Spieleabende gibt es in Velbert seit 2014, bis Corona dieses beliebte Angebot unmöglich machte, berichtet Bibliothekarin Martina Saint-Martin. „Das ist das erste Mal nach der Pandemie.“

Bibliotheken in Velbert verfügen über 765 Spiele

Die Bibliothek verfügt an ihren drei Standorten Velbert-Mitte, Neviges und Langenberg über insgesamt 765 Spiele, davon allein 500 Spiele in der Zentralbibliothek. Während der regulären Öffnungszeiten seien die Tische häufig durch lernende junge Leute besetzt. Aber Kinder fänden immer einen Platz zum Spielen – „manchmal auf dem Boden.“

Nachfrage nach komplexen „Kennerspielen“ lässt in Velbert etwas nach

Eine ganze Zeit lang waren die sogenannten Kennerspiele – besonders komplexe Spiele für erfahrene Spieler – stark nachgefragt, berichtet die Bibliothekarin. „Das lässt ein bisschen nach.“ Total angesagt seien derzeit Würfelspiele wie „Qwixx“, bei denen einer würfelt, aber alle Mitspieler Punkte notieren können. Und: „Was boomt sind Party- und Kooperationsspiele.“ Das sind Spiele wie „So Kleever!“ oder „Just One“.

Am Anfang sieht manches Spiel ziemlich kompliziert aus

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Heute Abend sind Giorgio und Veronica Del Buono mit ihren Kindern Laura und Clara dabei und testen das Würfelspiel „Qwixx“. Über ihre Töchter, die regelmäßig die Bibliothek besuchen, haben sie von dem Abend erfahren. Bibliothekarin Saint-Martin erklärt der Familie das Spiel, gibt Tipps zur Spielstrategie und macht Mut: „Das sieht am Anfang kompliziert aus“, sagt Saint-Martin. Aber wenn man erst ins Spiel hineingefunden habe, werde es einfach.

Unbekannte spielen in der Bibliothek in Velbert zusammen

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Um einen anderen Tisch sitzen sechs Frauen und Männer und haben offensichtlich Spaß. „Wir probieren Partyspiele mit Leuten, die wir nicht kennen“, sagt Tanja Vöth. Jennifer Cürten von der Stadtbibliothek erklärt das Spiel. Ralf Rethmeier war vor Corona oft hier: „Es ist nett, neue Spiele und neue Spielideen kennenzulernen“, sagt er.

Ehrenamtliche Spieleerklärer sorgen für Spielspaß

Lucy, Kiara und Elena freuen sich, dass sie auf großer Leinwand gegeneinander antreten können – beim Spieleabend in der Zentralbibliothek Velbert.
Lucy, Kiara und Elena freuen sich, dass sie auf großer Leinwand gegeneinander antreten können – beim Spieleabend in der Zentralbibliothek Velbert. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nicht nur Hauptamtliche stellen an diesem Abend Spiele vor. An einigen Tischen sind es ehrenamtliche Spieleerklärer wie Rainer Manns, der selbst sehr gerne spielt und dessen Lebensgefährtin in der Bibliothek arbeitet. „Die Spielergemeinschaft ist sehr groß“, so Manns. Ein solcher Spieleabend böte die Chance, in kurzer Zeit mehrere neue Spiele kennenzulernen.

Kinder und Teenager probieren elektronische Spiele aus

Die Ecke mit den elektronischen Spielen wird von einigen Kindern und Teenagern bevölkert. Sie testen den „Kuti“, eine Spielekonsole in Würfelform, und die Switch-Konsole. Darunter ist Florian, der die Bibliothek öfters besucht, meistens allerdings zum Lesen. „Es ist ein schöner Ort zum Ausruhen“, sagt Florian.

Spieletreff in Velbert soll wieder regelmäßig stattfinden

Aufgrund der räumlichen Situation in den Räumen an der Friedrichstraße und eines hohen Krankenstands im Mitarbeiterteam ist die Teilnehmerzahl an diesem Abend auf 40 Personen beschränkt; eine Anmeldung war erforderlich. Die Bibliothekarin freut sich schon auf die Rückkehr in die dann komplett umgebauten und erweiterten Räume im Forum im Sommer. „Unser Ziel ist es, zu einem regelmäßigen Spieletreff zu kommen“, sagt Saint-Martin.

>>> Neue Bibliothek im neuen Forum

Die neue Bibliothek im Forum soll mehr als ein Ausleihort für Bücher werden.

Der niederländische Innenarchitekt Aat Vos, den man für die Gestaltung der neuen Zentralbibliothek gewinnen konnte, plant auf drei Etagen einen sogenannten dritten Ort, an dem sich Menschen neben den eigenen vier Wänden und dem Arbeitsplatz aufhalten würden.

Die bisherige Bibliotheksfläche von 785 Quadratmetern wird dabei auf 1.863 Quadratmeter vergrößert und in unterschiedliche Nutzungsbereiche – zum Beispiel in Lern- und Wohlfühlorte – aufgeteilt.