Velbert. Immer mal wieder schauen auch in Velbert durchaus prominente Menschen vorbei – wenn bestimmte Ecken der Stadtbezirke zu Filmschauplätzen werden.

Es war ein merkwürdiges Schreiben, das die Anwohner rund um die Langenberger Eventkirche im Jahr 2012 bekamen: Man solle sich nicht beunruhigen, sollte in den Abendstunden eine Schießerei zu hören sein. Was ernst klang, hatte einen künstlerischen Hintergrund: Ein Teil der Action-Serie „Alarm für Cobra 11“ wurde in der Kirche gedreht, inklusive eines Schusswechsels. Der sah zwar im Fernsehen täuschend echt aus, wurde in der Realität aber mit Platzpatronen nachgestellt.

Eine Folge der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ wurde auch in Velbert-Langenberg gedreht: Semir (Erdogan Atalay, r.) und Ben (Tom Beck, 2.v.r.) trafen dabei auf Ralf Moeller als Bösewicht Vladic (Ralf Moeller). Schauplätze waren die Eventkirche, der Stille Park und der Alte Friedhof.
Eine Folge der RTL-Serie „Alarm für Cobra 11“ wurde auch in Velbert-Langenberg gedreht: Semir (Erdogan Atalay, r.) und Ben (Tom Beck, 2.v.r.) trafen dabei auf Ralf Moeller als Bösewicht Vladic (Ralf Moeller). Schauplätze waren die Eventkirche, der Stille Park und der Alte Friedhof. © RTL | Guido Engels

Schießerei an der Eventkirche in Velbert-Langenberg

Nicht nur in der Eventkirche wurde damals übrigens gedreht: Hollywood-Schauspieler Ralf Moeller und der bekannte deutsche Darsteller Tom Beck fanden sich zwischenzeitlich auch im Stillen Park und auf dem Alten Friedhof wieder. Übrigens: Die gestellte Schießerei musste damals bei der Polizei sowohl an- als auch abgemeldet werden. Was eine Kommentatorin eines lokalen Anzeigenblatts zu der Aussage verleitete: „Nur damit alle Bescheid wissen: Ab jetzt sind alle Schüsse wieder echt!“

Langenberg übrigens scheint bei Location-Scouts, die die Drehorte für Filme suchen, sichten und auswählen, hoch im Kurs zu stehen. Schon vor Cobra 11 war im Stadtteil gedreht worden: 2008 sogar ebenfalls mit einem echten Star des deutschen Films: Veronica Ferres kam für „Die Wilden Hühner und das Leben“ in die Senderstadt – und wurde in ihrem Wohnwagen auf dem kleinen Parkplatz vor dem Waldorf-Kindergarten ordentlich von ihren Fans umlagert. Besonders junge Leute fanden sich zuhauf im Stadtteil, um beim Dreh des Jugend-Klassikers rund um Sprotte, Frieda, Wilma, Melanie und Trude dabei zu sein. Auch das Eiscafé Angelo bekam sein verdientes Stück vom Ruhm – und wurde in mehreren Szenen als Handlungsort verwendet.

Erst kürzlich spielte ein weiterer Film in Velbert-Langenberg: Regisseur Jonas Klose kam mit seinem Team in die Vereinigte Gesellschaft, um vor herrschaftlicher Kulisse den Kurzfilm „Sein letzter Deal“ zu drehen.
Erst kürzlich spielte ein weiterer Film in Velbert-Langenberg: Regisseur Jonas Klose kam mit seinem Team in die Vereinigte Gesellschaft, um vor herrschaftlicher Kulisse den Kurzfilm „Sein letzter Deal“ zu drehen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Vereinigte Gesellschaft in Velbert-Langenberg ist Mafia-Residenz

Erst kürzlich spielte ein weiterer Film in Langenberg: Regisseur Jonas Klose kam mit seinem Team in die Vereinigte Gesellschaft, um vor herrschaftlicher Kulisse den Kurzfilm „Sein letzter Deal“ zu drehen. Mit Rezo Tschchikwischwili konnte Klose einen Theater-Fachmann für die Rolle des Bösewichts gewinnen, der in Vito-Corleone-Manier Freunde und Feinde übers Ohr haut. Vier Nächte lang drehte die Crew in der VG. Bald wird in der Essener Lichtburg Premiere gefeiert.

Doch nicht nur Langenberg ist bei Location-Scouts angesagt, auch in Neviges wurde bereits mehrfach gedreht – genau genommen in Tönisheide. Vor einigen Jahren entstand dort etwa der Kurzfilm „Vergeltung“, der von Studenten einer Dortmunder Medienakademie gedreht wurde. Unter anderem mit von der Partie: Don Cali, Sänger der Kult-Band Culcha Candela, die mit ihrem Hit „Hammer“ vor einigen Jahren einen Sommerhit landete.

Der Dreh der RTL-Serie „Wilde Engel“ fand zum Teil in Velbert-Tönisheide statt. Vor knapp zwanzig Jahren wurden wenige Teile der Reihe, in der eine Frauen-Eliteeinheit verschiedene Fälle zu lösen hat, im Stadtteil gedreht. Die
Der Dreh der RTL-Serie „Wilde Engel“ fand zum Teil in Velbert-Tönisheide statt. Vor knapp zwanzig Jahren wurden wenige Teile der Reihe, in der eine Frauen-Eliteeinheit verschiedene Fälle zu lösen hat, im Stadtteil gedreht. Die "Wilden Engel" wurden dargestellt von (v.l.) Zora Holt als Aiko, Vanessa Petruo als Rebecca und Tanja Wenzel als Ida. © RTL

„Wilde Engel“ auf Tönisheide, ein „Teufelsbraten“ in der Sambeck

Noch ein wenig länger her ist der Dreh der RTL-Serie „Wilde Engel“ in Tönisheide. Vor knapp zwanzig Jahren wurden wenige Teile der Reihe, in der eine Frauen-Eliteeinheit verschiedene Fälle zu lösen hat, im Stadtteil gedreht. Wirkliche Erinnerungen daran scheint aber niemand zu haben.

Zum Schluss noch einmal zurück nach Langenberg: In der unangefochtenen Königin der Velberter Locations wurde Mitte des letzten Jahrzehnts ein Teil von „Teufelsbraten“ gedreht. Der Film basiert auf Ulla Hahns Roman „Das verborgene Wort“ und handelt von der schwierigen Kindheit und Jugend der Figur Hildegard. Alle Szenen, die rund um ihr Elternhaus spielen, wurden in der kleinen – und sehr malerischen – Langenberger Straße Sambeck gedreht.

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Für den Kreis Mettmann war die Frage, wie er eine größere Präsenz im TV erreichen kann, bereits Thema im Kreisausschuss.

Filmstadt der Filmstiftung NRW ist bislang aber keine der Städte des Kreises. Dafür aber 29 andere.