Velbert. Velbert legt diese Woche eine hohe Schlagzahl bei Kita-Eröffnungen vor: Auf den Termin Nordstraße folgt zwei Tage später die Kita „Leuchtturm“.

Nach längerer Pause, nämlich nach Abriss der Grundschule Fontanestraße – gemeinhin besser bekannt unter „Am Baum“ – und abgeschlossenem Neubau einer weiteren Klima-Kita, ist das Grundstück Ernst-Moritz-Arndt-/Fontanestraße jetzt wieder ganz fest in Kinderhand. Genau wie die Mädchen und Jungen in der Awo-Kita Nordstraße können sich nun auch die Kinder in der Kita „Leuchtturm“ – es ist vor Ort bereits die zwölfte in Trägerschaft des ev. Kirchenkreises Niederberg als Mieter – über ihre komplett neue Einrichtung freuen. Nicht nur, weil sie modern ist, hell und freundlich mit viel Naturholz und in zartem Grün ausschaut, sondern weil der von der Stadt Velbert errichtete Bau auch wirklich einen Beitrag zum Klimaschutz leistet, der für diese Knirpse und die vor ihnen liegenden Jahrzehnte so lebenswichtig ist.

Stadt Velbert ist Bauherrin und Eigentümerin

Hat die Leitung der Kita „Leuchtturm“: Julia Dallmeier.
Hat die Leitung der Kita „Leuchtturm“: Julia Dallmeier. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Wir haben wirklich viel rausgeholt“, sagt Michael Lobe über dieses Gebäude, das mit vier Millionen Euro Baukosten im ursprünglich geplanten Rahmen geblieben ist und übers Jahr betrachtet unterm Strich CO2-neutral beheizt wird. Der Chef des städt. Immobilienservices nennt beispielhaft die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und die Heizung mittels Erdwärmepumpe mit Geothermie. Darüber hinaus wurde Holz als nachwachsender Rohstoff an vielen Stellen als Baustoff verwendet. Entworfen hat die eingeschossige Kita das Architekturbüro „Nagy Stromann“, auf dessen Konto schon mehr als 100 Kitas gehen; gebaut hat sie die Firma „Schlegel Concepts“.

Energieeffizient und nachhaltig

Dirk Lukrafka hat an diesem Mittwoch sofort nach seiner Ankunft in der Kita, deren Kindern der Bürgermeister eine große Kiste voller Liederbücher „Ich freue mich auf den Tag“ mitbringt, jemanden, der ihm den Ball zuspielt. Es ist der kleine Paul, laut seiner Mutter „gerade vier“. Lachend, keck und mit einem Softball bringt er sich ins Spiel, und schon geht’s weiter – und runter in die Hocke am Kickertisch. „Mit den beiden neuen Klima-Kitas setzen wir ein deutliches Zeichen für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Großartig, dass der Kirchenkreis dies auch in seine pädagogische Arbeit einbezieht“, lobt Lukrafka später.

Weitere Einrichtungen in allen drei Stadtbezirken

In der Kindertagesstätte dominieren Naturholz und als Farbe ein zartes Grün. Alles ist licht und freundlich.
In der Kindertagesstätte dominieren Naturholz und als Farbe ein zartes Grün. Alles ist licht und freundlich. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

An der Fontanestraße stehen Plätze für insgesamt 76 Kinder zur Verfügung, die in vier Gruppen betreut werden. Darunter ist auch eine so genannte Nestgruppe für ganz Kleine unter einem Jahr. Absehbar seien in Velbert mindestens vier weitere Kitas notwendig, sagt Dirk Lukrafka beim Rundgang auf Nachfrage, „aber langfristig reichen auch fünf nicht“. Zumal ob der perspektivisch höheren U 3-Abdeckung. Zusätzliche Einrichtungen seien in allen drei Stadtbezirken nötig, und zwar jeweils möglichst zentral.

Mit drei Gruppen gestartet

Antreten zum Gruppenfoto als Erinnerung zur offiziellen Kita-Eröffnung: (v. li.) Carolin Driller-Köppen und Michael Lobe (städt. Immobilienservice), Sarai Wegschaider (Kirchenkreis), Bürgermeister Dirk Lukrafka, Silvo Reimann (Kirchenkreis), Superintendent Jürgen Buchholz und Kita-Leiterin Julia Dallmeier.
Antreten zum Gruppenfoto als Erinnerung zur offiziellen Kita-Eröffnung: (v. li.) Carolin Driller-Köppen und Michael Lobe (städt. Immobilienservice), Sarai Wegschaider (Kirchenkreis), Bürgermeister Dirk Lukrafka, Silvo Reimann (Kirchenkreis), Superintendent Jürgen Buchholz und Kita-Leiterin Julia Dallmeier. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Der Standort Fontanestraße soll nach Auskunft der Stadt vor allem für Familien im Sozialraum West-Kostenberg und Birth ein wohnortnahes Angebot zur Kinderbetreuung sein. Die „Leuchtturm“-Kita hat mit drei Gruppen angefangen und stockt noch von bislang 60 auf dann letztlich „knapp 70, 72“ Kinder auf. Die Leitung hat Julia Dallmeier (38), zuletzt stv. Leiterin der Kita „Pusteblume“ im Langenhorst.

Immer auf Personal-Suche

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„In natürlichen Entdeckungswelten unterstützen wir Kinder, Eltern und Mitarbeitende, sich ‚ihre Welt zu bauen‘“, erklärt Silvo Reimann den pädagogischen Ansatz. Er ist beim Kirchenkreis der zuständige Fachbereichsleiter. Und zum Namen „Leuchtturm“: Den habe man gewählt, weil man „leuchtend Wege weisen“ wolle. Und ja, Personal suche man ganz grundsätzlich permanent: „Wir nehmen gerne Bewerbungen entgegen.“

>>>Zusammenschluss von zehn Gemeinden

Der Kirchenkreis Niederberg ist einer von insgesamt 37 im Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland. Er entstand im Jahr 1878 durch Teilung der Kreissynode Elberfeld. Die im damaligen preußischen Landkreis Mettmann liegenden Kirchengemeinden schieden aus der Kreissynode Elberfeld aus und bildeten fortan die Niederbergische Kreissynode.

Heute ist der Kirchenkreis Niederberg ein Zusammenschluss von zehn Gemeinden: Dönberg, Düssel, Gruiten-Schöller, Heiligenhaus, Langenberg, Neviges, Tönisheide, Velbert, Velbert-Dalbecksbaum und Wülfrath.