Velbert. Theater, Tauschbörse und kreative Arbeit rund ums Lesen: All das gab es am Vorlesetag in der Grundschule Sonnenschule in Velbert-Neviges.

Lesen ist Abenteuer. Lesen ist ein Erlebnis, das Herz und Verstand wach macht. Wer liest dem eröffnet sich eine neue Welt. Genau davon, vom wunderbaren Abenteuer des Lesens, handelt das Theaterstück „Der Bücherwurm“ von Theaterino, das zu Gast in der Sonnenschule in Neviges war.

Am Freitag, 18. November war nämlich bundesweiter Vorlesetag. In diesem Jahr haben sich der Förderverein, die Schulpflegschaft und die Lehrkräfte der Sonnenschule etwas ganz besonderes überlegt. Statt normalem Regelunterricht wartet auf die Grundschülerinnen und Grundschüler die Theateraufführung „Der Bücherwurm“ und ein Büchertauschbasar.

Theater statt der Velberter Turnhalle

Morgens um neun Uhr dürfen die ersten und zweiten Klassen ins Theater zu gehen. Die Sporthalle der Grundschule hat sich in ein kleines Theater verwandelt. Scheinwerfer beleuchten die Kulisse, die aus einem riesigen, menschengroßen Buch besteht, indem Hinweise über die Handlung versteckt sind. Gespielt wird das Theaterstück von Schauspielerin und Autorin Erika Domenik. Gemeinsam mit Autor und Regisseur Bernward M. Müller gründete sie vor rund 20 Jahren „Theaterino“. „Mit unseren Stücken treten wir mittlerweile im deutschsprachigen Belgien, in Deutschland, Österreich und Luxemburg auf“, sagt die Schauspielerin. Der sechsjährige Tom ist ganz begeistert: „Das war richtig cool. Da war eine total witzige Leseratte.“

Auf der Büchertauschbörse konnten sich die Kinder neues Lesefutter besorgen.
Auf der Büchertauschbörse konnten sich die Kinder neues Lesefutter besorgen. © Maibritt Schlez | Maibritt Schlez

Auf dem Büchertauschbasar findet jedes Buch einen neuen Besitzer

Währenddessen sind die älteren Schüler im Erdgeschoss beim Büchertauschbasar. Jedes Kind hat dafür ein Buch mitgebracht, das es schon selber gelesen hat und nun von einem anderen Kind nochmal gelesen werden kann. Die Grundschüler legen ihr eigenes Buch auf die vorbereiteten Tische und machen sich anschließend auf die Suche nach einen neuem. Die Kinder wuseln um die Tische herum, blättern in den Büchern, bis sie ein Buch finden, dass ihn besonders gut gefällt. Der sechsjährige Mateo zeigt später sein neues Buch stolz: „Ich hab Yakari abgegeben und dafür jetzt ein Leselöwenbuch.“

Kreatives Arbeiten rund ums Thema Lesen

Jede Klasse liest zudem in einem anderen Buch. Die Lehrkräfte haben sich für ihre Klasse jeweils ein passendes Programm überlegt. So liest zum Beispiel die 1b das Buch „Ein Haufen Freunde“ von Kerstin Schoene. In dem Buch geht es um einen Pinguin, der traurig ist, weil er ein Vogel ist und trotzdem nicht fliegen kann. Die Erstklässler sollen sich deshalb Bilder mit Lösungen malen, wie der Pinguin doch noch fliegen kann. Der sechsjährige Finn hat mehrere Vögel, die mit Seilen am Pinguin befestigt sind, gemalt, so dass sie ihn beim Fliegen mitnehmen.

Die Klasse 1a der Sonnenschule hat sich mit dem Buch „Der Grüffelo“ beschäftigt.
Die Klasse 1a der Sonnenschule hat sich mit dem Buch „Der Grüffelo“ beschäftigt. © Maibritt Schlez | Maibritt Schlez

Die parallele Giraffenklasse 1a liest „Der Grüffelo“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson. Merle (6) erzählt: „Wir hatten verschiedene Grüffelo Stationen.“- „Da haben wir Stabfiguren gebastelt, die wir für unser Theater benutzen“, fügt Klassenkamerad Luca (6) hinzu. Der Plan ist nämlich, dass die 1a ein Theater angelehnt an das Buch aufführt.

Lesen soll gefördert werden

Aber nicht nur heute liegt der Fokus auf dem Lesen, auch sonst legt die Schulleiterin Ilka Katharina Powilleit hohen Wert auf die Leseförderung. So gebe es beispielsweise immer im Frühjahr den schulinternen Vorlesewettbewerb, bei dem pro Jahrgang der beste Leser gewählt werde. „Um durch Corona entstandene Lernlücken, zu füllen, haben wir vom Corona-Fördergeld ein Lesefitnessprogramm gekauft“, berichtet die Schulleiterin. Aber auch so versuchen sie, das Lesen vielfältig zu unterstützen. „Denn wie heißt es nicht so schön: Wer lesen kann ist klar im Vorteil“, so Ilka Katharina Powilleit.