Velbert. Das Velbert-Langenberg Festival beginnt Anfang November. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Titel „Geheimnisvolle Offenbarungen“.
„Geheimnisvolle Offenbarungen“ ist das Motto des 8. Langenberg Festivals, zu dem Organisatorin Nina Reddig Anfang November einlädt – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Denn der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. „Großzügige Spenden als persönliche Wertschätzung sind natürlich sehr willkommen“, gibt Nina Reddig einen augenzwinkernden Wink an Besucherinnen und Besucher. Denn diese Spenden „ermöglichen es uns, auch hoffentlich weiterhin, das Festival ohne festen Eintritt für alle Menschen zu öffnen.“
„Die Offenbarung birgt ein Geheimnis“
Nun aber zum Programm: „Wenn etwas aus der Tiefe des Meeres an die Oberfläche gelangt, hat es die Unterwasserwelt verlassen. Ein Raum schließt sich, ein neuer öffnet sich. Daher ist eine Offenbarung immer auch eine Verhüllung des Vorherigen“, beschreibt Nina Reddig das Motto des Festivals. Die Offenbarung berge also ein Geheimnis – wie einen aus der Tiefe geborgenen Schatz.
„Die Veranstaltungen werden diese Thematik erlebbar machen und aus verschiedenen Richtungen beleuchten. Großartige Künstler von internationalem Rang habe ich für diese Reise in die ungreifbare Mitte zwischen innen und außen gewonnen“, wirbt die Organisatorin.
Los geht es am Donnerstag, 3. November, um 19 Uhr mit dem so genannten Appetizer: „Das bedeutet die Chance für alle Neugierigen, hinter die Kulissen zu schauen und beim Proben zuzuhören“, erläutert Nina Reddig. Wer dann von den Künstlerinnen und Künstlern zu hören, zu sehen und vielleicht auch zu sprechen sein werde, „wird eine Überraschung sein“.
Eröffnung mit Musik und Tanz
Die Eröffnung des Festivals mit dem Titel „Genesis“ steht dann am Freitag, 4. November, um 19 Uhr an – und wird gestaltet von Nina Reddig an der Violine, dem ebenfalls in Langenberg lebenden (Ex-Pina-Bausch-)Tänzer Jorge Puerta Armenta und dem Pianisten Henri Sigfridssohn, der auf den Bühnen dieser Welt zu Hause ist.
„Als Inspiration für den besonderen Abend dient uns der Text aus dem Ersten Buch Mose“, sagt Nina Reddig: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.“
Die Werke des Abends zeichnen, so beschreibt es die Organisatorin, „in verschiedenen Stilen und Epochen eine Entwicklung von kleinen thematischen Keimzellen bis hin zu riesigen ausdrucks- und klangstarken Universen“. Zu hören werden sein K. Saariaho: Nocturne für Violine solo, J. S. Bach: Adagio und Fuge C-Dur, BWV 1005 („Veni creator spiritus“), J. Brahms: Intermezzo No. 6, op. 118, und C. Franck: Sonate für Violine und Klavier A-Dur.
„Zwischenwelten“ an Tag zwei
„Zwischenwelten“ ist der zweite Tag, der 5. November, überschrieben. Auch hier ist der Beginn um 19 Uhr. Der Bratschist und Obertonsänger Gareth Lubbe wird dann „die berühmte Solosonate op. 25 No. 1 von Paul Hindemith zelebrieren, die dieses Jahr 100-jähriges Jubiläum hat“, kündigt Nina Reddig an.
Die Sonate wurde 1922 in Köln uraufgeführt und gehört zu den wichtigsten Werken für Viola des 20. Jahrhunderts. „Zwischen den Sätzen wird Lubbe improvisierend die geheimnisvolle Welt der Obertöne als verborgene Quelle unseres Klangspektrums freilegen“, erläutert Nina Reddig.
Gareth Lubbe ist „als außergewöhnlicher ,Allround- Künstler’“ bereits zum dritten Mal Gast in Langenberg. Im zweiten Teil des Konzerts sind alle Zuhörer eingeladen, zusammen mit Lubbe und allen anderen Künstlern ganz konkret in diese Welt einzutauchen und diese Töne selbst zu produzieren. Fragen an die Künstler, Gedanken zu anderen Themen oder einfach dem Gespräch lauschen – „alles ist willkommen“, sagt Nina Reddig.
Ein Satz von Victor Hugo
Der Titel „Was nicht gesagt werden kann“, unter dem der dritte Tag des Festivals steht, bezieht sich auf ein berühmtes Zitat von Victor Hugo: „Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“
Ab 19 Uhr spielen Nina Reddig (Violine), Gareth Lubbe (Viola), Henri Sigfridssohn (Klavier) und als Vierter im Bunde der international renommierte Cellist Maximilian Hornung. Werke des Abends sind die Arpeggione-Sonate a-moll von Franz Schubert in der Fassung für Cello und Klavier sowie das Klavierquartett in Es-Dur, op. 47 von Robert Schumann.
Insbesondere in den jeweils langsamen Sätzen liege eine „solch überwältigende Schönheit, die in so geheimnisvoller Schlichtheit offenbar wird, dass man tatsächlich sprachlos sein darf“, schwärmt Festival-Organisatorin Nina Reddig.
Und wie eingangs schon erwähnt: Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, Nina Reddig und ihr Team würden sich aber über eine Spende freuen. „Orientierung soll unser sonst üblicher Abendkassenpreis von 28 Euro pro Konzert bieten“, gibt sie einen kleinen Hinweis.
Eventuelle Corona-Regeln werden zu gegebener Zeit auf der Homepage veröffentlicht. „Werfen Sie bitte unbedingt direkt vor der Veranstaltung einen Blick darauf“, rät Nina Reddig.
INFOKASTEN
Für eine Platzreservierung – bitte bis 30 Minuten vor Beginn der jeweiligen Veranstaltung da sein – ist Tanja Dumont unter 0176 62148090 oder tanjadumont@hotmail.com erreichbar.
Alle Veranstaltungen finden statt in der Vereinigten Gesellschaft zu Velbert-Langenberg an der Hauptstraße 84.