Velbert. Das Nikolaus-Ehlen-Gymnasium bietet eine Mitmach-Ausstellung zum Basteln, Knobeln und Experimentieren an. Dort wird Mathe spürbar und begreifbar.
Auch mal ohne Formeln und Symbole Mathe erleben: Das geht ab sofort im Nikolaus-Ehlen-Gymnasium (NEG) in der Wanderausstellung des „Mathematikum“ in Gießen. Vom 12. bis zum 23. September stellt das Velberter Gymnasium 20 interaktive Exponate aus dem weltweit ersten und einzigen Mathe-Museum aus und bietet verschiedene Aufgaben zum Basteln, Knobeln und Experimentieren an. „Mathematik zum Anfassen“ nennt sich die Ausstellung und soll Schülerinnen und Schülern zeigen, dass man Mathe auch mal „anders erleben kann“, so die Veranstalter.
Alltagsprobleme lösen
Bereits zum zweiten Mal ist die Aula des NEG Veranstaltungsort für die Ausstellung, 2015 wurden die einzelnen Stationen zum ersten Mal in der Schule ausgestellt. Die Aufgaben reichen vom Bauen von Pyramiden, über Funktionsgraphen zum Nachlaufen, bis hin zu Seifenblasen, in denen man sich selbst einhüllen kann. Jens Raffenberg, stellvertretender Schulleiter des NEG, sagt: „Man kann in der Ausstellung ein neues Bild von Mathe bekommen und erfahren, dass das oft so unbeliebte Schulfach wirklich überall drin steckt“. Es gehe um den „spielerischen Aktionismus“, den die Kinder und Jugendlichen live erleben können und unter anderem auch um reale Probleme aus dem Alltag. „Mathe wird spür- und begreifbar“, so Raffenberg.
Für Schüler und Schülerinnen jeden Alters
Teilweise können erarbeitete Ergebnisse im Unterricht auch wieder aufgegriffen und erweitert werden, denn die Aufgaben sind Verbindungen aus optischen, haptischen und akustischen Elementen. So wird ein möglichst großes Aufgabenfeld abgedeckt. Die Aufgaben sind für Schülerinnen und Schüler jedes Alters gedacht, von Grundschulklassen bis hin zur Oberstufe. Rund 34 eigene Gruppen führt die Schule für jeweils eine Stunde durch die Ausstellung, doch auch bei externen Gruppen sei das Angebot beliebt. „Wir sind inzwischen komplett ausgebucht, 15 Gruppen von anderen Schulen haben sich bereits angemeldet“, so Nicole Jank, Lehrerin am NEG und Organisatorin des Projekts. Bei der letzten Ausstellung vor sieben Jahren „war immer jeder Tisch besetzt“, berichtet sie.
Die richtigen Lösungen finden
Doch auch für die Kinder sei das Projekt ein voller Erfolg. Mädchen und Jungen können grübeln, was hinter den Aufgaben steckt und „auch mal von den Lösungen überrascht werden“, ergänzt der Konrektor. Dass jüngere Schülerinnen und Schüler oft intuitiver an die Aufgaben ran gehen als Oberstufenklässler, sieht man an der achtjährigen Freya. Die Viertklässlerin von der Grundschule Kuhstraße in Langenberg ist zum ersten Mal in der Ausstellung und läuft freudig zwischen den Aktionsständen hin und her. Das Riesenpuzzle mit den verschieden großen Teilen gefalle ihr besonders gut, weil „man sich damit so lange beschäftigen kann“. Aber auch das „musikalische Würfelspiel“ mache ihr wegen des Computereinsatzes viel Spaß.
Mathe und strahlende Kinder
Auch Freyas Mitschüler sind begeistert: Überall hört man Kinderlachen und sieht angestrengte Gesichter. Manche streiten sich sogar darum, wer als erstes den Funktionsgraphen auf dem roten Teppich nachlaufen darf. Nicole Jank ist glücklich über die strahlende Kinder und hilft ab und zu, auf den richtigen Lösungsweg zu kommen. Als Freya nach ein paar Versuchen die Bauklötze richtig zusammensteckt, merkt sie, dass „wenn man die Lösung weiß, alles ganz einfach ist“.
Für insgesamt zwei Wochen kann man die Ausstellung im NEG besuchen. Montag bis Donnerstag von acht bis 15 Uhr, Freitags von acht bis 14 Uhr und an Wochenenden von elf bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt zwei Euro pro Person.