Velbert. Den stationären Einzelhandel beleben und die Kaufkraft binden: Dazu dient der Velbert Gutschein. Das Stadtmarketing will dieses System ausbauen.

Er lässt sich verschenken. Etwa zu einem Fest im Jahresablauf oder zum Geburtstag. Er kann ein Dankeschön sein. Oder ein Gast-Mitbringsel für Spätentschlossene. Die Rede ist vom „Velbert Gutschein“. Das Stadtmarketing hat ihn im Dezember vergangenen Jahres aus der Taufe gehoben – und rückt ihn zurzeit im gesamten Stadtgebiet wieder gut sichtbar in den Blick: stationär mit 70 so genannten City-Light-Postern an Bus-Haltestellen, auf 25 Litfaßsäulen sowie 20 Großflächen-Plakaten und zudem mobil auf drei Linienbussen. „Ja, wir wachsen, aber gerade im Bereich der Filialisten ist es schwer Fuß zu fassen“, berichtet Olaf Knauer auf WAZ-Anfrage, „wir wollen jetzt neuen Schwung holen und mehr zum Mitziehen motivieren und gewinnen. Je mehr Geschäfte teilnehmen, desto attraktiver wird das Produkt.“

Bisher 40 Akzeptanzstellen in ganz Velbert

Olaf Knauer ist Abteilungsleiter Stadtmarketing Velbert.
Olaf Knauer ist Abteilungsleiter Stadtmarketing Velbert. © FFS | Klaus Kahle

Nach Auskunft des Abteilungsleiters Stadtmarketing Velbert ist mittlerweile die Zahl der Akzeptanzstellen – die also solche Gutscheine annehmen und einlösen – auf knapp 40 gestiegen. Dabei sind u. a. nun auch zwei Apotheken und Möbel Rehmann. Die Akzeptanzstellen sind größtenteils in Velbert-Mitte, „aber wir bauen Langenberg und Neviges weiter aus“, so Knauer weiter. „Und sind nicht nur offen für Einzelhändler, sondern auch für Gastronomen und Dienstleister.“

Vorteil auf beiden Seiten

Vom „Velbert Gutschein“ erhoffe man sich eine Belebung des stationären Einzelhandels und eine Kaufkraftbindung vor Ort. Für ihn steht fest: „Damit werden zusätzliche Umsätze generiert.“ Wenn z. B. Unternehmen Gutscheine anstatt Klassiker wie Wein etc. verschenken würden, so gelte das als steuerfreier Sachbezug. „Ein steuerlicher Vorteil für beide Seiten, sowohl Geber als auch Empfänger.“

Weitere Optionen im Digitalen

Man habe im Vorfeld verschiedene Systeme und Anbieter geprüft, erzählt Claudiu Heidrich. Er ist im Marketing-Team für Einzelhandel und Gastronomie zuständig. Ja, man merke, dass mittels der Gutscheine ganz gute Umsätze erzielt würden, resümiert er. Letztlich habe man sich für den Software-Partner „Tobit“ (Ahaus) entschieden, mit dessen digitalem Gutscheinsystem aktuell bundesweit mehr als 30 Städte arbeiteten. Es basiert auf dem Betriebssystem Chayns und birgt weitere Möglichkeiten für Digitalisierungsprojekte.

Stadtquiz kommt im Oktober wieder

Das gilt konkret auch für das Velberter Stadtquiz, das nach seiner Premiere im April/Mai und der Neuauflage vom Juli in den beiden ersten Oktober-Wochen in die dritte Runde gehen wird. „Die Zugriffszahlen auf die Seiten waren sehr sehr gut“, bilanziert Heidrich, und die Einlösequote – die Gewinner bekamen als Belohnung Velbert Gutscheine in gestaffelter Wertigkeit – habe deutlich über 70 Prozent gelegen.

Präsenz für die Frequenz

Claudiu Heidrich ist im Marketing-Team für Einzelhandel und Gastronomie zuständig.
Claudiu Heidrich ist im Marketing-Team für Einzelhandel und Gastronomie zuständig. © FFS | Klaus Kahle

Eine Art Vorläufer des Gutscheins war das „Digitale Schaufenster“ für ortsansässige Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister, das während des Corona-Lockdowns entstanden und im November 2020 mit gut 50 Einträgen unter dem hoffnungsvollen Motto „Online-Präsenz schafft lokale Frequenz“ gestartet ist. Es ist keine Online-Plattform, sondern vielmehr eine Art Online-Tür bzw. -Wegweiser. Und zeigt heute weiterhin auf einen Blick, ob jeweils der „Velbert Gutschein“ akzeptiert wird.

Individueller Betrag und persönliche Gestaltung

Den Gutschein gibt’s standardmäßig in der „Stückelung“ zehn, 25, 50 und 100 Euro. Es ist aber auch ein ganz persönlicher Wert möglich, z. B. anlässlich eines 70. Geburtstags. Das gilt ebenfalls für die Gestaltung. Normalerweise mit Fotos von der illuminierten Saubrücke, vom Schloss Hardenberg und Bürgerhaus Langenberg oder mit einer Landschaftsaufnahme – oder eben ganz individuell.

Geld in neue Marketing-Maßnahmen stecken

Die Gültigkeit der Gutscheine ist auf drei Jahre begrenzt. Sie können in den teilnehmenden Geschäften und gastronomischen Betrieben als Zahlungsmittel und wohlgemerkt auch in Teilbeträgen eingesetzt werden. Und was passiert mit dem Geld, wenn die drei Jahre passé sind? Das Stadtmarketing habe dafür extra ein separates treuhänderisches Konto eingerichtet, antwortet Olaf Knauer. Wenn tatsächlich Geld verfalle, dann werde es komplett in neue Marketing-Maßnahmen investiert.

Ansprechpartner für alle Fragen

Die Gutscheine sind erhältlich in der Tourist Information im Foyer des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums, Oststraße 12, sowie rund um die Uhr online auf www.gutschein-velbert.de.

Ansprechpartner sind beim Stadtmarketing Claudiu Heidrich (claudiu.heidrich@velbert.de, 02051 262190) und Olaf Knauer (olaf.knauer@velbert.de, 02051 262481).