Velbert. Die Klostermanns feiern Diamanthochzeit. Zu ihrem besonderen Tag, haben ihre Kinder eine Feier in Velbert organisiert.
Am 19. Juli sind es genau 60 Jahre. 60 Jahre Ehe und damit Diamanthochzeit für die Klostermanns. Und all das nur durch einen glücklichen Zufall.
Es ist das Jahr 1957, als Rosemarie nach Velbert kommt. Mit 14 Jahren geht sie von der Schule ab und fängt an, in einem Altenheim zu arbeiten. Nach einer Zeit zieht das Altenheim an die Jahnstraße in Velbert um – wo Winfried Klostermann zu dem Zeitpunkt wohnt. Er habe Rosemarie immer nach der Arbeit gesehen, erzählt er. Irgendwann habe er dann die Initiative ergriffen und sie angesprochen. Und so wurden aus den Nachbarn Liebende. Bis zur Hochzeit mussten sie allerdings warten, bis Winfried 21 Jahre alt war, damals also als volljährig galt. Denn durch den frühen Tod seiner Mutter wurde er von seiner Oma großgezogen und hatte einen staatlichen Vormund.
Die Klostermanns haben vier Kinder, sieben Enkel und vier Urenkel
Die schönsten Erlebnisse aus den 60 gemeinsamen Jahren, so sind sich beide einig, waren die Geburten ihrer vier Kinder: drei Mädchen und ein Junge. Die Älteste ist mittlerweile 60 Jahre alt, die Jüngste 50. Die Klostermanns haben noch einige weitere Nachkommen. Sie sind stolze Großeltern von sieben Enkelkindern und vierfache Urgroßeltern. „Es ist sehr schön, eine so große Familie zu haben“, findet der 81-Jährige.
Das Velberter Ehepaar hatte nie viel – war aber immer zufrieden
Man brauche keinen Luxus, um glücklich zu sein, macht Rosemarie Klostermann (79) deutlich. Die beiden arbeiteten immer viel, oftmals auch in Nachtschichten. Winfried Klostermann war gelernter Stückzahlformer in einer Gießerei, später war er bei der Velberter Zeitung tätig, bis diese verkauft wurde, anschließend arbeitete er im Milchhof in Mettmann. „Wir hatten nie viel und trotzdem immer eine schöne Zeit“, berichtet die 79-jährige Ehe-Jubilarin. „Ich würde mich nie anders entscheiden und es immer wieder genauso machen“, ist sie sich sicher.
Das Erfolgsgeheimnis einer langen glücklichen Ehe
„Bei uns hat sich nie jemand eingemischt oder dazwischengefunkt – und das war auch gut so“, sagt Winfried Klostermann: „Meine Mutter war ja früh gestorben, Rosemaries Familie wohnte in Dinslaken und so waren wir auf uns alleine gestellt.“ Keinen Tag waren die beiden voneinander getrennt, abgesehen von Bundeswehr und Krankenhausaufenthalten. „Was uns immer zusammengehalten hat, war natürlich die Liebe“, sagt Rosemarie Klostermann – und ihr Ehemann fügt schmunzelnd hinzu: „Außerdem hatten wir immer so viel Arbeit, dass gar keine Zeit zum Streiten blieb.“
Wo die Sonne scheint, da muss es auch mal regnen
„Bei uns hat es auch mal ab und zu mal gekracht, aber wo die Sonne scheint, da muss es auch mal regnen“, sagt Winfried Klostermann. Heutzutage seien die Ehen anders als früher: Wenn es krache, würden sich die Paare heute viel schneller trennen – das sei schade, findet Rosemarie Klostermann. „Bei uns hat es zum Glück einfach immer gepasst“, sagt ihr Mann lächelnd.
Seinen besonderen Tag feiert das Ehepaar natürlich mit seiner Familie. Die Kinder haben etwas organisiert und geplant. „Unsere Silberhochzeit haben wir damals in einem Kleingarten gefeiert und die Goldhochzeit ganz groß in Neviges“, erinnern sich Klostermanns: „Das sind immer schöne Anlässe, dass die ganze Familie zusammen kommt.“
Das wünschen sich die beiden für die Zukunft
„Wir hoffen, dass uns noch viele gesunde gemeinsame Jahre bevorstehen, in denen wir viel Zeit mit der Familie verbringen können. Außerdem würde ich mir eine friedliche Welt für die nächste Generation wünschen“, so die 79-Jährige.
>>> Hochzeitsstatistik
Nur wenige Paare erreichen das 60. Ehejubiläum. Bis 2004 erhob das Statistische Bundesamt die Anzahl der Diamanthochzeiten. Damals waren nur 0,1 Prozent aller Eheleute mindestens 60 Jahre lang verheiratet.
Nach der Diamanthochzeit folgt die Eiserne Hochzeit. Den Ehrentag können Paare feiern, die 65 Jahre verheiratet sind. Dann gratuliert auch der Bundespräsident.
2016 waren es deutschlandweit 13.213 „Eiserne“, denen der Bundespräsident gratulieren konnte.