Velbert/Heiligenhaus. Schulmädchenkostüme, Nonnenkutten und Zombie-Outfits – nicht nur die Garderobe der Velberter Tänzer lässt auf ein spannendes Programm hoffen.

„Ich bin sehr gespannt, wie die Aufführung wird“, sagt die Patentante einer langjährigen Tänzerin kurz bevor der Vorhang aufgeht. Sie komme aus Wuppertal und selbst dort sei die Starlight Musical Academy ein Begriff. „Ich freue mich sehr auf die Show. Es ist auch das erste Mal, dass ich dabei bin“, meint die Wuppertalerin.

Professionelle Unterstützung

Die Tänzerinnen der Starlight Musical Academy zeigten einen Querschnitt ihre Könnens – Stücke aus unterschiedlichsten Musicals.
Die Tänzerinnen der Starlight Musical Academy zeigten einen Querschnitt ihre Könnens – Stücke aus unterschiedlichsten Musicals. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Der Zuschauerraum ist vollkommen in Dunkelheit gehüllt. Die Bühne mit hellen, grafischen Transparenten geschmückt. Zu Beginn der letzten Aufführung dieses langen Show-Wochenendes führt unter anderem David Thomas mit einem jazzigen Soulstück in den Nachmittag ein. Das Licht schwenkt dazu passend in ein blau-lila um und untermalt die gewaltige Stimmkraft des Gastauftrittes.

Die Leiterin der Tanzschule und Musicaldarstellerin Maria Jane Hyde übernimmt, wie schon zuvor, die Moderation durch die Show. Sie sagt ein paar Worte zu jedem Auftritt, Stück oder Solo, stellt die vierköpfige Liveband vor und lockert mit humorvollen Sprüchen die Anspannung bei den Kindern auf: Denn die kann man ihnen nicht verdenken.

Begeistertes Publikum

Auch am Sonntag ist die Aula am Immanuel-Kant-Gymnasium in Heiligenhaus fast ausverkauft. Die Zuschauerreihen sind bis hoch zur Tribüne gefüllt. Nach David Thomas Performance werden zwei Lieder aus „High School Musical“ aufgeführt: In Cheerleaderkostümen und Schuluniformen bringen die Jugendlichen eine schnelle Nummer mit lateinamerikanischem Pfiff auf die Bühne. Das Publikum reagiert mit tosendem Applaus.

Danach singt Isabel die deutsche Musicalballade „Reise durch die Zeit“, gefolgt von Mias Interpretation eines Songs aus der Netflix-Serie „Prom“. Mit schauspielerischem Talent stellt sie die dazu passende Szene aus der Serie mitreißend dar. „Wo hat sie das denn gelernt“, scherzt Hyde im Anschluss lobend.

Arbeit hinter den Kulissen

Maria Jane Hyde leitet die Starlight Musical Academy und führte durchs Programm.
Maria Jane Hyde leitet die Starlight Musical Academy und führte durchs Programm. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Schauspielerisch geht es in der Nummer „Around here“ weiter, in der 30 Jungen und Mädchen die Sorgen eines 9-to-5-Jobs auf die Schippe nehmen. Passend zum dargestellten Stress eines Büro-Jobs des letzten Stücks, moderiert Hyde weiter: „Ich sage immer: Die richtige Show läuft hinter der Bühne ab“, sagt sie über die schnellen Kostümwechsel und die Planung des nächsten Auftrittes, die die Kinder meistern müssen.

Der Rest der ersten Hälfte der Show gestaltet sich aus zwei Soli aus den bekannten Musicals „Mathilda“ und „High School Musical“. Sie handeln von den stillen und nachdenklichen Momenten im Leben sowie vom Zweifel, ob man jemals genug sein kann.

Auftritt der Minis

Darauf folgt eine schnellere Nummer mit Stepp-Einlagen, die von vielen jüngeren Tänzerinnen und Tänzern aufgeführt wird. Moderatorin Hyde erzählt zwischen den Auftritten lachend von den Vorbereitungen der Show, die teilweise zwei Jahre im Vorfeld mit der Kostümplanung anfange.

Da ist was los: Das Programm in der Aula am IKG in Heiligenhaus war vollgepackt mit bekannten Stücken aus zahlreichen Musicals.
Da ist was los: Das Programm in der Aula am IKG in Heiligenhaus war vollgepackt mit bekannten Stücken aus zahlreichen Musicals. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ein Zuschauer-Highlight in jedem Jahr sei der Auftritt der Minis, so Hyde. Die drei- bis fünfjährigen Schüler der Academy zeigten mit Hilfe von Begleiterin Julia eine Choreografie aus dem Film „Die Eiskönigin“. Unter langanhaltendem Beifall verbeugten sich die Mädchen mehrmals voller Stolz.

„Thriller“ und „Sister Act“

Zwei weitere Highlights der Show: Eine Choreografie von Rachel Marchal zu Michael Jacksons „Thriller“ und einer deutschen Interpretation von „Sister Act“ in passenden Roben. In der Pause nach etwas mehr als einer Stunde hört man auf dem Schulhof begeisterte Stimmen über die Choreografien und die Stimmen der Kinder und Jugendlichen.

„Uns gefällt es wie immer gut“, meint Ehepaar Häntzschel. Sie seien das fünfte Jahr in Folge dabei, um ihre Enkeltochter zu sehen. Am meisten würde sie freuen, die Freude und den Fortschritt der Tänzer zu bestaunen – „man merkt die Erfolge.“

Normalerweise ein Auftritt pro Jahr

Die für Dezember 2021 geplante Show musste pandemiebedingt ausfallen und wurde am vergangenen Wochenende nachgeholt. Ob eine Show im Winter dieses Jahr möglich ist, weiß die Organisatorin noch nicht.

Jedes Jahr treten üblicherweise Kinder und Jugendliche der Starlight Musical Academy Velbert in der Heiligenhauser Aula an drei Tagen auf.