Velbert. Die Gastronomie am Offersplatz in Velbert hat neue Pächter. Künftig soll dort gehobene Küche angeboten werden.

In den vergangenen Jahren ist der einstige Glanz der „Alten Herrlichkeit“ verblasst – und das nicht nur, weil die Farbe an der Fassade nicht mehr strahlend weiß ist: Mehrere Pächter versuchten sich an der früher so beliebten Gastronomie am Offersplatz – und gaben nach kurzer Zeit wieder auf. Er habe einfach Pech mit den Pächtern gehabt, formulierte es Rüdiger Gilles, der das Objekt 2013 gekauft hatte – und verkündete dann 2019, das Restaurant selbst betreiben zu wollen. Er sei heiß wie Frittenfett, aus der alten eine neue Herrlichkeit machen zu wollen. Als früherer Stammgast sei der Laden einfach sein Baby.

Doch dann kam Corona – die Neue Herrlichkeit schloss erneut und wurde bislang auch nicht mehr geöffnet. Doch seit einiger Zeit tut sich etwas am Gebäude. Mit Zetteln in den Fenstern des Anbaus wird Servicepersonal gesucht – und die alte Leuchtreklame ist verschwunden, stattdessen ist ein Banner zu sehen: Ein Stier mit goldener Hüfte – und der Name „Hüftgold“.

Die Räumlichkeiten haben den neuen Pächtern auf Anhieb gefallen

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Und auch im Inneren wird gearbeitet. Mittendrin die Freunde Oliver Kleebank und Denan Music. „Wir wollten schon länger gemeinsam ein Restaurant machen und haben recht großräumig nach passenden Gastronomieobjekten Ausschau gehalten“, sagt Kleebank, der in Rheinbach – zwischen Bonn und Euskirchen gelegen – wohnt. Vieles sei aber nicht in Frage gekommen, ergänzt der Duisburger Music. Zu groß, zu klein, zu hoher Renovierungsaufwand, zu teuer. Von der „Neuen Herrlichkeit“ hingegen waren sie direkt begeistert. „Wir waren uns nur nicht sicher, ob es einfach zu weit weg von unseren Wohnorten und dadurch zu viel Fahrerei ist“, so Kleebank, der bis vor einigen Jahren ein Balkan-Spezialitäten-Restaurant in Berlin hatte und zuletzt im Handwerk tätig war.

Ein Banner am Durchgang vom Platz am Offers zur Offerstraße verrät: In der „Neuen Herrlichkeit“ tut sich etwas. Die Gastronomie wird mit „Hüftgold“ auch einen neuen Namen erhalten.
Ein Banner am Durchgang vom Platz am Offers zur Offerstraße verrät: In der „Neuen Herrlichkeit“ tut sich etwas. Die Gastronomie wird mit „Hüftgold“ auch einen neuen Namen erhalten. © Unbekannt | Philipp Nieländer

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Die positiven Gespräche mit Vermieter Rüdiger Gilles und ein Rundgang durch die Fußgängerzone gaben am Ende den Ausschlag: „Es gab viel positive Resonanz – viele Velberter kennen die Gastronomie und haben sie in positiver Erinnerung“, so Music, der bislang keine Gastro-Erfahrung hat.

Die Inneneinrichtung im Hauptgebäude ändert sich kaum

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Das Feedback der Velberter habe auch dazu geführt, dass man die Räumlichkeiten nicht großartig verändern werde, sagt Kleebank. „Die Leute mögen scheinbar den rustikalen Charme.“ So habe man nur im Anbau größere Veränderungen vorgenommen.

Ändern wird sich allerdings der Name. „Herrlichkeit gefiel mir absolut nicht“, sagt Kleebank. Das sei ein „typischer Kneipen-Name“. Und genau das will man künftig nicht mehr sein. Einen Thekenbetrieb werde es nicht geben, stattdessen wolle man gehobene Küche anbieten – viel Fisch, hochwertiges deutsches Steakfleisch, „aber auch etwas für den kleineren Geldbeutel“, so Music. Der neue Name „Hüftgold“ sei aus dem Bauch heraus entstanden – das passende Logo habe dann ein guter Freund entworfen.

Können die Velberter auch bald wieder am Offersplatz kegeln?

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Die gute Nachricht für Kneipen-Fans ist aber: Auch die „Postillon-Bar“ im unteren Geschoss soll wieder aufleben. Das werde allerdings noch einige Wochen dauern, kündigen Kleebank und Music an. Da sei noch einiges zu tun. Ob auch wieder gekegelt werden kann, steht indes noch nicht fest. Eine der früher zwei Kegelbahnen ist nicht mehr nutzbar – dort steht mittlerweile Technik. Bei der anderen Bahn müsste investiert werden: „Wenn das Interesse da ist, werden wir darüber nachdenken“, so Kleebank.

Während des Streetfood-Festivals und während der Kirmes war die Außengastronomie bereits geöffnet. Wann genau die Restaurant-Türen aufgeschlossen werden können, steht noch nicht fest. Geplant war die Eröffnung für das kommende Wochenende, doch unerwartete technische Probleme scheinen das unmöglich zu machen.

>>>Die Herrlichkeit

Im Jahr 1981 ist das Gebäude der „Alten Herrlichkeit“ errichtet worden und wurde bis 2009 von Manfred Schroth betrieben.

Nachdem das Lokal dann vier Jahre lang leergestanden hatte, entschied sich Rüdiger Gilles als Stammkunde dazu, die „Alte Herrlichkeit“ wieder aufleben zu lassen und das Gebäude zu kaufen.

In der Folge waren dann Christian Steinke und Juan-Manuel Jimenez-Sanchez mit dem „La Granada“ Pächter. Beide hielten nicht lange durch.