Neviges. Die angehenden Erzieherinnen und Erzieher des Berufskollegs Bleibergquelle organisieren einmal im Jahr eine Verkehrserziehung für Vorschüler.

„Man darf nicht auf der Straße hampeln“, erklärt der fünfjährige Liam sein soeben erlerntes Fachwissen. „Oder springen“, ergänzt sein Kindergartenfreund Malik. „Aber gucken darf man“, wirft Amilia ein - „und warten“. Die Vorschulkinder der Kita Morgenland nehmen, wie auch die Kinder der Kita Kollwitzstraße und Kita Weltentdecker an der Verkehrserziehung teil, die die angehenden Erzieher des Berufskolleg Bleibergquelle einmal im Jahr gemeinsam mit der Polizei ausrichten.

Zebrastreifen aus Papier

Heute werden Zebrastreifen gebastelt, der Übergang von Straßen geübt, oder aber das Queren einer Straße mit einer Ampel. Als besondere Schwierigkeit ist eine angehende Erzieherin sogar extra als Fahrerin im Einsatz, um das richtige Verhalten bei fahrenden Autos zu üben. Ganz schön aufregend - und lehrreich. „Man darf zum Beispiel schauen“, erklärt Liam nun, was man, bei all den Verboten im Straßenverkehr, darf. „Und über eine grüne Ampel gehen“- oder aber einen Zebrastreifen queren. Aber „immer schön aufpassen, ob die Autos auch wirklich anhalten“, weiß er.

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Denn man müsse ja damit rechnen, dass auch „die Großen mal nicht alles richtig machen“, wissen die zukünftigen Schulkinder. Und von diesem „Fehlverhalten“ entdecken die Kinder an diesem Tag einiges, eine angehende Erzieherin beispielsweise, die nicht auf dem Bürgersteig sondern auf der Straße steht, oder aber einen Erzieher, der in der Dunkelheit keine „Blinkies an der Kleidung hat“. Denn gut sichtbare Jacken und auch Tornister sind ganz, ganz wichtig – und das zu jeder Jahreszeit.

Wichtige Übung für den künftigen Schulweg

Auch die Bedeutung des Stoppsteins, oder aber auch Bordsteins, haben sie heute gelernt. „Das ist der Punkt, an dem man immer erst einmal stehen bleiben muss“, erklärt Liam.

Für die Kinder ist die Praxis in der Verkehrserziehung wichtig, immerhin sind sie schon bald Schulkinder und einige werden den Weg ohne Mama und Papa antreten. Da ist es wichtig, sich sicher und umsichtig im Straßenverkehr zu bewegen. „Vor allem, weil der Verkehr ja immer mehr zunimmt“, weiß Polizeihauptkommissar Detlef Friese. An insgesamt sechs Stationen wurden bei der Verkehrserziehung Situationen aus dem Alltag geübt.

Kommt noch ein Auto? Am Stopstein wird stehen geblieben und erst einmal gründlich geschaut. Nach vorne beugen erlaubt, einfach auf die Straße gehen nicht.
Kommt noch ein Auto? Am Stopstein wird stehen geblieben und erst einmal gründlich geschaut. Nach vorne beugen erlaubt, einfach auf die Straße gehen nicht. © Isabel Nosbers

Derweil stehen Amalia und Liam an der Ampel. Einmal drücken und warten, bis es grün wird, das ist klar. Und wenn es gelb wird? Da schüttelt Liam den Kopf „Gelb gibt es nur für Autos, aber die sollen dann stehen bleiben, rüber geht es immer nur bei grün“. Den Übergang schaffen beide nun schon alleine, ganz ohne den anderen an der Hand zu halten. Wieso auch? Sie sind ja nun echte Profis – und den Fußgängerführerschein, den haben sie sowieso schon lang.

Jetzt fühlen sie sich bestens vorbereitet auf den Schulweg und freuen sich: Denn für die tolle Leistung gibt es noch eine Urkunde und ein kleines Geschenk- einen Blinki.

Erzieher werden im Berufskolleg Bleibergquelle

Das Berufskolleg Bleibergquelle bietet verschiedene Möglichkeiten, Erzieherin oder Erzieher zu werden.

Infos zum Angebot Erzieher mit Abitur gibt es am 12. Mai, um 15 Uhr, Infos zur Fachschule (Erzieher mit B.A. gibt es ebenfalls am 12. Mai, dann aber um 17 Uhr.

Die Veranstaltungen finden im Berufskolleg Bleibergquelle statt, Bleibergstraße 145.

Zusätzlich gibt es auch Online-Informationsveranstaltungen für die Fachschule als Erzieher oder Erzieher mit B.A. Social Work in Kooperation mit Fachhochschulen, am 11. Mai um 17 Uhr, via Zoom. Alle Infos zum Berufskolleg gibt es auf der Homepage www.bkbleibergquelle.de.