Neviges. Schokokuss-Wurfmaschine, Bungee-Trampolin, Hüpfburgen und vieles mehr: Beim Kinderfest in Velbert-Neviges sind alle Stationen heiß begehrt.

Endlich wieder Kinderfest – Jung und Alt zog es in Scharen auf die Wiese am Hardenberger Schloss. Nach zweieinhalb Stunden hatte Dirk Seipenbusch, Kassierer des veranstaltenden Stadtjugendrings, gut 800 Spielkarten ausgegeben. Raphael Greshake, der Vorsitzende des Verbandes, dem fast 30 Vereine der Jugendarbeit in Velbert angehören, freute sich, dass trotz recht knapper Vorbereitungszeit wieder viele Attraktion geboten werden konnten. „Die Stadtwerke hatten kurzfristig Techniker geschickt, die uns einen Stromanschluss gelegt haben. Den brauchen wir für die Gebläse der Hüpfburgen.“

Hoch hinaus beim Bungee-Trampolin

Huii, so hoch hinaus: Milena hatte einen Platz Trampolinspringen ergattert - diese Station war besonders begehrt.
Huii, so hoch hinaus: Milena hatte einen Platz Trampolinspringen ergattert - diese Station war besonders begehrt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Die Tobeparadiese waren bei den Kleinen besonders gefragt. Allerdings mussten sie Geduld aufbringen und warten, bis sie an der Reihe waren. Mitglieder des Stadtjugendrings achteten darauf, dass sich nicht zu viele Kinder gleichzeitig tummelten. Besonders lange musste vor dem Bungee-Trampolin gewartet werden: Bereits zwei Stunden vor dem Ende des Kinderfest riet eine Lautsprecherdurchsage dazu, sich dort nicht mehr anzustellen. Heiß begehrt war auch wieder das Kinderschminken. „Eine Stunde haben wir gewartet“, sagt Sonja Kozlowski, schaut auf die Uhr und freut sich umso mehr, dass Finn-Mike sich endlich in einen Löwen verwandeln konnte. Zeitweise bis zu acht Künstlerinnen aus den Reihen des Jugendrotkreuzes und dem Alevitischen Verein Velbert gingen trotz des Andrangs individuell auf die Wünsche der Jungen und Mädchen ein und verwandelten liebevoll die Gesichter zu Geparden, Tiger, Schmetterlingen, Einhörnern oder Mäusen. Überhaupt haben sich an allen Stationen die Ehrenamtlichen wieder unglaublich viel Mühe gegeben, den Kindern einen unvergesslichen Tag zu bescheren.

Die tolle Kiste rumpelt abwärts

Festhalten und los geht’s: Lina nimmt Fahrt auf auf dem Rollband. Auch hier herrschte großer Andrang.
Festhalten und los geht’s: Lina nimmt Fahrt auf auf dem Rollband. Auch hier herrschte großer Andrang. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ein absoluter Selbstläufer ist immer wieder die Schokokuss-Wurfmaschine: Wenn der Tennisball die entsprechende Stelle am Ende der Bahn trifft, katapultiert eine entsprechende Mechanik die süße Klebrigkeit in die Höhe. Das Schaumgebäck wird dabei nur selten direkt aufgefangen, wovon die zahlreichen braunen Stellen auf den gelben Bällen zeugen. Nebenan verrichten Jonathan von Feldhausen und Yannik Zündorf im wahrsten Sinne des Wortes Schwerstarbeit: Sie hievten die Kinder in einer Kunststoffkiste auf die Rollenrutsche, mit der es laut rumpelnd abwärts geht.

Selbst Popcorn herstellen

Auf dieser tollen Rutsche hat auch Papa Riesenspaß.
Auf dieser tollen Rutsche hat auch Papa Riesenspaß. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Lagerfeuerromantik gab es mehrfach: Die Pfadfinder vom Stamm Johannes Bosco nutzten die Glut, um aus Maiskörnern Popcorn werden zu lassen. „Das schmeckt besser als im Kino“, warb Florian Schäfer. Nach wie vor ist Stockbrot backen sehr beliebt, selbst wenn bei drehendem Wind plötzlich der Qualm in den Augen beißt, bleiben die Kleinen im Kreis sitzen und halten ihre Stöcke mit dem Teig geduldig über das Feuer. „Das sind alles keine Profis, die lassen es meistens verbrennen“, stellt Jonas Sander immer wieder fest und greift zum Messer, um die schwarzen Stellen zu entfernen.

Rhythmus-Chor singt und bastelt

Das Brandhäuschen fehlte in diesem Jahr

Zwei Jahre lang musste das Kinderfest am Schloss aufgrund der Pandemie ausfallen. Umso größer war in diesem Jahr die Freude bei den Familien, dass es wieder stattfand. Auf eine beliebte Station haben die Familien in diesem Jahr allerdings verzichten müssen: Das Brandhäuschen der Jugendfeuerwehr fehlte beim Kinderfest.

Da die Betreuer aus der Freiwilligen Feuerwehr zur kritischen Infrastruktur gehören, sagten die Floriansjünger ihre Teilnahme ab. Aus diesem Grund gibt es jetzt auch keinen Florianstag im Dom.

Das Kinderfest auf der Schlosswiese, veranstaltet vom Stadtjugendring, ist nur möglich durch den unermüdlichen Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Zum Stadtjugendring gehören fast 30 Velberter Vereine und Verbände.

Wer es süß haben möchte, der suchte sich an der Kuchentheke im Zelt etwas aus oder wartete am Waffelstand, bis Yvonne Haferkamp und Tina Jungkeit die Herzchen aus dem heißen Eisen hoben. Der Rhythmus-Chor Neviges regte die Kreativität an: Hier konnten Tischsets gestaltet werden, das Papier wurde sofort mit einem Laminiergerät frühstückstischtauglich beschichtet. Dazu gaben die jüngsten Chormitglieder einige Kostproben der musikalischen Früherziehung - es war wieder mal ein tolles Fest.

Weitere Fotos gibt’s im Netz auf waz.de/staedte/velbert.