Velbert. Bald wird wohl 3G in Bussen in Velbert gelten. Noch gibt es aber viele Fragen. Das ist bisher bekannt.

Die Verkehrsunternehmen wissen es selbst noch nicht so richtig. Seit einigen Tagen geistert in Zeitungen und im Internet die Meldung herum, dass in Bussen ab Mittwoch 3G herrschen soll. Also, dass ab 24. November auch in Velbert nur noch Getestete, Genesene und Geimpfte mit den Öffis fahren dürfen. „Wir gehen davon aus, dass 3G kommt“, sagt Katharina Natus von der Rheinbahn, die mehrere Buslinien in Velbert betreibt. „Ab wann das gilt, ist uns noch nicht bekannt. Und auch nicht, wer das kontrolliert und sanktioniert.“

Rainer Friedrich dagegen, Sprecher der Wuppertalern Stadtwerke, sagt, dass ab Mittwoch 3G in Bussen gilt. Doch auch er kenne noch keine Details, wie sich Busfahren in Velbert in den kommenden Tagen verändern werde. „Es gibt noch eine Reihe offener Fragen“, sagt er. Die Verkehrsgesellschaft der Stadt Velbert (VGV) betreibt selbst keine eigenen Busse in Velbert, sondern kauft Fahrleistungen unter anderen von den Wuppertalern Stadtwerken und der Rheinbahn – daher sind sie nicht für die Umsetzung von Corona-Regeln verantwortlich.

Velbert: Noch viele Unklarheiten, wie sich die 3G-Regel in Bussen auswirkt

Rheinbahn-Sprecherin Katharina Natus sagt, der Bundestag habe für ein neues Infektionsschutzgesetz gestimmt, das unter anderem 3G in Bussen vorsieht. Der Bundesrat habe es kurz darauf gebilligt. Allerdings fehle bisher die Ausarbeitung des neuen Gesetzes durch die Landesregierung. „Erst wenn die Coronaschutzverordnung des Landes auf dem Tisch liegt, haben wir klare Informationen.“

Rainer Friedrich ist sich aber recht sicher, dass nicht die Busfahrer Bescheinigungen, Nachweise und Testergebnisse kontrollieren. Er schätzt, dass Kontrolleure stichprobenartig in die Busse kommen werden. „Es dauert für die Fahrer zu lange, die Einzelheiten auf den Nachweisen zu checken“, sagt er. „Das würde den ganzen Fahrplan durcheinanderbringen.“

Die 3G-Regel soll nur stichprobenartig kontrolliert werden – so wie bei Fahrkarten

Das bestätigt auch Dino Niemann, Sprecher beim Vekehrsverbund Rhein-Ruhr. „Eine flächendeckende Kontrolle, so dass jeder Fahrgast seine Nachweise vorzeigen muss, bevor er in den Bus steigt, wird es nicht geben.“ Stattdessen würden Fahrkarten-Kontrolleure hin und wieder in die Busse steigen und kontrollieren – eventuell gebe es auch Schwerpunktkontrollen durch Polizei und Ordnungsamt. Denn: Die Verkehrsbetriebe selbst dürfen keine Bußgelder verhängen, höchstens Fahrgäste ohne Nachweise aus dem Bus werfen.

Sicher ist dagegen, dass Fahrgäste weiterhin nur medizinische Masken tragen müssen – keine FFP2-Maske. Ein Selbsttest wird nicht ausreichen, um sich auszuweisen. Es muss ein zertifizierter Antigen-Test sein, der nicht älter als 24 Stunden ist. Und: Kinder ab 6 Jahren brauchen keinen Nachweis, weil sie in der Schule in der Regel zwei Mal pro Woche getestet werden.

Die Rheinbahn betont, dass Busfahren aufgrund der vielen Hygienemaßnahmen sicher sei – es gebe antivirale Beschichtungen auf Kontaktflächen, Aerosole würden wegen gekippter Fenster und regelmäßigen Türenöffnen nicht in der Luft bleiben. Das hätten auch mehrere Studien bewiesen. „Der Nahverkehr war jederzeit sicher und ist es heute auch noch“, sagt Klaus Klar, Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Rheinbahn.