Neviges. Beim Kunst- und Handwerkermarkt „Laternenzauber“ in Neviges bieten 40 Händler auch viel Kurioses an:_ etwa einen Regenschirm, der zaubern kann.

Wer in aller Ruhe und ohne Stress Weihnachtsgeschenke suchte, der wurde am Wochenende fündig beim „Hardenberger Laternenzauber“ in der Vorburg Schloss Hardenberg. Bei dem stimmungsvollen Kunst- und Handwerkermarkt schlenderten auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher entspannt von Stand zu Stand, insgesamt zeigten 40 Aussteller aus ganz Deutschland ihre Schätze. Bereits zum 21. Mal lockte der Kunst- und Handwerkermarkt wieder viele Gäste aus Nah und Fern an, zum ersten Mal gab es dieses Mal auch einen Laternenumzug ums Schloss für die Kleinsten. „Die Kinder bringen einfach ihre Sankt Martins-Laternen mit,“ so Stefanie Hämel von Veranstalter „Form & Art“. Als Überraschung sorgte die Musik und Kunstschule mit einem Chorauftritt für gute Laune.

Leckerer Eierlikör „Maria voll in Gnaden“

Der Winter kann kommen: Beim „Laternenzauber“ gibt es auch Strickmützen für jeden Geschmack und in vielen Farben zu kaufen.
Der Winter kann kommen: Beim „Laternenzauber“ gibt es auch Strickmützen für jeden Geschmack und in vielen Farben zu kaufen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Heiß begehrt waren auch in diesem Jahr wieder die süßen und herzhaften Köstlichkeiten: So gab es Brezeln und Bratwurst, Crêpe, Glühwein und Eierpunsch auf die Hand. Nicht zu vergessen die Leckereien mit kurios-witzigen Namen beim Stand ‘Chicken Crime Department’. So erklärt etwa Olaf Feldhoff sein „Friss das Zeug“ folgendermaßen: „Das ist eine Marmelade, hier mit Erdbeer- und weißer Schokolade, schmeckt wie die Soße vom Spaghettieis.“ Vieles sei auch zum Marinieren geeignet, für Fisch, Fleisch oder Käse. „Maria voll in Gnaden“ nennt sich der Weihnachts-Eierlikör mit Amaretto. Der Düsseldorfer hat, wie die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen, mittlerweile seine Stammkundschaft.

„Zunder“ mit Tomate und Peperoni sowie Marmelade kauften Besucher aus Bergkamen. „Wir sind eine Stunde angereist“, erzählt Sandra Prinz. Mit ihrer Mutter, Schwester und Tante ist sie vor Ort. „Es ist ganz nett hier und nicht so überfüllt.“ Die Leute seien entspannt, die Stände hübsch und die Kulisse tue ihr Übriges. Zudem könne man gut parken und alles sei behindertengerecht.

Imker kommt seit vielen Jahren

So lässt sich ein Novembernachmittag gut aushalten: Eine Besucherin  wärmt sich die Hände an einer mit Bio-Ethanol betriebenen Leuchte.
So lässt sich ein Novembernachmittag gut aushalten: Eine Besucherin wärmt sich die Hände an einer mit Bio-Ethanol betriebenen Leuchte. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Nur lobende Worte gibt es auch von Ralf Becker von der gleichnamigen Imkerei aus Winterberg. „Wir sind nun das achte oder neunte Jahr hier und haben ein großes Stammpublikum,“ freut er sich. Besucher Michael Jordan fand bei ihm Vanille- und Zimthonig. Weiter geht’s von Stand zu Stand, vorbei an Nützlichem und Schönem wie Schlüsselanhänger, Herzen, Löffel oder Brettchen aus original Olivenholz, diversem Schmuck, Taschen und Geldbörsen aus Büffelleder hin zu feinsten bunten Seifen samt Naturkosmetik. „Nach der Unterbrechung bin ich froh, dass es wieder gut angelaufen ist,“ findet Verkäuferin Gabriele Albrecht. Daneben stechen selbst gemachte Filzpuppen und Elfen ins Auge. „Ich mache das seit 15 Jahren,“ erklärt Susanne Golditz aus Essen. Die Köpfe werden gewickelt und es bedarf vieler Arbeitsschritte. Das wichtigste sei das Gesicht. „Ist ein bisschen kniffelig, einen schönen Ausdruck hinzubekommen,“ gesteht sie.

Zauberschirme mit Blumenmeer

In Kooperation mit den Kulturloewen

Der „Hardenberger Laternenzauber“ wird veranstaltet von der Firma „Form & Art“ aus Gelsenkirchen, in Kooperation mit den Velberter Kulturloewen.

Stefanie Hämel und ihr Team von „Form & Art“ organisieren regelmäßig die Märkte „Frühlingserwachen“, „Gartenmarkt“ und eben „Laternenzauber“ in der Vorburg Schloss Hardenberg. Zusätzlich betreiben sie das „Ruhrgebietsgeschäft“ in Gelsenkirchen. Weitere Infos unter www.form-und-art.de.

Auch Standbesitzerin Christel Kling aus Dorsten findet: „Die Besucher sind interessiert, wir sind zufrieden.“ Duftöl, Holzherzen und Holzkugeln aus Zierpenholz sowie Papier- und Faltkarten aus Holz hat sie im Angebot. Kräuterbonbons und holländisches Lakritz und Weingummi, auch vegan, vertreibt Sabine Mund von „Die Naschkiste“ aus Dortmund, an ihrem Stand darf man nach Herzenslust probieren. „Können Sie im Geschäft so gar nicht kaufen,“ vernimmt man unterdessen nebenan von Willy Nolte, Vertreiber kanadischer Mützen. Der Vlies sei sehr dünn, aber effektiv und halte bis zu zwei Stunden Regen ab. Apropos: Gegen Regen gibt es originelle „Zauberschirme“, die sich bei Regen in ein blühendes Blumenfeld verwandeln. Witzig die Bilder mit Sprüchen wie: „Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.“ Stress hat Caroline Lautenschläger nicht, sie ist mit dem Verkauf ihrer Keramikteller zufrieden, ebenso wie Dirk Strelau von DS Steinfiguren: „Massiv ausgegossen und frostfest.“ Auch Tierfiguren gibt’s hier zu kaufen. „Die Leute wissen, dass sie kein Ramsch kriegen, sondern wirkliches Kunsthandwerk.“