Velbert. Verkäuferinnen und Verkäufer auf den Velberter Wochenmärkten beschäftigen sich damit, wie sich Nachhaltigkeit in ihrem Sortiment umsetzten lässt.
„Das Gute liegt so nah“, lacht der Kunde der Bäckerei Heidrich, der ein Vollkornbrot in seinen Jutebeutel packt. Oft werden Lebensmittel aus dem Ausland importiert, auf dem Velberter Wochenmarkt liegt der Fokus jedoch auf regionalen Produkten. Erwin Neumann hat das Brot für seinen Stammkunden zurückgelegt, die beiden schnacken kurz bevor er mit dem Brot weiter über den Markt zieht.
Neumann ist freitags mit dem Stand der Bäckerei auf dem Wochenmarkt in Velbert und freut sich über die positive Rückmeldung seiner Kundschaft. „Die Brote, die man im Supermarkt bekommt, sind oft zwar etwas preiswerter, doch halten unsere frischen Brötchen deutlich länger“, erklärt Neumann. Die Anfertigung der Brötchen sei nicht nur wegen der verkürzten Lieferwege, sondern auch wegen ihrer Qualität, nachhaltiger als in Supermarktketten.
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Am Stand darf probiert werden
Auf verkürzte Lieferwege setzt auch der Obst- und Gemüsestand auf dem Markt. „Wir kaufen unsere Produkte immer zeitnah vor dem Verkauf, so dass wir sie nicht lange einlagern müssen“, erklärt Dan-Dumitru Coroama und fährt fort: „Deswegen ist unser Obst- und Gemüse besonders frisch und wir schmeißen weniger weg, als das im Supermarkt üblich ist.“ Die Kundinnen und Kunden kaufen am Stand die Mengen, die sie auch wirklich benötigen: egal, ob nur einen Apfel oder eine Kiste. Außerdem könnten die Produkte am Marktstand probiert werden. Dies trage dazu bei, dass die Käuferinnen und Käufer zu Hause weniger wegschmeißen würden, da sie nur das kaufen was sie wirklich benötigen und mögen.
Gestärkte Papiertüten
Coroama packt das Obst und Gemüse in erster Linie in gestärkte Papiertüten, die mehrfach verwendet werden können. „Mehr als die Hälfte unserer Kunden bringen ihre Tüten für die nächsten Einkäufe wieder mit“, beobachtet Coroama und ergänzt: „Jeder zehnte Kunde nutzt zwar unsere Plastiktüten, die wir aber nur auf Nachfrage rausgeben. Dabei bitten wir darum, dass auch diese weiter verwendet werden sollen.“ Auch der Obst- und Gemüsestand legt, soweit es möglich sei, seinen Fokus auf regionale Produkte. „Natürlich gibt es Obst, dass wir nicht aus der Nähe beziehen können. Doch wenn es möglich ist, dann nutzen wir das regionale Angebot“, fasst Dan-Dumitru Coroama zusammen. Die Äpfel beispielsweise bekomme der Obst- und Gemüsestand beispielsweise aus der Nähe von Bonn.
Recycling für jeden und jede
In der dritten Generation verkauft die Gärtnerei Dirkes Pflanzen und Gestecke auf den Velberter Wochenmärkten in Langenberg, Neviges und Velbert. Und wie hält es die Gärtnerei mit der Nachhaltigkeit? „Ach, da kann ich viel erzählen“, lacht Kerstin Dirkes, der das Thema sichtlich am Herzen liegt. „Wir bitten beispielsweise unsere Kundinnen und Kunden die Plastiktöpfe in denen unsere Pflanzen eingetopft sind, wieder zu uns zu bringen. Außerdem sollen auch die Tüten mehrfach verwendet werden“, erzählt Dirkes. Mit dieser Grundidee hat die Gärtnerei ein Konzept aufgebaut bei dem die Friedhofsgärtnereien, ebenfalls die Plastiktöpfe an die Gärtnereien zurückgeben. Durch das Wiederverwenden werde Plastikmüll eingespart.
<<< Der Wochenmarkt
Der Wochenmarkt vor der Alten Kirche in Velbert Mitte findet dienstags und freitags von 7 bis 13 Uhr statt. Die Lebensmittelstände verkaufen in erster Linie regionale Produkte.
Auch Am Berg, in Neviges und Langenberg findet der Markt bis zu zweimal in der Woche statt.