Langenberg. 70er-Jahre-Atmosphäre gemischt mit italienischem Flair in der Langenberger Altstadt: beim Barista gibt es den Espresso für zwischendurch.
Kurz nach 10 Uhr in der Langenberger Altstadt: Von der renovierten Kolbenkaffeemaschine in der Barista Kaffeebar geht ein leichtes Surren aus. Die schweren Duftnoten von gemahlenen Kaffee ziehen aus dem Café, das keine zehn Quadratmeter groß ist, bis zu den Bänken, die der Inhaber Helmut Wiegand rausgestellt hat. Hier nimmt die Stammkundschaft der Kaffeebar ihren Espresso, Cappuccino oder Latte macchiato nach Vorbild italienischer Stehkaffees ein.
„In den zwölf Jahren, in denen ich die Kaffeebar jetzt betreibe, ist diese zum morgendlichen Treffpunkt geworden“, beobachtet Wiegand.
Renovierte Kolbenkaffeemaschine
Mit routinierten Griffen fertigt der gelernte Zahntechniker den Kaffee an und mahlt die Bohnen frisch und gröber als regulär. „Ich koche den Kaffee so, wie ich ihn selbst am liebsten trinke“, betont der Inhaber und fährt fort: „Das Sortiment ist begrenzt: die Bohnen, die ich nutze, sind speziell für Espresso geröstet worden.“
Bewusst nutze Wiegand eine alte Kolbenkaffeemaschine, die durch geringeren Druck einen Einfluss auf die Kaffee-Aromen habe. „Ich mag alte Maschinen. Als Kind habe ich immer von einer Dampfmaschine geträumt“, sagt Helmut Wiegand, den der Gedanke reizt, dass an diesen Maschinen nichts Digitales ist.
Nur abstrakte Kaffeekunst
Eine Kundin kommt an das geöffnete Fenster und bestellt einen Cappuccino. Während Wiegand die Milch aufschäumen lässt und danach kontrolliert mit dem Milchkännchen auf die senfgelbe Arbeitsfläche klopft, um große Blasen zu vermeiden, unterhält er sich mit der Kundin.
Dieser kurze Kontakt mit seinen Gästen mache die Arbeit für ihn besonders und zu einigen pflege er ein freundschaftliches Verhältnis, betont Helmut Wiegand mehrfach. Nach dem der Kolben der Maschine auf der ursprünglichen Position ist und somit zeigt, dass der Kaffee fertig ist, gießt Wiegand die warme Milch dazu.
„Ich mache keine Kaffeeherzen oder andere Bilder“, gesteht er und fährt fort: „Die Milch fließt ganz natürlich in den Espresso und so wie es rein läuft ist es schön.“ Zu Freunden sage er manchmal dieses zufällige Bild aus Kaffee und Milch sei abstrakter Kunst, erklärt der Kaffeebar-Besitzer.
Italien der 70er Jahre
Auch wenn die Gäste im Moment auf Grund der Corona-Regelungen nicht in dem kleinen Kaffee ihren Espresso trinken können, genießen die Langenberger den Kaffee draußen. „Normalerweise stehen hier drinnen hohe Stühle neben der Theke“, sagt Wiegand. Diese haben ihren Platz im Moment gegenüber vom Eingang gefunden.
Der Boden im Café ist kariert, Theke und Arbeitsfläche sind in gelb-braunen Tönen gestrichen: Die Einrichtung der Kaffeebar orientiere sich bewusst am Flair der 70er Jahre. Aber auch italienische Einflüsse hat Helmut Wiegand bei der Einrichtung aufgegriffen.
Er deutet auf ein Bild, das von der Theke aus auf der rechten Seite hängt: „Ein Freund von mir hat die schwarz-weiß Fotografie zweier italienischer Komiker so bearbeitet, dass die Kaffeetassen vor ihnen mein Logo tragen.“
Treffpunkt für Kaffeeliebhaber
Von Dienstag bis Samstag öffnet Helmut Wiegand morgens seine Kaffeebar. An jedem dieser Tage – außer Donnerstag – ist er bis 18 Uhr in dem kleinen Kaffee an der Hauptstraße in der Langenberger Altstadt. Ein Gast mit leerer Cappuccino-Tasse schaltet sich lachend dazu: „Ich wünschte du wärst sieben Tage hier. Ich brauche doch meinen Kaffee.“
Doch auch wenn sich Helmut Wiegand über solche Rückmeldungen freue, so genieße er auch seine freien Tage, da der Kaffeebar-Besitzer vor kurzem Vater geworden ist.
Barista Kaffeebar
Auf der kleinen Karte stehen Latte macchiato, Cappuccino, doppelter und einfacher Espresso, der vor Ort gemahlen wird.Dienstags bis samstags von 10 bis 18 Uhr – donnerstags nur von 10 bis 13 Uhr – kocht Inhaber Helmut Wiegand die Kaffeespezialitäten an der Hauptstraße in Langenberg.