Neviges. Mit dem Trio Farfarello geht der Velberter Kultursommer in die zweite Runde. Die Musiker begeistern das Publikum am Schloss Hardenberg.
Mit dem Trio Farfarello geht der Kultursommer der Stadt Velbert in Runde zwei: Open-Air am Schloss Hardenberg freut sich das Trio nach eineinhalb Jahren wieder vor ausverkauftem Publikum zu spielen. „Man weiß ja gar nicht mehr, wie man das macht,“ scherzen die Musiker. Und weiter: „Da sind wir wieder. Viel Spaß und schön, dass ihr da seid.“
Letztes Jahr hatte das Trio – genau wie Beethoven – Jubiläum: 40-jähriges. Also das Trio, nicht Beethoven. Zum Auftakt gibt es jedoch eine Hommage an Letzteren mit „Freude schöner Götterfunken.“ Das Trio, bestehend aus Mani Neumann (an Geige und Blockflöte), Ulli Brand (an der Gitarre) und Urs Fuchs (am Bass) zeigt sich sehr rhythmuslastig, vorrangig an der Gitarre, kombiniert mit eingängigen Melodien von Geige oder Flöte – ganz ohne Gesang.
Lässiger Auftritt
Bisweilen klingt das sehr rockig und dramatisch. „Archaisch, rau und romantisch ohne Klischees,“ wie vorab beschrieben, trifft es gut. „Geht doch noch,“ findet Geiger Mani und man sieht den drei Musikern die Freude an.
In Jeans und lässigem Hemd wirken die drei Herren locker und leger, wie Künstler und Rocker oftmals sind. Die klassische Geige im Rockbereich mag zunächst ungewohnt wirken, sorgt jedoch für schöne, eingehende Melodien. „Ich erinner mich schwach. So war das also,“ lässt Mani nach abgeebbtem Applaus lachend verlauten.
Neues Album kommt bald
Sie hätten die Corona-Auszeit genutzt und die neue Platte „Krönung“ produziert, die im Oktober dieses Jahres fertig werden soll, schiebt er zwischen zwei Songs ein. Das Album solle „die Krönung der bereits 20 erschienenen Platten“ sein. Der Stil: Wie üblich eine Mischung von Klassik, Folk und Rock, gepaart mit „Psychedelic“.
Zurück ins Konzert: Ein Stück, noch von vor 20 Jahren, wird zunächst gezupft. Dann baut es sich langsam auf und steigert sich. Rhythmus kommt rein sowie eine eindringliche Geigenmelodie, die ans Herz geht. Voller Inbrunst spielt das Trio.
Regen stört nicht
Auf den einsetzenden Regen, der mit Schirmen eifrig bekämpft wird, folgen bizarre Klänge. Dann wieder wunderschöne Melodien, diesmal an der Tenorblockflöte, die auch zeitweilig von der kleineren Sopran abgelöst wird. Das Trio kommt zuweilen auch ins Publikum.
Als der Gitarrist alleine auf der Bühne rockt, klatschen die begeisterten Zuschauer im Takt. Wahrlich virtuos. Das Trio freut sich auf ein Wiedersehen. Standing Ovations. „Schönes, nostalgisches Konzert mit alten Erinnerungen“ schwelgen zahlreiche Besucher glücklich in genau diesen.
Psychedelic Rock
Psychedelic Rock ist eine Spielart der Rockmusik, die sich um 1965 in Großbritannien und den USA entwickelte. Sie setzte sich als einer der bedeutenden Bestandteile der westlichen Popkultur durch. Die Blütezeit dauerte bis Ende der 1960er Jahre, aber auch später griffen viele Musiker Elemente davon wieder auf.Als wesentliche Gemeinsamkeit der beteiligten Interpreten lässt sich die Verwendung ungewöhnlicher und neuartiger Klänge sowie der bisweilen experimentelle Umgang mit Songstrukturen feststellen, die vormals einfacher gehalten waren.Das Trio Farfarello hatte zur Coronazeit 130 Konzerte absagen müssen. Die Musiker komponieren alles selbst, bis auf den Säbeltanz. Weitere Infos unter www.farfarello.de.