Neviges. Das frühere Café „Monsieur M.“ am Brunnen hat einen neuen Pächter: Im „Café de Paris“ gibt es neben Frühstück und Kuchen auch wechselnde Menüs.
Auf diese Nachricht haben viele gewartet: Das frühere Café „Monsieur M.“, das vorübergehend auch Café am Brunnen hieß und über Monate leer stand, hat einen neuen Pächter: Im „Café de Paris“, so der neue Name, will Abdu Afkir (47) gemeinsam mit Geschäftspartner Klaus Rosenthal vom Frühstück bis zum Abendmenü vieles anbieten, was das Herz begehrt. Seit fast 30 Jahren ist der gebürtige Marokkaner, der als Kleinkind ins Rheinland kam, in Düsseldorf und Umgebung im Gastronomiegeschäft. „Er ist ein echter Profi, und darüber bin ich sehr froh“, sagt Immobilienbesitzer Ralf Hüskes, dem das gemütliche Eck-Café besonders am Herzen liegt. Hat er es doch vor mehr als 30 Jahren gemeinsam mit seiner Ehefrau aufgebaut und hier damals auch selbst Kaffee und Kuchen serviert.. Was der neue Pächter Abdu Afkir in seinem „Café de Paris“ so alles vorhat, davon ist auch Anne van Boxel, bei der Stadt Velbert Abteilungsleiterin im Fachbereich Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, „ganz begeistert“, wie sie bei der Vertragsunterzeichnung sagte.
Vertrag mit der Stadt geschlossen
Im Rahmen des „Sofortprogramms zur Stärkung der Innenstädte und Zentren in Nordrhein Westfalen 2020“, bei dem die Landesregierung Fördermittel zur Bekämpfung des Leerstandes zur Verfügung stellt, hat Immobilienbesitzer Hüskes das Café für zwei Jahre an die Stadt Velbert vermietet. Dabei verzichtet er auf 30 Prozent der Kaltmiete. Die Stadt wiederum vermietet es jetzt unter an den neuen Pächter. Der kann es nach der Renovierung kaum abwarten, ab Mitte August Gäste zu bewirten. „Es ist so ein hübsches, kleines Café. Der Name ist Programm. Mein ,Café de Paris’, davon habe ich seit 20 Jahren geträumt.“
Pächter ist begeistert von Neviges
Dabei hatte er eigentlich etwas ganz anderes im Auge, als er sich vor Wochen im Internet bei E-Bay die Kleinanzeigen ansah, liebäugelte eher mit einem Restaurant, einem Abendlokal. „Aber dann habe ich die Bilder gesehen, das sah so schön aus.“ Die Schieferfassade, die grünen Fensterläden mit den Sprossenfenstern – und schon war es um ihn geschehen. Auch Klaus Rosenthal, Hauptgesellschafter der gemeinsamen „AFRO Gastronomie GmbH“, sagt bei einem Blick aus dem Fenster begeistert. „Das Ambiente ist toll, gepflegte Häuser, und dann dieses hübsche Lokal, besser geht es nicht.“
Wechselnde Mittagsmenüs
Gemeinsam mit Abdu Afkir, der auch selbst kocht, hat Rosenthal das Konzept für das „Café de Paris“ entworfen: Morgens soll es ein reichhaltiges Frühstücksangebot geben, vom einfachen Buttercroissant mit Milchkaffee bis zum ausgiebigen Breakfast mit Käseplatte – je nach Hunger und Geldbeutel. „Mal sehen, vielleicht machen wir sonntags auch einen richtigen Brunch.“ Raffiniert belegte Baguettes, so Abdu Afkir, Nudelgerichte, Flammkuchen, Waffeln, herzhafte und süße Crepes stünden den ganzen Tag auf der Karte, dazu sei ein täglich wechselndes Mittagsmenü mit Vorspeisen und Dessert geplant. „Saisonal und immer frisch“, so Abdu Afkir. Und auch abends will er seine Gäste mit bezahlbaren Menüs, wie er sagt, verwöhnen. „Und dann gibt’s natürlich noch selbst gemachten Kuchen und richtig guten Kaffee, Espresso, Latte Macchiato, eben das ganze Programm.“ Das gesamte Angebot sei auch zum Mitnehmen und werde auf Wunsch auch geliefert.
Feinkostladen nebenan
Bei der Unterzeichnung des Mietvertrags verständigte man sich auch über die genaue Nutzung der Außenfläche – Abdu Afkir freut sich schon auf ein lebhaftes Straßencafé. Was die Inneneinrichtung betrifft, so möchte er seine Gäste in modernem, zeitgemäßen Ambiente empfangen, ohne dass der besondere Charme des kleinen Cafés verloren geht. Gleich nebenan gibt’s auch einen Leerstand weniger. Wo vor ein paar Monaten der Goldverkäufer nach kurzem Gastspiel wieder auszog, möchte Abdu Afkir einen kleinen Feinkostladen aufziehen. „Mediterrane Spezialitäten, Kleinigkeiten zum Mitnehmen, vielleicht auch Wein.“ Inhaber Ralf Hüskes ist jedenfalls heilfroh und sicher, sein Café in guten Händen zu wissen: „Wir waren uns gleich sympathisch, das passte.“